MotoGP in den USA: Gibt es bald einen zweiten Grand Prix neben Austin?

Die Verantwortlichen von Trackhouse Racing möchte MotoGP-Rechteinhaber Dorna unterstützen, um ein zweites Event in den USA im Kalender zu etablieren

(Motorsport-Total.com) - MotoGP-Rechteinhaber Dorna hat sich zum Ziel gesetzt, den nordamerikanischen Markt zu erobern. In diesem Sinne gibt es keine bessere Nachricht als das Auftauchen von Trackhouse Racing, das den wirtschaftlichen Zusammenbruch des RNF-Teams genutzt hat, um die beiden Startplätze zu übernehmen (mehr Hintergründe).

Titel-Bild zur News: Corkscrew

Eine Rückkehr der MotoGP nach Laguna Seca ist unwahrscheinlich Zoom

Die Anfang Dezember vorgestellte Struktur wird alle Verpflichtungen, die das Team von Razlan Razali zuvor eingegangen war, beibehalten. So werden Miguel Oliveira und Raul Fernandez die Fahrer des Projekts im Jahr 2024 sein, während die Verbindung mit Aprilia, dem Ausrüster ihrer Motorräder, im Rahmen einer mehrjährigen Vereinbarung verlängert wurde.

Für die Dorna ist der Eintritt des in North Carolina ansässigen Unternehmens ein weiterer und sehr wichtiger Schritt, um das amerikanische Publikum zu begeistern, das einen der Grundpfeiler der Wachstumsstrategie der Rennserie darstellt. Der nächste Schritt besteht darin, ein zweites MotoGP-Event in Nordamerika zu etablieren.

Mehr Rennen in den USA: Die MotoGP orientiert sich an der Formel 1

Vorbild ist die Formel 1. In den zurückliegenden Jahren wurden mit Miami und Las Vegas zwei weitere Schauplätze etabliert. Austin blieb ebenfalls erhalten. Somit sind die USA das Land mit der größten Präsenz im F1-Kalender.

Die MotoGP will diese Entwicklung kopieren. Nachdem sie sich 2013 von Laguna Seca und 2015 von Indianapolis verabschiedet hat, kommt die MotoGP derzeit nur noch nach Austin - ein Umstand, den die Dorna mittelfristig ändern will. Etwas, an dem Justin Marks, Besitzer von Trackhouse Racing, gerne mitarbeiten würde.

Justin Marks

Trackhouse-Eigentümer Justin Marks auf der Aprilia RS-GP Zoom

"Nordamerika ist ein großes Land. Mehr als einen Grand Prix zu haben, würde helfen. Allein die Ankündigung und Werbung für eine neue Strecke würde die MotoGP zum Strahlen bringen. Die Leute werden von Dingen angezogen, die sie noch nicht gesehen haben. Ich weiß, dass die Dorna in diese Richtung arbeitet", erklärt Marks im Gespräch mit Motorsport.com.


Fotostrecke: Top 10: Die höchsten MotoGP-Topspeeds

"Ich weiß nicht, wie die Gespräche im Moment laufen, aber wir sind hier, um zu helfen", fügt der ehemalige NASCAR-Pilot hinzu, der einräumt, dass es nicht viele geeignete Strecken gibt, die derzeit von Motorrad-Weltverband FIM in Sachen Sicherheit homologiert werden können.

Welche Strecken für die MotoGP in Frage kommen

"Es gibt nicht viele Strecken, auf denen wir fahren können. Wir haben einige fantastische Anlagen in den Vereinigten Staaten, aber die meisten davon sind für Autorennen ausgelegt", so der in Missouri ansässige Manager weiter.

Laguna Seca

Vor zehn Jahren gastierte die MotoGP zum letzten Mal in Laguna Seca Zoom

"Es gibt ein paar Strecken, die gerade gebaut werden, die wahrscheinlich dem MotoGP-Standard entsprechen. Es wird vielleicht nicht nächstes oder übernächstes Jahr so weit sein, aber es gibt einige Strecken, die so positioniert sind, dass sie es möglich machen", so Marks.

In den beiden vergangenen Jahren waren die Dorna-Offiziellen unterwegs, um potenzielle Kandidaten für ein Rennen zu inspizieren. Einer dieser Besuche fand in Westel statt, zwei Stunden von Nashville, Tennessee, entfernt, wo der Flatrock Motorsport Park im Bau ist.

Die Arbeiten, die rund 91 Millionen Euro gekostet haben, sollen im Jahr 2024 abgeschlossen werden, um so schnell wie möglich in den Rennkalender aufgenommen zu werden.

Die Promoter der Strecke haben bereits eine entsprechende Absichtserklärung mit der Dorna unterzeichnet. Die Firma Wright Brothers Construction arbeitet Hand in Hand mit der von Hermann Tilke geleiteten Gruppe. Ziel ist es, vom Internationalen Automobilverband (FIA) eine Zertifizierung der Klasse II zu erhalten, um die meisten Wettbewerbe - außer der Formel 1 - austragen zu können.