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Zweites Honda-Podium in Folge: Zarco spricht von "riesiger Erleichterung"
Nach dem Regensieg in Le Mans jubelt Johann Zarco im trockenen Silverstone als Zweiter - Joan Mir mit Reifenproblemen - Luca Marini mit Reifendruckstrafe
(Motorsport-Total.com) - Zwei Wochen nach seinem großen Heimsieg in Le Mans jubelte Johann Zarco in Silverstone erneut vom Podest. Diesmal gelang dem Honda-Fahrer der Husarenritt bei trockenen Verhältnissen. Mit dem weichen Vorderreifen verschaffte sich Zarco in der ersten Rennhälfte einen Vorteil und brachte den zweiten Platz ins Ziel.

© Gold & Goose Photography/LAT Images
Zum zweiten Mal versprühte Johann Zarco Champagner auf dem Podest Zoom
"Ich kann nicht sagen, dass es besser ist als ein Sieg - denn nichts ist besser als ein Sieg. Aber nach der Zielflagge hatte ich Emotionen, denn es war eine riesige Erleichterung, Punkte zu holen - für das Team, für Honda, für das, was wir gerade aufbauen, und um so viel Hoffnung zu geben."
"Wir wissen, dass auch wieder harte Zeiten kommen können - denn schon der Beginn dieses Wochenendes war nicht einfach", sagt Zarco. "Aber am Ende gehen wir mit einem Lächeln nach Hause - und das nehmen wir mit."
Der Schlüssel für das gute Ergebnis war der Start. Denn beim ersten Start kam er nicht gut weg und steckte im Verkehr. "Beim zweiten Start habe ich dann eine bessere Linie gefunden und konnte Plätze gutmachen", schildert der Franzose.
"Das war ein Schlüsselmoment, denn mein weicher Vorderreifen hat mir anschließend genug Vertrauen vermittelt, um andere Fahrer zu überholen. Als mich Bezzecchi überholt hat, wusste ich, dass er extrem schnell sein würde - denn er war ja schon im Sprint stark."
"Also habe ich dann versucht, so lange wie möglich bei ihm zu bleiben, weil er mir ein gutes Tempo vorgab. Gleichzeitig wollte ich die Reifen schonen - das war in diesem Rennen eine Art Mission. Am Ende standen wir dann auf dem Podium."
"Als Fabio sein technisches Problem hatte, dachte ich kurz, vielleicht kann ich sogar gewinnen. Vielleicht bekommt Bezzecchi mit den abgefahrenen Reifen Probleme - aber nein, er ist konstant geblieben. Ich selbst hatte etwas mit den Reifen zu kämpfen."
"Aber ich konnte das Tempo halten und wurde nicht von all den Ducatis hinter mir eingeholt. Mein Tempo war wirklich stark. Dass ich Bezzecchi folgen konnte, war einer der entscheidenden Punkte für dieses Ergebnis. Das hat gereicht, um aufs Podium zu kommen."
Joan Mir macht sich im Verkehr den Hinterreifen kaputt
Die beiden Honda-Werksfahrer steckten im Verkehr. Luca Marini kam als Achter ins Ziel, erhielt aber 16 Strafsekunden, weil er gegen die Regel des Mindestdrucks im Vorderreifen verstoßen hat. Somit rückte Joan Mir, der Elfter wurde, auf Platz zehn vor.
Mir und Marini entschieden sich für den Medium-Vorderreifen. Mir hatte jedoch mit anderen Problemen zu kämpfen, weil er nicht so wie Zarco frei fahren und sich an einen schnellen Fahrer anhängen konnte, sondern in einer Gruppe steckte.
"Dieser Kampf von hinten hat sich am Rennende gerächt. Das ist im Grunde die Geschichte", seufzt der Ex-Weltmeister. "Fünf Runden vor Schluss war mein Hinterreifen durch, und ich konnte nicht mehr richtig beschleunigen. Ich konnte meine Position nicht verteidigen."

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Joan Mirs Hinterreifen war in der Schlussphase am Ende Zoom
"Jedes Mal auf der Geraden, mit diesem Traktionsproblem, hat mich ein Bike überholt - oder gleich zwei. Das ist schade, denn wir lagen alle eng beisammen, und ich habe innerhalb weniger Runden viele, viele Plätze verloren. Das fasst es im Grunde zusammen. Ich würde sagen: sehr unglücklich."
Nach 14 von 19 Runden hielt Mir vor Marini den achten Platz, aber dann ging es rückwärts. Im Vergleich zu Zarco meint Mir: "Ich denke, Johann hatte das Glück, das ich nicht hatte - vor allem beim Start. Er hat freie Fahrt gefunden."
"Wir anderen haben uns sofort im Kampf befunden, er hat sich etwas freigefahren und konnte sein Rennen kontrollieren. Und am Ende zahlt sich das aus. Er konnte ein konstantes Tempo fahren. Wenn man sich die Rundenzeiten ansieht, unterscheiden sie sich nicht wesentlich."
"Aber er kann sie eben in einer besseren Position fahren. Denn sobald du kämpfen musst, passiert genau das, was mir passiert ist. Er schafft es einfach, sich im richtigen Moment in eine bessere Position zu bringen. Wahrscheinlich liegt das an seiner Erfahrung."
Reifendruckstrafe kostet Luca Marini Platz acht
Durch die Reifendruckstrafe fiel Marini auf den 15. Platz zurück und nahm somit nur einen WM-Punkt mit. Beim Abbruch wechselte er auf einen neuen Medium-Hinterreifen, aber im Vergleich zu den Runden nach dem ersten Start hatte er dann keinen Grip mehr.
"Wir haben einen neuen montiert - aber rückblickend wäre es vielleicht besser gewesen, den ersten Reifen draufzulassen", seufzt der Italiener. "Eine Runde macht ja keinen großen Unterschied beim Verschleiß - der Reifen war noch perfekt."
"Deshalb habe ich zu Beginn des zweiten Rennens viele Positionen verloren. Aber mein Reifen war danach sehr konstant, ich hatte keinen Abbau. Am Ende war ich vielleicht sogar der Schnellste auf der Strecke und konnte aufholen."

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Eine Zeitstrafe kostete Luca Marini ein Top-10-Ergebnis Zoom
"Ich habe auch den Reifendruck vorne bewusst gemanagt, weil ich jede Runde gezählt habe. Aber vielleicht habe ich eine Runde zu früh angegriffen. Als ich 'eine Runde' auf dem Display sah, dachte ich: Okay, jetzt greife ich an, jetzt kann ich Joan überholen und zu den anderen aufschließen."
"Aber vielleicht wäre es besser gewesen, noch eine Runde im Windschatten zu bleiben. Meiner Meinung nach hätte ich viel besser abschneiden können. Aber nun bekam ich auch noch die Strafe. Das ist einfach nur schade, denn für mich war das insgesamt ein sehr gutes Wochenende."
Dank seines jüngsten Erfolgslaufs hat sich Zarco in der WM auf den neunten Platz verbessert. Honda ist bei den Herstellern Zweiter und hat 17 Punkte Vorsprung auf Aprilia.



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