Dall'Igna über Ducatis Pflicht gegenüber Bagnaia: "Müssen als Team agieren"

Luigi Dall'Igna erkennt die Probleme, die Francesco Bagnaia angesprochen hat - Der Ducati-Corse-Chef sieht das gesamte Team in der Pflicht, Lösungen zu finden

(Motorsport-Total.com) - An den vergangenen beiden Rennwochenenden hat Francesco Bagnaia lediglich vier WM-Punkte gesammelt. Nach dem jüngsten Sturz und Ausfall in Silverstone fand der zweimalige MotoGP-Weltmeister mahnende Worte.

Titel-Bild zur News: Gigi Dall'Igna

Ducati-Corse-Chef Luigi Dall'Igna weiß, dass es Lösungen braucht Zoom

"Wir sind aktuell in einer Art Limbo und versuchen, das Problem zu verstehen - aber es ist schwierig, die Ursache zu finden", so Bagnaia. "Wir brauchen einen Schritt, wir brauchen eine Verbesserung. Wir müssen etwas spüren."

"Ich glaube, Gigi und die anderen Ingenieure versuchen zu verstehen, was vor sich geht. Denn das Motorrad wirkt sehr ähnlich zum Vorjahresmodell - aber es funktioniert nicht mehr auf die gleiche Weise. Und vielleicht wissen sie selbst nicht, warum."

Bagnaia hat seit Saisonbeginn kein Gefühl für das Vorderrad und kann seine Stärke - die Bremsphase - nicht mehr ausspielen. Seine Worte sind bei den Ducati-Ingenieuren angekommen. Denn auch Luigi "Gigi" Dall'Igna weiß, dass etwas zu tun ist.

"Uns liegen nun eine ganze Reihe von Daten, Abläufen und Situationen vor, die wir im Detail analysieren müssen - das ist keineswegs nur eine Floskel. Angefangen bei 'Peccos' schwieriger Phase, der einen weiteren enttäuschenden und ziemlich unglücklichen Sonntag erlebt hat."

"Das darf keine Ausrede sein", betont der Chef von Ducati Corse. "Jeder muss seinen Teil beitragen und sich voll verantwortlich fühlen: gemeinsam an Lösungen arbeiten, sich verbessern und als echtes Team agieren - im Bewusstsein unserer Stärke und mit der gewohnten Bescheidenheit."

"Für uns war es ein ziemlich komplizierter Sonntag", sagt Dall'Igna über Silverstone ganz klar. "Ungewöhnlich, sicherlich nicht brillant und insgesamt mit einer eher unauffälligen Leistung." Trotzdem belegten Ducati-Fahrer die Plätze drei, vier und fünf.

Francesco Bagnaia

Bagnaia hat an zwei Wochenenden nur vier WM-Punkte gesammelt Zoom

Mit dem Podestplatz baute Marc Marquez seinen WM-Vorsprung auf 24 Punkte aus. "Es war ein beachtlicher Auftritt von Marc", lobt Dall'Igna, "der sich schwertat, aber dennoch in der Lage war, das Blatt zu wenden und mit einer Aufholjagd noch einen starken dritten Platz zu holen."

"Das ist in diesem Fall besonders viel wert, wenn man bedenkt, dass er vom Neustart nach dem anfänglichen Sturz profitieren konnte. Es war in jedem Fall eine bemerkenswerte Aufholjagd, keineswegs selbstverständlich und alles andere als leicht."

Ende April feierte Ducati in Jerez den 22. Grand-Prix-Sieg in Folge und egalisierte damit den Honda-Rekord aus den 1990er-Jahren. Aber seither hat man zweimal hintereinander nicht gewonnen. Zwei sieglose Ducati-Rennen in Folge gab es das letzte Mal 2022.

Trotzdem sagt Dall'Igna zur wiedererstarkten Konkurrenz: "Ich bin überzeugt, dass es letztlich positiv für uns ist, wenn wir gefordert werden - gegen Gegner, die wieder konkurrenzfähig sind und nun mit vollem Recht zu Hauptdarstellern werden."

In der Herstellerwertung droht dennoch keine Gefahr, denn Ducati hat nach sieben Rennwochenenden 135 Punkte Vorsprung auf Honda auf Platz zwei.