Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
"Beide Seiten müssen ihren Teil leisten": Rivola über Martins Zukunft bei Aprilia
Aprilia-Motorsportchef Massimo Rivola spricht nach dem Silverstone-Sieg, dass man das Vertrauen zu Jorge Martin wiederherstellen will - Einen Plan B gibt es bisher nicht
(Motorsport-Total.com) - Mit Marco Bezzecchis Sieg in Silverstone ist dem gesamten Aprilia-Team ein Stein vom Herzen gefallen. Bis dahin gelang der italienischen Marke in der MotoGP-Saison 2025 kein Podestplatz. Das Verletzungspech von Jorge Martin war ein herber Rückschlag. Und die jüngste Ankündigung des Weltmeisters, die Absicht zu haben, eine Ausstiegsklausel aus seinem Vertrag zu ziehen, sorgte für große Schlagzeilen.

© Mirco Lazzari gp/Getty Images
Massimo Rivola und das Aprilia-Team jubelten in Silverstone Zoom
"Die gute Nachricht ist", sagt Aprilia-Motorsportchef Massimo Rivola nach dem Silverstone-Sieg, "dass wir dachten, wir liegen richtig - und jetzt haben wir bewiesen, dass wir recht hatten. Aber in erster Linie haben wir es uns selbst bewiesen."
"Denn wenn man durch eine schwierige Phase geht, beginnt man vielleicht daran zu zweifeln, ob man wirklich den richtigen Weg eingeschlagen hat. Und in Noale erwarten wir von den Leuten, dass sie sehr hart arbeiten."
"Wenn sich so ein großer Einsatz dann mit einem guten Ergebnis auszahlt, ist das ein enormer Schub für Noale. Und das ist das Wichtigste." Doch was bedeutet dieser Erfolg für Jorge Martin - und für Aprilias Zukunft mit ihm?
"Das sollte man ihn fragen", sagt Rivola. "Wir warten auf ihn. Unsere Aufgabe ist es, das bestmögliche Motorrad bereitzustellen, damit er - wenn er zurückkommt - ein Motorrad vorfindet, das bereit ist zu gewinnen."
"Wir haben bewiesen, dass das Motorrad gewinnen kann, aber wir müssen das noch viel öfter tun. Was ich für Jorge empfinde, ist: Wenn man Fahrer ist und man die meiste Zeit im Krankenhaus verbringt und leidet - dann kann niemand wirklich nachvollziehen, wie hart diese Zeit ist."
"Das ist etwas, das wir respektieren müssen. Fahrer sollten auf dem Motorrad sitzen und nicht zuhause leiden, auch wenn das leider zum Geschäft dazugehört." Wann Martin sein Comeback geben kann, ist weiterhin ungewiss.
Rivola: Eines nach dem anderen
Auch stellt sich die Frage, wie bei seinem Comeback wieder Vertrauen zwischen ihm und Aprilia entstehen kann, oder ob die Kooperation nachhaltig beeinträchtigt und beschädigt ist. Rivola zeigt sich diesbezüglich abwartend.
"Ich würde sagen: Eines nach dem anderen. Zuerst brauchen wir ihn zurück, dann denken wir über den Wiederaufbau des Vertrauens nach. Aber wie in einer Ehe gilt: Beide Seiten müssen ihren Teil dazu beitragen. Und wir sind bereit, unseren Teil zu leisten."
Martins Absicht, Aprilia mit Saisonende zu verlassen, wurde über die Medien bekannt. Jüngst kündigte er auf Instagram an, dass er bald seine Seite der Geschichte erzählen will. Ist es falsch, solche Dinge über die Medien beziehungsweise das Internet zu besprechen?
"Man weiß natürlich, dass das nicht der richtige Weg ist", findet Rivola. "Es gäbe bessere Wege, eine Lösung zu finden, aber es ist immer schwierig, wenn die Parteien räumlich voneinander getrennt sind."
"Wir warten auf der einen Seite, und gleichzeitig versuchen wir, auf der anderen Seite das Beste herauszuholen. Ich kann es nicht leugnen: Es ist eine schwierige Situation. Wie gesagt, wir versuchen, das bestmögliche Motorrad zu bauen, um ihm zu zeigen, dass er gewinnen kann."
Wie geht Rivola persönlich mit der Gesamtsituation von Martin um? Im Winter waren die Euphorie und die Hoffnungen groß, dass man den aktuellen Weltmeister auf dem Motorrad hat. Doch mit dem Verletzungspech nahm alles eine unerwartete Wendung.
"Ich meine, diese Anfangsphase war so, dass man sie nicht einmal in einem Groschenroman hätte erfinden können", merkt Rivola an. "Ehrlich gesagt, es ist schwer zu akzeptieren, aber es ist nun einmal so. Wir müssen weitermachen und mit dem arbeiten, was wir haben."
Am kommenden Sonntag (1. Juni) findet in Misano das große Aprilia-Event "All Stars" statt. Auch Martin ist dafür angekündigt. Seit der Verletzung in Katar wird es sein erster öffentlicher Auftritt für Aprilia sein.
Sollte es am Saisonende tatsächlich zu einer Trennung kommen, arbeitet Rivola bereits an einem Plan B? "Das ist eine gute Frage, aber ich habe keine Antwort darauf." Die Entwicklungen in den kommenden Wochen abseits der Rennstrecke bleiben also spannend.


Neueste Kommentare