Aprilia stellt klar: MotoGP-Vertrag mit Jorge Martin gilt bis Ende 2026
Aprilia spricht ein Machtwort: Der Vertrag mit Jorge Martin sei bis 2026 gültig und nicht verhandelbar - Zweifel an einer gemeinsamen Zukunft bestehen aber weiter
(Motorsport-Total.com) - Mit einer deutlichen Pressemitteilung hat Aprilia Racing an diesem Donnerstag auf jüngste Spekulationen rund um die Zukunft von Jorge Martin reagiert. Das Werksteam aus Noale bekräftigt darin, dass der bestehende Vertrag mit dem MotoGP-Star uneingeschränkt gültig und bis Ende 2026 bindend sei.

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Aprilia will Jorge Martin nicht vorzeitig aus seinem Vertrag entlassen Zoom
Man habe alle Verpflichtungen aus dem Vertrag ordnungsgemäß erfüllt und erwarte dies auch vom Fahrer, heißt es in dem Statement. Aprilia betont zudem, dass keine Gespräche über eine vorzeitige Beendigung des Vertrags stattgefunden hätten.
In dem Zusammenhang verweist die Marke auch auf die rechtliche Unzulässigkeit möglicher Angebote anderer Teams an einen vertraglich gebundenen Fahrer. Zugleich sichert Aprilia Martin weiterhin volle Unterstützung bei seiner körperlichen Genesung. Man freue sich bereits auf seine Rückkehr auf der RS-GP.
Jorge Martin will offenbar weg
Hintergrund der Stellungnahme sind Spekulationen darüber, dass Martin trotz des laufenden Vertrags plane, Aprilia vorzeitig wieder zu verlassen. Auf entsprechende Berichte, die vor knapp zwei Wochen aufkamen, reagierte der MotoGP-Hersteller zunächst mit Schweigen. "Kein Kommentar" hieß es.
Die Pressemitteilung Aprilias lässt nun keinen Zweifel daran, dass man auf Vertragstreue pocht. Gleichzeitig deuten die Gerüchte darauf hin, dass sich die Wege der beiden Parteien möglicherweise schneller trennen könnten als gedacht - sei es im gegenseitigen Einvernehmen oder als juristisch aufgeheizter Konflikt.
Für Aprilia wäre ein vorzeitiger Abgang ein herber Rückschlag, sportlich wie strategisch. Noch bleibt die Hoffnung, dass Martin nach seiner Verletzung gestärkt zurückkehrt. Beim Grand Prix in Silverstone am Wochenende wird er noch ersetzt.
Die Zusammenarbeit zwischen dem Spanier und Aprilia hatte zunächst unter positiven Vorzeichen begonnen. Martin wechselte zur Saison 2025 als frischgebackener Weltmeister von Pramac-Ducati zu Aprilia, nachdem er bei Ducati dort nicht den Platz im Werksteam bekommen hatte, den er sich erhofft hatte.
Hat Honda seine Finger im Spiel?
Aprilia bot ihm diesen Schritt, doch die ersten Monate verliefen alles andere als geplant. Martin verletzte sich während der Vorsaisontests, verpasste mehrere Rennen und stürzte beim Comeback in Katar so schwer, dass er erneut pausieren musste.
Hinzu kommt, dass die RS-GP derzeit nicht an die Topleistungen der vergangenen Saison anknüpfen kann. In dieser sportlich schwierigen Lage rückt nun offenbar eine Ausstiegsklausel in den Fokus, die es Martin angeblich erlaubt, das Team zu verlassen, wenn bestimmte sportliche Ziele in nicht erreicht werden.
Am letzten Rennwochenende in Le Mans soll Martin Aprilia über seine Ausstiegsabsichten informiert haben und bereits mit anderen Herstellern in Kontakt getreten sein. Auch Aprilia-CEO Massimo Rivola soll sich dort HRC-Manager Hikaru Tsukamoto im Honda-Hospitality-Bereich zu einer Unterredung getroffen haben.
Die japanische Marke hat bislang kein öffentliches Interesse an Martin bekundet. Aprilias Statement könnte als Warnung verstanden werden, das auch künftig nicht zu tun.
Die Aprilia-Pressemitteilung im Wortlaut:
"Der Vertrag zwischen Aprilia Racing und Jorge Martin ist gültig und wirksam und muss daher von beiden Parteien bis zu seinem Ablauf (Ende 2026) eingehalten werden - so wie es Aprilia Racing auch stets getan hat: in allen Punkten, fristgerecht und ordnungsgemäß. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern.
Aprilia Racing weist Gerüchte über Verhandlungen zwischen den Parteien zur Änderung der Vertragsdauer entschieden zurück. Der Vertrag bleibt in der ursprünglich vereinbarten Form bestehen. Aprilia Racing kommentiert keine Angelegenheiten, die sie nicht direkt betreffen, erwartet jedoch, dass andere Teams keinerlei Angebote an Fahrer unter laufendem Vertrag unterbreiten - ein solches Verhalten wäre zudem rechtswidrig.
Das gesamte Team wird Jorge auf seinem Weg der körperlichen Genesung wie immer voll unterstützen und freut sich bereits auf seine Rückkehr auf die Strecke mit der RS-GP."


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