MotoGP Training Sachsenring: Vinales dominant, Marc Marquez mit Highsider!

Aprilia-Pilot Maverick Vinales holt sich bei der MotoGP auf dem Sachsenring die Freitags-Bestzeit - Marc Marquez muss nach Highsider ins Medical Center

(Motorsport-Total.com) - Aprilia-Werkspilot Maverick Vinales hat sich beim Grand Prix von Deutschland auf dem Sachsenring die Bestzeit im Nachmittags-Training gesichert (zum Ergebnis). Der Spanier schob sich in einem sturzreichen Training souverän an die Spitze. Jorge Martin (Pramac-Ducati) und Miguel Oliveira (Trackhouse-Aprilia) waren die ersten Verfolger.

Titel-Bild zur News: Maverick Vinales

Aprilia-Werkspilot Maverick Vinales setzte sich souverän an die Spitze Zoom

Für Marc Marquez (Gresini-Ducati) verlief das Training nicht nach Plan. Ein heftiger Highsider in der Waldmann-Kurve hatte zur Folge, dass Marquez nur sieben Runden fahren konnte und sich im Medical Center untersuchen lassen musste. Dabei stellte sich heraus, dass sich der Ex-Champion eine Fraktur am Finger zugezogen hat. Zudem klagt Marquez über Schmerzen im Brustbereich.

Die Bedingungen waren am Nachmittag herausfordernd. Im Vergleich zum Vormittag hatte sich der Himmel über dem Sachsenring zugezogen. Die Lufttemperatur lag bei 19°C, der Asphalt hatte sich auf 26°C erwärmt. Durch den frischen Westwind fühlte es sich aber deutlich kühler an. Die vielen Stürze im Training deuten darauf hin, dass die Bedingungen trügerisch waren.

Pünktlich um 15:00 Uhr starteten die 22 Piloten in die einstündige Session, in der sich zehn Fahrer direkt für das Q2 am Samstagvormittag qualifizieren konnten. Aprilia-Pilot Aleix Espargaro hatte das Wochenende bereits am Vormittag abgebrochen.

Aleix Espargaro

Aleix Espargaro brach das Wochenende bereits am Vormittag ab Zoom

Marc Marquez kehrte wie am Vormittag im FT1 nach nur einer Runde an die Gresini-Box zurück. Offensichtlich funktioniert eine der beiden Ducatis nicht einwandfrei. Bereits am Vormittag musste Marquez auf die Ersatzmaschine ausweichen, mit der er die zweitschnellste Zeit fuhr.

Marc Marquez und Marco Bezzecchi stürzen in Kurve 11

Nach vier Minuten sorgte Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) für gelbe Flaggen. Der Italiener kam in der berüchtigten Kurve 11 bei hohem Tempo zu Sturz, nachdem das Vorderrad seiner Ducati wegrutschte. Bezzecchi konnte die Unfallstelle aus eigener Kraft verlassen. In der Box wechselte der Italiener seine Lederkombi und setzte das Training mit der zweiten Maschine fort.

Wenige Minuten später erwischte es Marc Marquez in der gleichen Kurve. Wie bei Bezzecchi rutschte zuerst das Vorderrad weg. Marquez versuchte, den Sturz zu verhindern, flog als Folge des Safes aber via Highsider ab und wirkte nach dem Aufschlag auf den Asphalt etwas benommen. Nach einer Weile konnte der Spanier die Unfallstelle humpelnd hinterlassen.

In der Zwischenzeit hatte sich Francesco Bagnaia an die Spitze geschoben. Im Vergleich zum Vormittag konnte sich Bagnaia deutlich steigern und lag mit einer 1:20.649er-Runde vorn. Damit war er nur minimal langsamer als Jorge Martins FT1-Bestzeit.

Rote Flagge nach Sturz von Fabio Di Giannantonio

Noch vor der Halbzeit des Trainings gab es die nächste Schrecksekunde: Fabio Di Giannantonio (VR46-Ducati) kam in Kurve 1 zu Sturz. Dabei flog die Ducati des Italieners auf die Airfences. Di Giannantonio wurde im Kiesbett wild durchgeschüttelt und hielt sich das Schlüsselbein.

Die Session wurde unterbrochen, um die Streckenbegrenzung zu erneuern. Das defekte Airfence-Element in Kurve 1 musste komplett ausgetauscht werden. Bei der Untersuchung im Media Center wurde "Diggia" als fit eingestuft. Nach der etwa 13-minütigen Unterbrechung gingen die Piloten erneut auf die Strecke.

Nach Highspeed-Crash: Marc Marquez setzt Ausrufezeichen

Marc Marquez setzte das Training mit dem Motorrad fort, mit dem es zu Beginn technische Probleme gab. Marquez stürmte mit einer 1:20.384er-Runde an die Spitze der Wertung und notierte die bis dahin schnellste Rundenzeit.

