"Habe Vertrag nicht verletzt": Jorge Martin verteidigt Ausstieg bei Aprilia
Erstmals nimmt Jorge Martin Stellung zu seinem geplanten Aprilia-Abschied zum Saisonende - Ausstiegsklausel war eine zentrale Bedingung des Vertrags
(Motorsport-Total.com) - Jorge Martin beabsichtigt, eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag mit Aprilia zu ziehen und das Team am Ende der Saison zu verlassen. Im Rahmen des Grand Prix von Frankreich informierte er bei einem Besuch die Teammitglieder über seine Entscheidung.

© Gold & Goose Photography/LAT Images
Jorge Martin nimmt erstmals Stellung zu seinen geplanten Abschied von Aprilia Zoom
Die Klausel erlaubt es dem amtierenden MotoGP-Weltmeister, nach dem sechsten Rennen 2025 - also nach dem Grand Prix von Frankreich vor drei Wochen - auszusteigen, sofern er zu diesem Zeitpunkt nicht um Spitzenpositionen in der Weltmeisterschaft kämpft.
Zwei Wochen nach Le Mans veröffentlichte Aprilia in Silverstone ein Statement. Darin wird betont, dass der Vertrag gültig und bis Ende 2026 bindend ist. Kurz darauf schrieb Martin auf Instagram, dass er bald seine Version der Geschichte erzählen wird. Nun ist es soweit.
"Ich habe den Vertrag zu keinem Zeitpunkt verletzt", heißt es in einer Stellungnahme auf seinem Instagram-Profil. "Beim Abschluss war ich mir mit Aprilia einig, dass ich mir das Recht vorbehalte, meine Zukunft für 2026 selbst zu bestimmen, falls bestimmte Bedingungen nicht erfüllt werden."
"Diese Klausel war für mich eine wesentliche Voraussetzung, den Vertrag überhaupt zu unterschreiben. Als ich mich zum Wechsel entschloss, war eine meiner zentralen Bedingungen, das Motorrad unter realen Bedingungen zu testen und die Arbeitsweise des Teams kennenzulernen."
"So konnte ich mit Vertrauen für zwei Jahre unterschreiben statt nur für ein Jahr - deshalb wurde diese Bedingung aufgenommen", so Martin. Aufgrund seiner Verletzungen, die ihm bislang nur einen Start in Katar ermöglichten, ist er klarerweise in der WM nicht in einer Spitzenposition.
Aprilia hingegen argumentiert, dass die beiden Verletzungen - eine, die ihn an der Teilnahme an den ersten drei Rennen hinderte, und eine weitere, die er in Doha erlitt und die ihn für weitere Rennen außer Gefecht setzte - die Klausel hinfällig und nicht anwendbar machen.

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Bei seinem einzigen Aprilia-Rennen in Lusail verletzte sich Jorge Martin Zoom
Martin beharrt aber darauf: "Angesichts der im Vertrag festgelegten Frist habe ich mich entschieden, mein Recht auf Vertragsauflösung für 2026 auszuüben. Ich habe das stets mit Respekt, Transparenz und mit dem Ziel getan, meine Zukunft als Sportler selbst in die Hand zu nehmen."
"Leider haben die durch die Unfälle bedingten Umstände - auch wenn sie die Vereinbarung nicht verändern - diese Phase beeinflusst. Deshalb war ich immer offen für einen Dialog mit Aprilia, um diese Evaluierungsphase auf eine bestimmte Anzahl an Rennen ab meiner Rückkehr zu verlängern."
"Das Ziel war, dass sich beide Seiten eine zweite Chance geben und sich vor einer Entscheidung für 2026 wohlfühlen können." Martin betont außerdem, dass sein Verhältnis zu Aprilia nicht konfliktbelastet sei: "Ich war immer ehrlich gegenüber Aprilia."
"Ich schätze das Motorrad, das Team und die Arbeit jedes Einzelnen im Projekt. Ich wünsche mir nur, dass meine Beweggründe und der Geist unserer Vereinbarung respektiert werden. Es gibt keinen Konflikt, keine Schuldzuweisungen."
"Ich will einfach mit Klarheit nach vorne blicken, nachdem ich schwierige Momente und eine schwere Verletzung durchlebt habe, und weiterhin mein Bestes auf und neben der Strecke geben." In dem Statement dankt er auch seinen Fans für ihr Verständnis und ihre Unterstützung.


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