"Hatte Glück mit roter Flagge": Marc Marquez nach Sturz auf dem Podium

Marc Marquez stürzt in Silverstone Führung liegend - Beim Neustart hat er diesen Speed nicht - Warum er so große Mühe hatte und es dennoch mit Platz drei klappte

(Motorsport-Total.com) - "Die Familie Marquez war an diesem Tag die glücklichste Familie, denn es stimmt, dass wir beide im ersten Rennen einen Fehler gemacht haben", sagt Marc Marquez nach dem turbulenten Grand Prix von Großbritannien in Silverstone.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Mit Platz drei gelang Marc Marquez am Ende Schadensbegrenzung Zoom

"Ich war der glücklichste Fahrer auf der Strecke, weil mir die rote Flagge eine zweite Chance gegeben hat." Denn nachdem Alex Marquez beim Start in Kurve 1 gestürzt ist, ging Marc Marquez in Runde 2 in der Maggotts-Kurve zu Boden. Zu diesem Zeitpunkt führte er das Rennen an.

"Wenn ich über meinen Fehler spreche - ich war ziemlich wütend, und ich bin es noch immer, weil das Gefühl im ersten Rennen fantastisch war", ärgert sich Marc Marquez. "Es war ein ganz anderer Fehler als sonst. Diesmal lag es am Wind."

"Ich habe nichts Ungewöhnliches gemacht, aber ich wurde voll vom Wind getroffen. Vielleicht habe ich diese Windböe unterschätzt. Und auch den Medium-Vorderreifen, mit dem ich ja schon am Freitag gestürzt bin."

"Das Motorrad war eigentlich in Ordnung, nur das Windschild war beschädigt. Die rote Flagge hat mir geholfen. Aber ich muss diese Fehler vermeiden. Denn in den ersten Runden des ersten Rennens hatte ich ein extrem gutes Gefühl."

Es wurde abgebrochen, weil nach dem Unfall zwischen Aleix Espargaro (Honda) und Franco Morbidelli (VR46-Ducati) eine Ölspur in der Vale-Kurve war. Denn Morbidellis Motorrad lag mitten auf der Strecke.

Schreckliches Gefühl nach dem Neustart

Das gute Gefühl war nach dem Neustart nicht mehr vorhanden. Marc Marquez hatte so wie die anderen Ducati-Fahrer mit dem Medium-Vorderreifen Mühe. Er streute auch Fehler ein und verlor Positionen.

"Ich habe das andere Bike genommen. Das Gefühl war eine Katastrophe", sagt der Ducati-Werksfahrer. "Vom ersten zum zweiten Rennen - ich will nicht sagen, dass es an den Reifen lag, nicht sagen, dass es das Motorrad war, und auch nicht, dass es an mir lag."

"Wir müssen das analysieren. Denn im ersten Rennen fühlte ich mich extrem gut. Im zweiten Rennen haben wir das Bike gewechselt, die Reifen gewechselt, und ich kam zudem von einem Sturz zurück. Vielleicht war ich auch steifer, und deshalb hat das Motorrad schlechter eingelenkt."

Marc Marquez, Franco Morbidelli, Alex Marquez

Enger Kampf um den letzten Podestplatz in der letzten Runde Zoom

"Ich habe sogar noch einen weiteren Fehler gemacht, bin zurückgefallen und habe dann versucht, das Drama zu minimieren. Ich wollte den Schaden begrenzen. Aber als ich sah, dass ich vor Alex und 'Pecco' lag, entschied ich mich, einfach sitzen zu bleiben und das Rennen zu beenden."

Nach der dritten Runde war Marc Marquez nur noch Neunter. Aber er konnte sich Schritt für Schritt wieder nach vorne arbeiten. In der letzten Runde gab es dann noch ein enges Duell mit Morbidelli, bei dem sich der Spanier durchsetzte und Dritter wurde.

"Ich habe gesehen, dass es zu riskant wäre, Zarco noch zu holen. Ich habe es probiert, aber ein paar Fehler gemacht und vorne wieder Grip verloren. Dann habe ich versucht, meine Verfolger zu kontrollieren, aber am Ende waren sie deutlich schneller als ich."

"Weil ich mit dem Vorderreifen stark zu kämpfen hatte. Die letzte Runde dann - okay, es ist ein Podium. Und ein Podium ist ein Podium. Trotz sehr schlechtem Gefühl stehen wir auf dem Podium. Das Ergebnis ist also positiv, und der Tag ist es auch - weil wir weiterhin hart arbeiten müssen."

Hatte Marc Marquez nach dem Sturz überlegt, für den Neustart auf den weichen Vorderreifen zu wechseln? "Das habe ich nicht in Betracht gezogen, weil er - in Verbindung mit meinem Fahrstil und unserem Motorrad-Set-up - das Rennen nicht überstanden hätte."

Nach Silverstone ist er mit 22 WM-Punkten Vorsprung auf Alex Marquez gereist. Nun konnte er ihn auf 24 Zähler ausbauen. Teamkollege Francesco Bagnaia ist durch Sturz ausgeschieden und ist mit 72 Punkten Rückstand bereits weit abgeschlagen.