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Dall'Igna analysiert Le Mans: "Marquez fuhr wie ein Champion"
Gigi Dall'Igna zieht nach dem chaotischen Le-Mans-Rennen Bilanz: Lob für Marquez' Strategie, klare Worte zu Bagnaias Ausfall - und eine Gratulation an Zarco
(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Frankreich in Le Mans lieferte nicht nur sportliches Chaos auf der Strecke, sondern auch reichlich Gesprächsstoff für die Analyse danach - etwa im gewohnten Rennrückblick von Ducatis Generaldirektor Gigi Dall'Igna.

© Ducati Corse
Marc Marquez beendete das Flag-to-Flag-Rennen in Le Mans als Zweiter Zoom
Es sei "eine dieser verrückten Veranstaltungen" gewesen, die durch wechselhafte Wetterverhältnisse, Motorradwechsel und zahlreiche Stürze geprägt war. In solchen Situationen stehe nicht die fahrerische Konstanz im Vordergrund, sondern vielmehr strategische Weitsicht und Anpassungsfähigkeit.
"Ein Rennen, das man eher sehen als kommentieren sollte", so Dall'Igna wörtlich. Gleichwohl bot es für ihn Anlass zu "interessanten Bewertungen".
Zuallererst gratuliert er Rennsieger Johann Zarco zu seinem Triumph und bezeichnet ihn als "unerwartet, aber absolut verdient". Der Franzose, der auch schon für Pramac-Ducati fuhr, habe inmitten des Rennchaos mit kluger Strategie und souveräner Fahrweise im Nassen überzeugt und die Gunst der Stunde genutzt.
Solche Rennen sind laut Dall'Igna Gelegenheiten, in denen jeder Fahrer mit der richtigen Entscheidung zur richtigen Zeit den Weg aufs Podium finden könne.
Kein unnötiges Risiko bei Marc Marquez
Besonders hebt er die Leistung von Marc Marquez hervor, der bei schwierigen Bedingungen auf unnötiges Risiko verzichtete und am Ende mit einem starken zweiten Platz belohnt wurde. Marquez habe - so Dall'Igna - das Rennen "exzellent" gemeistert.
Angesichts seiner Position in der Gesamtwertung sei Zurückhaltung für den WM-Leader die richtige Entscheidung gewesen. "Wenn man Verantwortung für die Meisterschaft trägt, werden solche Rennen noch komplexer", betont der Italiener.
Marquez habe es geschafft, in einem unberechenbaren Rennen keine unnötigen Risiken einzugehen, die Situation wie ein Champion zu managen und wichtige Punkte einzufahren - auch durch die Ausfälle direkter Konkurrenten. Dall'Igna fasst zusammen: "Mehr war an diesem Sonntag unter den Umständen nicht zu holen."
Bagnaia braucht mehr Rückhalt denn je
Anders stellte sich die Situation für Francesco Bagnaia dar, der bereits in der ersten Runde nach einer Berührung mit Enea Bastianini stürzte und ausschied.
Dall'Igna spricht von einer "großen Enttäuschung", vor allem deshalb, weil Bagnaia eine strategisch vielversprechende Herangehensweise gewählt hatte, die ihn ohne den Zwischenfall vermutlich in den Kampf um den Sieg gebracht hätte. Denn er startete das Rennen wie der spätere Sieger Zarco auf Regenreifen.
Die Schuld für das frühe Aus sieht der Ducati-Rennchef ganz klar nicht bei Bagnaia. Vielmehr betont er, dass das Wochenende zunächst sehr positiv begonnen habe und man nun als Team gefordert sei, auf diese schwierige Phase zu reagieren.

© Gold & Goose Photography/LAT Images
Francesco Bagnaia fuhr nach dem Sturz zwar weiter, wurde aber nur 16. Zoom
"Wir müssen unsere Kräfte bündeln, um diese Situation zu lösen und Pecco sein Lächeln zurückzugeben", schreibt er. Denn schon am Samstag war Bagnaia nach einem selbst verschuldeten Sturz im Sprint leer ausgegangen. Er liegt jetzt 51 Punkte zurück.
Abschließend würdigt Dall'Igna auch die Leistung von Rookie Fermin Aldeguer, der mit Podestplätzen im Sprint- sowie im Hauptrennen sein bislang bestes MotoGP-Wochenende erlebte. "Ein großartiger Einstand in der Königsklasse!"
Man glaube fest an Aldeguer, der Rennen für Rennen "mit wunderbaren Emotionen" überrasche. "Möge dies der Beginn einer langen Erfolgsserie sein", hofft der Ducati-Chef.


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