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Frustlevel bei Acosta und Bastianini steigt: "Wir brauchen Hilfe von KTM"
In Silverstone findet Pedro Acosta deutliche Worte für KTM - Aber er betont, dass er weiterhin an das Projekt glaubt - Auch Enea Bastianini äußert sich kritisch
(Motorsport-Total.com) - Das gesamte Silverstone-Wochenende über fand Pedro Acosta deutliche Worte für KTM. Einerseits forderte er klare technische Fortschritte, andererseits betonte er, dass er seinen Zweijahresvertrag erfüllen möchte und an das Projekt glaubt. Im Grand Prix kam der Spanier als Sechster ins Ziel - weniger als zwei Sekunden hinter dem Podium.

© KTM
Pedro Acosta äußerte sich in Silverstone offen und sehr deutlich Zoom
Trotzdem sagt Acosta nach dem Rennen: "Es ist ziemlich traurig zu sehen, dass man versucht, perfekt zu beschleunigen, gute Linien zu wählen, sich in die Kurven zu legen, nah dran zu bleiben - und dann verliert man alles auf der Geraden."
"Ganz klar: Wir haben nicht den Grip, den die anderen Motorräder haben. Und das ist es, was mein Blut zum Kochen bringt: so nah dran zu sein - und trotzdem nicht angreifen zu können. Egal was du tust, du kommst einfach nicht hin."
"Am Ende geht es nicht nur um mich. Schau dir die vier KTMs an - keine in Q2, alle haben Schwierigkeiten, konkurrenzfähig zu sein. Wir brauchen Hilfe vom Werk. Ich spreche hier für alle vier Fahrer, nicht nur für mich."
Als Elfter war Maverick Vinales der zweitbeste KTM-Fahrer. Auch er hatte ein schwieriges Wochenende mit technischen Problemen in den Trainings. Aber Vinales will Silverstone nicht überbewerten, denn es ist eine spezielle Strecke.
"Grip am Kurvenausgang ist nicht unsere Stärke. Auf diesem Kurs braucht man viel Grip in Schräglage, um gut aus der Kurve herauszukommen", so Vinales. "Die Kurven hier sind sehr rund und haben viel Banking."
"Für mich heißt das: Wir müssen diese Strecke abhaken und uns auf Aragon konzentrieren, denn das hier war sicher nicht das wahre Potenzial des Motorrads. Für mich liegt es an der Strecke - Silverstone passt einfach nicht zu unserem Motorrad."

© KTM
Mit der Gesamtsituation ist der 21-Jährige nicht glücklich Zoom
Trotzdem soll es hinter den Kulissen zu Aussprachen gekommen sein, wie Acosta anmerkt: "Ich habe dieses Wochenende sehr deutlich gemacht, dass ich Hilfe brauche. Ich will nicht hierher kommen, um mit der KTM einfach nur Benzin zu verbrennen. Ich will kämpfen."
"Chancen kommen im Leben nur einmal, und ich werde nicht mein ganzes Leben darauf verwenden, um in dieser Meisterschaft Weltmeister zu werden. Ich brauche Hilfe vom Werk. Viele Stars in dieser Meisterschaft sind schnell gewachsen - und genauso schnell wieder verschwunden."
Acosta betont: Glaube an KTM-Projekt
"Ich habe diesen Vertrag unterschrieben, um in der MotoGP um eine Weltmeisterschaft zu kämpfen - das war klar", betont der 21-jährige Acosta. "Ich rede nicht davon, in diesem Jahr oder im nächsten Weltmeister zu werden."
"Aber ich will wenigstens das Gefühl haben, dass ich um etwas kämpfe - und nicht einfach nur da bin, um zuzuschauen, was passiert. Aber ich spreche über dieses Problem schon seit dem ersten Testtag in Malaysia. Und es ist immer noch da. Immer noch dasselbe."
"Das sind keine neuen Probleme. Vielleicht sind die Rundenzeiten in diesem Jahr enger beisammen und insgesamt schneller - aber genau das verschärft unsere Situation. Es gibt mehr Marken, die konkurrenzfähig sind."
Nach sieben Rennwochenenden hält KTM den vierten Platz in der Herstellerwertung, nur vier Punkte vor Yamaha. Hätte Fabio Quartararo in Silverstone gewonnen oder einen Podestplatz erreicht, wäre KTM Letzter.
"Wie gesagt, ich habe sehr ernst mit ihnen gesprochen", sagt Acosta zur dramatischen Situation. "Jungs, ich brauche etwas, nur um konkurrenzfähig zu sein. Aber ich sage weiterhin, dass ich an dieses Projekt glaube."
"Ich habe noch ein weiteres Jahr Vertrag, und ich glaube wirklich an dieses Projekt. Es ist aber nicht schön, hierherzukommen und einfach nur mitzufahren wie viele andere Hersteller. KTM hat das Potenzial, sie haben alles - aber irgendwie müssen wir etwas finden."
Auch Enea Bastianini findet klare Worte
Nicht nur Acosta war nach dem Silverstone-Wochenende frustriert, sondern auch Enea Bastianini. Im Vorjahr hat der Italiener als Ducati-Werksfahrer auf dieser Strecke den Sprint und den Grand Prix gewonnen. Nun wurden es die Ergebnisse 15 und 17 (inklusive Reifendruckstrafe).
"Ich denke, ich verdiene den ganzen Applaus von KTM - denn im Moment bin ich der schlechteste Fahrer auf der Strecke", merkt Bastianini an. "Und im vergangenen Jahr habe ich hier zwei Rennen gewonnen."

© KTM
Auch Enea Bastianini wird immer frustrierter Zoom
"Es ist unmöglich, dass ich dieses Jahr Letzter bin. Ich finde, KTM muss etwas für mich und meine Zukunft tun - so kann es nicht weitergehen. Das Motorrad lenkte nicht ein und die Elektronik funktionierte nicht. Das ist das Problem."
"Wir bremsen hart - aber bei starkem Wind ist das nicht unsere Stärke. Und auch auf dieser Strecke ist das nicht unsere Stärke. In Le Mans war es gut, weil es dort viele Stop-and-Go-Passagen gibt - da waren wir wettbewerbsfähig. Aber hier? Nein. Im Moment ist das der einzige wirklich starke Punkt des Motorrads - und das reicht nicht."
In zwei Wochen findet am Montag nach dem Rennwochenende im MotorLand Aragon ein offizieller Testtag mit allen Stammfahrern statt.


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