Trackhouse hatte MotoGP-Einstieg eigentlich für 2025 im Plan stehen

Justin Marks, Boss des neuen MotoGP-Teams Trackhouse aus den USA, verrät, wie wenig Zeit zwischen seinem ersten Rennbesuch und der Einstiegsbekanntgabe lag

(Motorsport-Total.com) - Vor wenigen Tagen wurde Trackhouse Racing als das neue zweite Aprilia-Team im Starterfeld für die MotoGP-Saison 2024 vorgestellt. Dabei hatte der im Besitz von NASCAR-Pilot Justin Marks und Musiker Pitbull befindliche Rennstall aus den USA eigentlich erst mit der Saison 2025 als Einstieg in den Motorradrennsport geplant.

Titel-Bild zur News: Trackhouse-Aprilia RS-GP für die MotoGP-Saison 2024

Trackhouse Racing bildet in der MotoGP-Saison 2024 das zweite Aprilia-Team Zoom

Die Bekanntgabe, dass Trackhouse als Aprilia-Team schon 2024 in die Königsklasse der Motorrad-WM einsteigt, erfolgte am vergangenen Dienstag (5. Dezember) in Mailand. Festgezurrt wurde das Ganze laut Trackhouse-Boss Justin Marks, der bei dieser Gelegenheit vor Ort war, erst unmittelbar vor diesem Termin.

"Der Vertrag mit Aprilia und der Vertrag mit Dorna als dem kommerziellen Rechteinhaber von MotoGP, mit IRTA und mit FIM wurde erst auf unserer Anreise nach Italien unterschrieben", sagt Justin Marks gegenüber The Money Lap, dem Podcast seines NASCAR-Weggefährten Parker Kligerman. "So knapp war das", muss Marks selber stauen.

Marks' erster Vor-Ort-Besuch eines MotoGP-Rennens liegt noch keine vier Monate zurück. Es war im August dieses Jahres beim Grand Prix von Österreich auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg. Bei dieser Gelegenheit verschaffte er sich erstmals ein eigenes Bild von der Königsklasse der Motorrad-WM inklusive des Business-Modells.

Der Trackhouse-Boss fand Gefallen an dem, was er sah und erfuhr. Und so führte er erste Gespräche über einen möglichen MotoGP-Einstieg seines Teams. Dabei ging es aber nicht um die Saison 2024, wie er betont. "OK, großartig. Lasst uns über 2025 nachdenken", erinnert sich Marks an die Gespräche im August.

Dann aber ging alles ganz schnell. "Ich bekam einen Anruf von der Dorna, in dem man mir mitteilte: 'Justin, wir haben einen Platz im Starterfeld für dich, aber den müsstest du jetzt für 2024 einnehmen.' Es gibt ein Team im Feld, das ein paar finanzielle Probleme hat", spielt Marks in seiner Rückblende auf die RNF-Saga rund um CryptoDATA an.

"Somit blieben mir im Endeffekt sechs Wochen Zeit, um alles unter Dach und Fach zu bringen", rekapituliert der Trackhouse-Boss die Zeit seit dem Dorna-Anruf und unterstreicht, weshalb er alle Hebel in Bewegung gesetzt hat: "Die Gelegenheit war einfach zu gut, um sie sausen zu lassen."

Justin Marks

Die MotoGP-Bühne ist Neuland für Trackhouse-Boss Justin Marks (auf dem Motorrad) Zoom

Während die NASCAR-Abteilung von Trackhouse Racing in Concord im US-Bundesstaat North Carolina ansässig ist, weil man im Zuge der Übernahme des Zwei-Wagen-Teams von Chip Ganassi Racing für 2022 auch gleich die Werkshallen des Ganassi-Teams, also den sogenannten Race-Shop, übernommen hat, sieht es bei der MotoGP-Abteilung anders aus.

Das neueste Team im MotoGP-Starterfeld hat seinen Standort nicht in den USA, sondern es operiert direkt aus der Aprilia-Fabrik in Noale, unweit von Venedig in Italien. Vereinfacht gesagt stellt Aprilia das Team inklusive des Materials. Finanziert wird das Projekt aber zu großen Teilen von Trackhouse.

Einige der Teammitglieder stehen direkt bei Aprilia unter Vertrag. Dazu gehören nicht zuletzt die beiden Fahrer Miguel Oliveira und Raul Fernandez. Andere Teammitglieder stehen bei Trackhouse unter Vertrag, arbeiten aber nicht in den USA, sondern direkt in Noale.

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