Ride-Height-Defekt bei Yamaha: Auch Alex Rins in Silverstone betroffen

Fabio Quartararo scheidet in Silverstone wegen eines defekten Ride-Height-Systems aus - Auch Alex Rins hat dasselbe Problem - Das Pramac-Duo aber nicht

(Motorsport-Total.com) - Ein Defekt beim Ride-Height-System hat Fabio Quartararo den möglichen Sieg in Silverstone gekostet. Aber nicht nur bei seiner Yamaha trat dieses Problem auf, sondern auch bei seinem Teamkollegen Alex Rins.

Titel-Bild zur News: Alex Rins

Der Defekt trat bei Alex Rins erst am Ende des Grand Prix auf Zoom

"Ich hatte dasselbe Problem wie Fabio", bestätigt der Spanier. Aber er hatte mehr Glück: "In der letzten Runde war es bei mir kaputt. Von der Mitte bis zum Ende des Rennens, in Kurve 15, hatte ich große Schwierigkeiten, es zu deaktivieren."

"Ich musste mit der Vorderbremse sehr viel Druck aufbauen, um das Device zu deaktivieren. Zum Glück ist es bei mir erst in der letzten Runde passiert - das ist natürlich ein ganz anderes Gefühl als bei Fabio, der mit Vorsprung das Rennen angeführt hat und es leicht hätte gewinnen können."

"Bei mir waren es nur die letzten drei Kurven - dort habe ich die Position an Binder verloren." Im Ergebnis belegte Rins schließlich den 13. Platz. Warum das Ride-Height-System bei beiden Fahrern versagt hat, stellte Yamaha vor ein Rätsel.

"Es ist das erste Mal", ärgert sich Rins. "In der Vergangenheit ist mir das in einigen Rennen passiert, aber dieses Jahr ist es das erste Mal - und es ist wirklich seltsam, dass es bei beiden Fahrern gleichzeitig passiert."

"Sie müssen das untersuchen, denn dass bei beiden Yamahas im selben Rennen das Heck-Device kaputtgeht, darf nicht sein." Gibt es keine Möglichkeit, dass der Fahrer das System manuell löst? "Nein, es verliert einfach das Öl und bleibt dann unten", erklärt Rins.

Interessanterweise ist der Defekt nur bei den beiden Werksmaschinen passiert. Das Pramac-Duo Jack Miller und Miguel Oliveira hatte keine Probleme. "Nein", bestätigt der Portugiese, "zum Glück hatte ich seit ich die Yamaha fahre noch nie ein Problem mit dem Device."

"Hoffentlich bleibt das auch so. Es ist wirklich schade für Fabio, denn er hätte es verdient, dort zu bleiben, wo er war. Aber ja, so ist der Rennsport - solche Dinge können passieren." Trotz der Enttäuschung herrscht bei Yamaha grundsätzlich Aufbruchstimmung.

Yamaha-Fahrer spüren Fortschritte

Die Fortschritte sind spürbar. Nach drei Polepositions in Folge war Quartararo bis zum Ausfall auf dem Weg zum ersten Yamaha-Sieg seit 2022. Miller mischte in der Verfolgergruppe mit und kam schließlich als Siebter ins Ziel.

"Als Motorradrennfahrer will man natürlich immer mehr - es ist nie genug", sagt der Australier über die derzeitige Formkurve der M1. "Wir sind angenehm überrascht. Wir arbeiten weiter hart, um dieses Ding besser zu machen. Wir haben große Fortschritte gemacht."

Jack Miller, Alex Marquez, Marc Marquez

Jack Miller mischte in der großen Verfolgergruppe mit Zoom

"Natürlich wird der Fortschritt nicht immer so rasant sein, aber wie ich von Anfang an gesagt habe: Die Basis des Motorrads ist gut. Punkt für Punkt verbessern wir es - langsam, aber sicher. Wir sind auf dem richtigen Weg."

Hinter Speerspitze Quartararo ist Miller derzeit der zweitschnellste Yamaha-Fahrer. Rins hatte in Silverstone vor allem zu Rennbeginn Mühe, den Hinterreifen auf Temperatur zu bringen. Dabei verlor er im Vergleich zu Quartararo und Miller viel Zeit.

"Wir müssen verstehen, warum - denn Miller und Fabio haben dasselbe Motorrad wie ich, dieselbe Yamaha, und sie können am Anfang schneller fahren als ich", sagt Rins. "Es ist nicht das erste Rennen. Auch in Le Mans und im Rennen davor war es so."

"Von der Mitte bis zum Ende des Rennens kann ich auf demselben Niveau fahren wie sie. Aber in den ersten Runden ist es unmöglich, den Hinterreifen auf Temperatur zu bringen. Yamaha arbeitet sehr hart."

"In meinem Fall müssen wir nur verstehen, warum wir diese Probleme im ersten Rennabschnitt haben. Danach sind die Rundenzeiten ziemlich ähnlich, und wir haben uns im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Das ist der positive Aspekt, der mich auch motiviert."

Quartararo ließ in Silverstone neue Winglets homologieren. Rins und die Pramac-Fahrer verzichteten noch darauf. Rins mochte die neue Aerodynamik beim privaten Misano-Test nicht. Voraussichtlich gibt es beim Montagstest nach dem GP in Aragon weitere Vergleichstests.

Miguel Oliveira

Miguel Oliveira arbeitet noch an seinem Fahrstil für die Yamaha M1 Zoom

"Ja, wir werden sehen, ob wir beim Motor noch einen Schritt machen können. Und wir müssen definitiv noch die neue Schwinge überarbeiten - weder Fabio noch ich waren damit besonders zufrieden", sagt Rins über die Entwicklungsarbeit.

Nach drei wegen einer Verletzung verpassten Rennwochenenden arbeitet sich Oliveira Schritt für Schritt zurück. Nach einem Sturz in Le Mans wurde es in Silverstone Platz 16. Er will nichts überstürzen und arbeitet an seinem Fahrstil für die Yamaha.

"Ich denke", sagt Oliveira, "dass ein flüssiger Fahrstil funktionieren kann - aber gleichzeitig muss man das Vorderrad extrem hart fordern. Und die Einzigen, die im Moment wirklich das Maximum aus dem Motorrad herausholen können, sind Jack und Fabio, vor allem was das Vorderrad betrifft."

"Ich muss diesem Niveau näherkommen, denn wenn ich das mit meinem Kurvenausgang kombinieren kann, dann können wir wirklich wettbewerbsfähig sein. Aber ich muss in dieses Fenster kommen, in dem sie sich momentan mit dem Vorderrad befinden."

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