Massimo Rivola nach Aprilia-Sieg in Silverstone: "Eine Botschaft für Jorge"

Nach harten Monaten lässt Marco Bezzecchi Aprilia in Silverstone jubeln - Damit schickt Aprilia eine Nachricht an Jorge Martin: Die RS-GP kann Rennen gewinnen

(Motorsport-Total.com) - In der MotoGP-Saison 2025 hat Aprilia hauptsächlich abseits der Rennstrecke für Schlagzeilen gesorgt. Denn in den ersten sechs Rennwochenenden gelang kein Podestplatz. Und nun sorgte Marco Bezzecchi mit dem Grand-Prix-Sieg in Silverstone für den großen Befreiungsschlag.

Titel-Bild zur News: Marco Bezzecchi

Marco Bezzecchi lässt das Aprilia-Team wieder über einen Sieg jubeln Zoom

"Es war eine ziemlich schwierige Phase, nicht gerade vom Glück verfolgt seit Saisonbeginn - wegen dem, was mit Jorge passiert ist", sagt Aprilia-Motorsportchef Massimo Rivola unmittelbar nach dem Rennen bei DAZN Spanien.

"Wir dachten, dass wir in Noale gute Arbeit geleistet haben, aber wir konnten es einfach nicht zeigen. Wir brauchten diesen Sieg. Ich sehe das Glas lieber halb voll als halb leer. Der Sieg hilft uns zu erkennen, dass wir die Performance haben - auch wenn die Ergebnisse bislang gefehlt haben."

Rivola hat diese Worte im spanischen Fernsehen bewusst gewählt, denn er wusste, dass Jorge Martin daheim zugesehen hat. "Die Botschaft an Jorge ist: Die Fabrik arbeitet hart. Wir senden die Botschaft, dass das Motorrad bereit ist, Rennen zu gewinnen."

Denn vor zwei Wochen unterbreitete Martin dem Team seine Absicht, eine Ausstiegsklausel im Vertrag zu ziehen. Aprilia antwortete in Silverstone mit einem Statement, dass der Vertrag bis Ende 2026 bindend ist.

Nach Bezzecchis Sieg sagt Rivola klar: "Wir wollen mit Jorge gewinnen, und wir warten mit offenen Armen auf ihn. Wenn ein Fahrer so viel Pech hat und das über so lange Zeit, dann ist das ein Zustand, den niemand von uns wirklich nachvollziehen kann."

"Wir müssen seiner Situation mit größtem Respekt begegnen. Und wir werden alles tun, um ihm zu zeigen, dass dies der Ort ist, an dem er hingehört." Denn Bezzecchi hat bereits im Sprint mit seiner Aufholjagd den Speed der RS-GP in Silverstone bewiesen.

Bezzecchi wird für seine harte Arbeit belohnt

Für Aprilia war es der erste Grand-Prix-Sieg seit Austin im Frühling 2024. Bezzecchi gewann erstmals seit Indien im Herbst 2023. "Es ist fantastisch, zurück auf dem Podium zu sein - und das gleich mit einem Sieg, das ist natürlich noch besser", jubelt der Italiener.

Nach drei Jahren im VR46-Ducati-Team hat sich Bezzecchi dazu entschlossen, für dieses Jahr den Schritt zu Aprilia zu machen. Ein Wechsel, der sich bis Silverstone zäh und oft auch schwierig gestaltete.

"Zunächst war das natürlich eine schwierige Entscheidung. Aber ich hatte das Gefühl, dass es für mich an der Zeit war, eine neue Herausforderung zu suchen", blickt er zurück. "Ich wollte unbedingt Werksfahrer werden."

Marco Bezzecchi, Fabiano Sterlacchini

Marco Bezzecchi mit dem neuen Technikdirektor Fabiano Sterlacchini Zoom

"Als Aprilia mir diese Möglichkeit gegeben hat, habe ich mich für dieses neue Kapitel entschieden. Aber ich habe meine Einstellung oder meine Ziele nicht verändert. Ich wusste nur: Es wird Zeit brauchen, und es wird Arbeit erfordern."

"Ich habe versucht, nicht aufzugeben, auch wenn alles trostlos wirkte - denn wir hatten wirklich ein paar harte Tage. Aprilia hat wirklich hart gearbeitet. Natürlich war der Winter nicht leicht - das weiß jeder, was Jorge betrifft, oder an diesem Wochenende auch auf Ai."

"Für mich war es nicht einfach, die Entwicklung des Motorrads anzuführen. Es war mein erstes Mal in der MotoGP, dass ich neue Teile getestet und versucht habe, meine Eindrücke möglichst präzise zu beschreiben. Also war die Vorbereitung nicht einfach - aber wir haben einen Weg gefunden."

"Natürlich hatten wir in den ersten Rennen schwierige Momente, aber wir haben gesehen, dass das Potenzial durchaus vorhanden ist. Klar, wir kämpfen noch immer in bestimmten Bereichen beim Fahren - aber hier hat am Ende alles gut funktioniert."