Acosta erklärt seine Armpump-OP: "Als würde mir der Arm explodieren"
Pedro Acosta will nach seiner Armpump-OP direkt beim Frankreich-Grand-Prix wieder angreifen - Wie schwerwiegend die Unterarmprobleme zuletzt wirklich waren
(Motorsport-Total.com) - Pedro Acosta geht an diesem Wochenende beim Grand Prix von Frankreich in Le Mans an den Start - trotz einer erst kürzlich erfolgten Operation am Unterarm wegen wiederholter Armpump-Probleme. Der KTM-Pilot hat die medizinische Untersuchung bestanden und wurde offiziell für "fit to race" erklärt.

© KTM
Pedro Acostas Armpump-Probleme wurden zuletzt immer schlimmer Zoom
Und auch Acosta selbst antwortet im Vorfeld des Wochenendes auf die Frage nach seiner aktuellen Verfassung: "Gut. Es war eigentlich alles wie erwartet, um ehrlich zu sein. Die Operation verlief ziemlich okay. Es gab keine großen Probleme."
Die Armpump-Probleme beschäftigten Acosta bereits seit seinem Aufstieg in die MotoGP, waren aber nie so dramatisch, dass der Spanier eine Operation in Erwägung zog.
Das änderte sich jedoch in den letzten Wochen: "Ich denke, da kamen viele Dinge zusammen. Die Male, bei denen ich Beschwerden hatte, waren zunächst ziemlich harmlos. Mein Arm hat etwas geschmerzt, und das war's. Aber zuletzt hatte ich zwei Rennen, in denen es sich angefühlt hat, als würde mir der Arm explodieren."
Besonders erschreckend sei gewesen, wie schnell die Symptome zugenommen hätten. "Sogar im Test - bei nur vier Runden am Stück - musste ich manchmal auf meine Hand schauen, um zu sehen, ob sie überhaupt noch geschlossen bleibt."
Die Entscheidung zur OP sei deshalb unausweichlich gewesen. "Ich denke, es war der richtige Zeitpunkt - vor allem nach dem Test. Jerez ist ein körperlich fordernder Kurs, aber wenn du da bei vier Runden schon solche Probleme hast ..."
"Es gibt Strecken wie Assen oder Misano, da merkt man es stärker, weil sie mehr Grip haben, weil sie physisch sind, weil es da viele Faktoren gibt. Aber dass es mir in Jerez nach drei oder vier Runden passiert ist - das war schon besorgniserregend. Wir haben uns am Montag entschieden, am Dienstag wurde ich operiert."
Sein linker Arm blieb verschont: "Mit der linken Hand machen wir ja fast nichts. Wenn ich da mal Probleme hatte, lag das daran, dass ich rechts schon so überlastet war, dass ich alles mit links ausgleichen musste. Aber daran wurde nichts gemacht - und hoffentlich bleibt das auch so. Wenn doch, dann vielleicht im Sommer."
Acosta: "Hat mich sicher Positionen gekostet"
Auch wenn er körperlich jetzt - nach über einer Woche - wieder einsatzbereit ist, ganz ohne Einschränkungen ist die Situation nicht: "Ich habe noch eine kleine Schwellung an einer Stelle, aber es tut nicht weh. Ich kann Druck ausüben, alles okay. Es zieht noch ein wenig an den Nähten, aber das ist halb so wild."
Auf die Frage, inwiefern die Armpump-Probleme seine bisherigen Leistungen beeinträchtigt haben, stellt Acosta klar: "Wir können nicht alles darauf schieben, das wäre eine Ausrede."
"Aber sicher hat es mich Positionen gekostet. In Rennen, in denen ich gut gestartet bin, kam ein Punkt, an dem ich mich auf der Geraden dabei ertappt habe, wie ich versuchte, meine Hand in Position zu bringen, nur um richtig bremsen zu können. Es ist nicht leicht, so zu fahren. Aber ich gebe dem nicht die ganze Schuld."
Auf das anstehende Rennwochenende in Le Mans blickt der KTM-Pilot zuversichtlich. "Wir waren happy mit dem letzten Test - trotz Sturz am Morgen, nur einem Bike und starkem Wind. Ich glaube, wir haben ein gutes Tempo für Le Mans", sagt er.
Auch was die Strecke betrifft, hat Acosta positive Erinnerungen - zumindest in Sachen Pace. "Ja, normalerweise war ich hier ziemlich schnell. Es ist zwar wahr, dass ich nie das ganz große Glück hatte, aber ich war normalerweise schnell. Hoffentlich ist es dieses Jahr genauso." Allerdings könnte Regen drohen.
Doch die unbeständige Wettervorhersage für Le Mans schreckt Acosta nicht - im Gegenteil. "Vielleicht ist das eine der schönen Seiten von Le Mans, weißt du? Es ist immer für eine Überraschung gut." Sollte es regnen, sieht er sich und sein Team gut gerüstet: "KTM ist ziemlich schnell im Regen. Auch gut kontrollierbar."
Chantra pausiert nach Armpump-OP
Neben Acosta hat sich nach dem Grand Prix von Spanien auch LCR-Honda-Pilot Somkiat Chantra einer Armpump-Operation unterzogen. Anders als sein Kollege lässt er das MotoGP-Wochenende in Frankreich auf ärztlichen Rat hin jedoch aus.
"Nach einer Nachuntersuchung empfahl Dr. Xavier Mir, der den Eingriff durchführte, Somkiat mehr Zeit zu geben, um seine volle Stärke wiederzuerlangen, bevor er in den Wettkampf zurückkehrt. Obwohl seine Rehabilitation gut voranschreitet, ist er noch nicht in der Lage, Rennen zu fahren", hießt es seitens des Teams.
Auch wenn Armpump-Operationen unter MotoGP-Fahrern regelmäßig auftreten, kommen einige komplett ohne aus. So hat sich etwa Valentino Rossi in seiner langen MotoGP-Karriere nicht einmal einem solchen Eingriff unterzogen. Auffällig ist, dass auch die Fahrer seiner VR46-Akademie größtenteils ohne zurechtkommen.
Woran liegt das? "Armpump ist immer ein Problem, für jeden. Aber es kommt darauf an, wie man damit umgeht und wie man zu Hause trainiert", sagt Luca Marini.
"Es kann aus vielen Gründen auftreten. Vielleicht ein neues Leder, das ein bisschen eng ist, oder die Position der Vorderradbremse, die nicht perfekt ist. Vielleicht ist sie ein bisschen zu hoch oder zu niedrig. Meiner Meinung nach ist es also sehr wichtig, auf all diese Details zu achten", betont der Halbbruder von Rossi.
"Wenn man eines davon vergisst, hat man vielleicht schon am Freitag ein kleines Problem, und dann wird es am Samstag und Sonntag noch viel schlimmer. Und es ist auch wichtig, sich nach einem Grand Prix zu erholen und sich gut auf den nächsten Grand Prix vorzubereiten - im Fitnessstudio und mit dem Physio."


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