Nach diesem Ausrufezeichen kehrte der Spanier an die Box zurück und ging in den Gresini-Truck. Marquez zog sein Lederkombi aus und ließ sich ins Medical Center bringen. Das Training war für den Ex-Champion nach nur sieben Runden gelaufen.

Weitere Stürze durch ausgekühlte Vorderreifen

Die Bedingungen waren weiterhin schwierig. Der Wind kühlte die ohnehin gefährdete rechte Reifenflanke aus und sorgte für weitere Stürze. Joan Mir (Honda) war das nächste Sturzopfer des MotoGP-Trainings. Der spanische Honda-Werkspilot rutschte in Kurve 1 ins Kiesbett. Im Vergleich zu Di Giannantonios Sturz verlief der Abflug aber weniger heftig.

Kurz darauf rutschte auch MotoGP-Rookie Pedro Acosta (GasGas) in Kurve 1 ins Kiesbett. GasGas-Teamkollege Augusto Fernandez kam wenig später in Kurve 3 zu Sturz. Glücklicherweise verliefen alle Stürze harmlos.

Marc Marquez wird in der finalen Viertelstunde durchgereicht

Gut 17 Minuten vor dem Ende des Trainings wurde Marc Marquez von Bruder Alex an der Spitze der Wertung verdrängt. Viele Fahrer waren jetzt mit weichen Reifen unterwegs und gingen auf Zeitenjagd. Die große Frage war, ob Marc Marquez' Zeit ausreicht, um sich in den Top 10 zu halten.


Fotos: MotoGP: Grand Prix von Deutschland (Sachsenring) 2024


Mit einer 1:20.035er-Runde kratzte Maverick Vinales an der ersten 1:19er-Runde des Wochenendes. Auch Aprilia-Markenkollege Miguel Oliveira war schnell unterwegs und lag mit 0,084 Sekunden Rückstand auf der zweiten Position. Franco Morbidelli (Pramac-Ducati) drückte sich ebenfalls an Marc Marquez vorbei. Eine Viertelstunde vor Schluss war Marquez nur noch Fünfter.

Zehn Minuten vor dem Ende des Trainings war Marc Marquez nur noch Siebter. Auch Enea Bastianini und Jorge Martin hatten sich an der Startnummer 93 vorbeigeschoben. Die Untersuchung im Media Center ergab, dass Marquez als fit eingestuft wird.

Maverick Vinales bricht den Rundenrekord

Maverick Vinales zog sieben Minuten vor dem Ende des Trainings das Tempo an und setzte sich mit einer 1:19.622er-Runde an die Spitze. Damit stellte er einen neuen Rundenrekord auf. Und auch Aprilia-Markenkollege Miguel Oliveira fuhr eine 1:19er-Zeit.

Fünf Minuten vor dem Ende sorgte Enea Bastianini in Kurve 11 für gelbe Flaggen und ruinierte einigen Fahrern ihre Runden. Bastianini blieb unverletzt, doch die Session war für den ehemaligen Moto2-Weltmeister damit vorzeitig beendet. Zwei Minuten später erwischte es Yamaha-Ersatzpilot Remy Gardner in Kurve 12.

Zwei Minuten vor dem Ende des Trainings war klar, dass Marc Marquez die direkte Q2-Qualifikation verpasst. Der Spanier wurde aus den Top 10 gedrängt und muss am Samstagvormittag den Umweg über das Q1 gehen.

Aprilia und Ducati geben am Freitag den Ton an

Die Rundenzeit von Maverick Vinales sollte in den finalen Minuten nicht mehr unterboten werden. Der spanische Aprilia-Pilot beendete den Freitag als Tagesschnellster. WM-Leader Jorge Martin war erster Verfolger, lag aber bereits 0,340 Sekunden zurück.

Miguel Oliveira meisterte die direkte Q2-Qualifikation als Dritter sehr souverän. Und auch Alex Marquez, Francesco Bagnaia, Enea Bastianini, Franco Morbidelli, Pedro Acosta, Fabio Di Giannantonio und Brad Binder können sich den Umweg über das Q1 sparen.

Marc Marquez trifft im Q1 unter anderem auf Fabio Quartararo (Yamaha), Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) und Jack Miller (KTM). Und auch die fünf Honda-Piloten verpassten die direkte Q2-Qualifikation. Johann Zarco (LCR) war bester Honda-Pilot. Gaststarter Stefan Bradl beendete das Training auf P21 und ließ immerhin HRC-Werkspilot Joan Mir hinter sich.

Direkt für das Q2 qualifiziert sind:
Maverick Vinales (Aprilia)
Jorge Martin (Pramac-Ducati)
Miguel Oliveira (Trackhouse-Aprilia)
Alex Marquez (Gresini-Ducati)
Francesco Bagnaia (Ducati)
Enea Bastianini (Ducati)
Franco Morbidelli (Pramac-Ducati)
Pedro Acosta (GasGas)
Fabio Di Giannantonio (VR46-Ducati)
Brad Binder (KTM)

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