"Momentan mein Schwachpunkt": Aragon-Favorit Marquez denkt an Stürze

(Motorsport-Total.com) - Mit sieben Siegen ist Marc Marquez im MotorLand Aragon der erfolgreichste Motorradrennfahrer. 2011 gewann er in der Moto2-Klasse und in der MotoGP stand er 2013, 2016, 2017, 2018, 2019 und 2024 auf der höchsten Stufe des Podiums.

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Rennstürze am Sonntag sind für Marc Marquez derzeit seine größte Schwäche Zoom

Der Triumph im Vorjahr, als Anfang September in Aragon gefahren wurde, hatte besonderen Stellenwert. Denn Marc Marquez gewann von der Poleposition aus überlegen den Sprint und den Grand Prix. Es war sein erster Grand-Prix-Sieg mit einer Ducati.

Das Aragon-Layout weist zehn Links- und sieben Rechtskurven auf. Das passt optimal zu seinem Fahrstil. Wird Marc Marquez das Wochenende genauso dominieren wie im Vorjahr? "Schwierig", sagt er im Vorfeld des achten MotoGP-Rennwochenendes 2025.

"Vergangenes Jahr habe ich perfekte Bedingungen für mich vorgefunden. Es hat jede Nacht ein wenig geregnet, die Strecke war schmutzig und rutschig - genau das liegt mir am meisten. Es ist eine Strecke, auf der ich schon oft gewonnen habe."

"Ich fühle mich wohl hier, also werden wir versuchen, um den Sieg zu kämpfen." Im Paddock gibt es Stimmen, dass man Marc Marquez schon im Vorfeld 37 WM-Punkte gutschreiben kann - 12 für den Sprintsieg und 25 für den Sieg am Sonntag.

Aber in Austin, seiner anderen Paradestrecke, hat er den Grand-Prix-Sieg durch einen Sturz weggeworfen. Spielt das im Kopf eine Rolle? "Ja, weil ich dort null Punkte geholt habe", gibt Marc Marquez zu. "Natürlich ist das im Moment mein Schwachpunkt."

"Wir arbeiten daran. Ich werde versuchen, es auf eine andere Art zu managen. Theoretisch ist das eine Sache, im Rennen ist es etwas anderes. Natürlich will man keine Fehler machen, aber alle Fehler passierten mir am Sonntag - und das ist eben unsere Schwäche."

"Wenn wir um den Titel kämpfen wollen, müssen wir das abstellen. Also: konzentriert bleiben. Besonders hier - wir reden schon über 37 Punkte. Es gehört zu unserem Job, auch zu akzeptieren, wenn jemand schneller ist, und dann Punkte für die WM zu sichern."

Alex Marquez: "Marc fährt 101 Prozent"

Der größte Herausforderer könnte wieder Bruder Alex Marquez werden. In seiner Rookie-Saison 2020 raste er in Aragon mit einer Honda als Zweiter auf das Podest und verpasste damals seinen ersten Sieg nur sehr knapp.

Trotzdem sieht Alex Marquez die Favoritenrolle klar verteilt: "Du bist bei 100 Prozent, aber er ist bei 101 Prozent. Marc fährt überall am Limit. Aber hier, nun ja - vielleicht reicht es selbst am Limit nicht, um Marc zu schlagen. So ist er eben, und das hier ist einer seiner Gärten."

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Auch um Alex Marquez war der Medienrummel am Donnerstag groß Zoom

Der Ausdruck "Gärten" ist bemerkenswert, denn Marc Marquez hat am Donnerstag in der Pressekonferenz ebenfalls diesen Ausdruck benutzt, als er über das Duell mit seinem Bruder gesprochen hat. Er verweist dabei auf Silverstone.

"Ich war Mittwochabend in der Gresini-Hospitality - da wurde schon ein bisschen Druck auf mich ausgeübt", schildert Marc Marquez. "Aber ich hatte eine schnelle Antwort parat: In deinem 'Garten' habe ich mehr Punkte geholt als du. Mal sehen, wie es hier läuft."

"Sein 'Garten' war Silverstone", lacht Marc Marquez. "Aber das Gresini-Team macht natürlich Witze - und klar ist auch: Sie sind sehr schnell. Und im Moment ist Alex der Hauptgegner im Kampf um die Meisterschaft, weil er extrem konstant und schnell ist."

Im Vorjahr cruiste Marc Marquez in Aragon zum Sieg. Wäre jetzt der Druck und ein Duell mit seinem Bruder besser, um konzentriert zu bleiben und keinen Fehler zu riskieren? "Vergangenes Jahr war es ein gutes und ruhiges Rennen. Ich bevorzuge ruhige Rennen."

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Wird es erneut das große Bruderduell geben? Zoom

"Aber der Fokus ist ohnehin immer da - es geht nur um Kleinigkeiten. Details, die ich versuche zu kontrollieren", so der WM-Führende. Für die Marquez-Familie ist Aragon ein richtiges Heimrennen, denn Cervera ist nur eineinhalb Stunden mit dem Auto entfernt.

Neben Vater Julia wird auch Mutter Roser Alenta vorbeikommen - und sich laut Alex Marquez häufiger in der Gresini-Box aufhalten. "Sie wird wie immer in der blauen Ecke sitzen", lacht Alex Marquez.

Konkurrenz wieder eine Gefahr für Ducati?

Die vergangenen beiden Grands Prix in Silverstone und Le Mans haben gezeigt, dass auch die Konkurrenz Rennen gewinnen kann. Nimmt man im Ducati-Lager die wieder erstarkten Verfolger von Yamaha, Honda und Aprilia ernst?

"Ducati - und auch ich - haben großen Respekt vor den anderen Herstellern", betont Marc Marquez. "Wir wissen, dass sie sehr stark sind. Das hier ist MotoGP, und einige Hersteller haben Concessions. Diese sollen das Niveau angleichen, was gut für die Meisterschaft ist."

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Yamaha, Honda, Ducati und Aprilia sind in Aragon in der Pressekonferenz vertreten Zoom

"Früher oder später ist kein Hersteller unschlagbar. Es wird also enger und enger werden. Unsere Aufgabe ist es, unser Motorrad weiterzuentwickeln, unser Niveau zu halten - und weiter zu gewinnen. Unser Motorrad funktioniert sehr gut."

"Mein Gefühl am Donnerstag ist besser als in Silverstone, weil ich weiß, dass ich hier historisch oft gewonnen habe. Aber das Ergebnis war in Silverstone besser als in Austin. Am Ende muss ich einfach weiterarbeiten, konzentriert bleiben."

"Und vor allem den Level der anderen Fahrer am Wochenende richtig einschätzen. Ich erwarte, dass es dieses Jahr deutlich schneller wird als im Vorjahr, weil deutlich mehr Gummi auf der Strecke liegt", prognostiziert Marc Marquez. "Und das macht alles schwieriger."

Vor dem Wochenende führt Marc Marquez die WM-Wertung 24 Punkte vor Alex Marquez an.