"Auch mit Honda wollte ich nicht stürzen": Marc Marquez zieht Vergleich

Mit Honda ist Marc Marquez oft gestürzt, aber hauptsächlich im Training - In dieser Saison hatte er mit der Ducati schon zwei Rennstürze - Er zieht einen Vergleich

(Motorsport-Total.com) - An den ersten sechs Rennwochenenden 2025 wurden bei Marc Marquez lediglich drei Stürze gezählt. Bei seinem Bruder Alex Marquez sind es schon sechs. Bitter für Marc Marquez war, dass er in Austin und in Jerez im Grand Prix gestürzt ist und viele WM-Punkte verloren hat.

Titel-Bild zur News: Sturz: Marc Marquez

In seiner Honda-Zeit hatte Marc Marquez sehr viele Stürze Zoom

In seinen erfolgreichen Honda-Jahren hatte Marc Marquez zwar insgesamt sehr viele Stürze, aber meistens im Training. So wusste er für das Rennen genau, wo das Limit lag - und konnte vermeiden, es zu überschreiten.

Wäre mit der Ducati eine ähnliche Herangehensweise möglich? "Nein", winkt der sechsmalige MotoGP-Weltmeister ab. "Ich meine, je weniger ich stürze, desto besser. Ich versuche, das Limit zu finden. Aber es ist nicht so, dass ich sage: Okay, hier fahre ich hin und stürze absichtlich."

"Man versucht immer, den Sturz zu vermeiden. Auch mit der Honda habe ich versucht, Stürze zu vermeiden. Und auch im vergangenen Jahr bin ich oft gestürzt, obwohl ich versucht habe, Stürze zu verhindern."

Im Vorjahr wurden bei Marc Marquez in seiner ersten Saison mit einer Ducati insgesamt 24 Stürze verzeichnet. Zum Vergleich waren es 2024 bei Francesco Bagnaia nur neun. Aktuell ist Bagnaia nach rund einem Viertel der Saison bei bereits fünf Stürzen.

Für Marc Marquez waren vor allem die beiden Rennstürze in diesem Jahr eine Lehre: "Die zwei Stürze am Sonntag hatten eine Ursache. Es war nicht so, dass ich danach gefragt habe: Was ist da passiert? Nein - beim einen Sturz habe ich die Kurve zu stark geschnitten, das war mein Fehler."

"Und beim anderen war es erneut mein Fehler: Ich habe nicht bemerkt, dass zwei Fahrer vor mir waren. Und dann kann man nicht am gleichen Punkt bremsen. Man muss vorsichtiger sein, sonst kommt man zu schnell an den Kurvenscheitel."

"Beide Stürze an den Sonntagen hatten ihre Gründe", so der Spanier. Deswegen ließ er zuletzt beim nassen Grand Prix in Le Mans Vorsicht walten, um ein solides Ergebnis ins Ziel zu bringen. Das gelang ihm mit einem sicheren zweiten Platz.

Marc Marquez will zusätzliche Vorsicht walten lassen

Zur generellen Abwägung bezüglich Risiko und Sicherheit sagt Marc Marquez: "Ich fühle mich sehr sicher, sehr locker. Ich habe das Gefühl, dass ich nicht stürzen kann. Aber am Ende muss ich mir bewusst machen, dass wir hier mit sehr hoher Geschwindigkeit fahren."

"Ich fühle mich zwar locker, aber die Rundenzeiten kommen dann trotzdem gut zustande. Es ist schwer zu erklären, aber ich spüre die Geschwindigkeit nicht wirklich - dass ich wirklich schnell unterwegs bin."

Marc Marquez

Mit der Ducati fühlt sich das Limit anders an als mit der Honda Zoom

"Manchmal entspanne ich mich dann zu sehr. Aber ich muss aufpassen - wir brechen Rundenrekorde. Also ja, ich muss diese zusätzliche Vorsicht walten lassen, besonders im Sonntagsrennen, wo ich schon zwei Fehler gemacht habe."

Seit seinem MotoGP-Debüt 2013 ist Marc Marquez für seine aggressive Fahrweise und seine hohe Sturzrate bekannt. In seinen ersten Jahren bei Honda bewegte sich die Zahl der Stürze meist im zweistelligen Bereich, wobei er 2017 mit 27 Crashes einen Negativrekord aufstellte.

Auch in den folgenden Jahren blieb Marquez anfällig für Stürze, besonders 2023, als er mit 29 Unfällen die Saison abschloss - so oft wie nie zuvor in seiner Karriere. Ein Blick auf die Honda-Jahre zeigt deutliche Schwankungen.

Während er 2014 nur elfmal stürzte, lagen die Zahlen in technisch oder körperlich schwierigen Jahren deutlich höher. Die Saisons 2018, 2021 und 2022 waren ebenfalls von vielen Zwischenfällen geprägt.

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