Bulega vor Ducati-Verlängerung in der WSBK: MotoGP-Test in Aussicht
Nicolo Bulega beeindruckt in der WSBK und steht vor einer Vertragsverlängerung mit Ducati - Diese könnte ihm einen MotoGP-Test für 2027 ermöglichen
(Motorsport-Total.com) - Nicolo Bulega, aktueller Spitzenreiter in der Superbike-WM (WSBK), verhandelt derzeit über eine Vertragsverlängerung mit Ducati, die auch einen Test mit dem MotoGP-Prototypen für die neue Regelära ab 2027 mit 850ccm-Motoren beinhaltet.

© Ducati Corse
Nicolo Bulega führt die Gesamtwertung der WSBK vor Toprak Razgatlioglu an Zoom
Der 25-jährige Italiener aus Montecchio Emilia, unweit von Bologna, führt die Gesamtwertung der WSBK mit 198 Punkten an - 34 mehr als Toprak Razgatlioglu (BMW).
Bulega hat sieben der bisher zwölf ausgetragenen Rennen gewinnen können. Damit hat der Ducati-Pilot bereits die sechs Siege übertroffen, die er in der gesamten vorherigen Saison erzielt hatte - ein Umstand, der ihn klar in Richtung Titel katapultiert, auch wenn noch zwei Drittel der Saison bevorstehen.
Bei Ducati in Borgo Panigale zeigt man sich äußerst zufrieden - sowohl mit den Leistungen des jungen Fahrers als auch mit dessen Feingefühl für das Motorrad. Aus diesem Grund haben bereits erste Gespräche über eine mögliche Vertragsverlängerung begonnen. Der aktuelle Vertrag läuft Ende 2025 aus.
Gigi Dall'Igna, Generaldirektor von Ducati Corse, war vor ein paar Wochen beim WSBK-Event in Cremona anwesend, wo Bulega alle drei Rennen vor Razgatlioglu und seinem Ducati-Teamkollege Alvaro Bautista für sich entscheiden konnte.
Dort kam es zu einem ersten Austausch zwischen Dall'Igna, Bulega und seinem Vertreter, bei dem Ducati seine Erwartungen formulierte und die Wünsche des Fahrers erfragte.
Besonders interessant: Dall'Igna möchte, dass Bulega einen Test auf dem MotoGP-Bike von Ducati absolviert. Der Fahrer wiederum träumt davon, ins Paddock der Weltmeisterschaft zurückzukehren, das er 2021 in der Moto2 verlassen hatte.
Test und Entwicklung der MotoGP-Maschine für 2027
Wie Motorsport.com, eine Schwesterplattform von Motorsport-Total.com, erfahren hat, beinhaltet die neue Vereinbarung, an der beide Seiten arbeiten, eine Reihe von Testfahrten mit dem Prototyp der Ducati für 2027 - dem Jahr, in dem das neue technische Reglement in der höchsten WM-Klasse eingeführt wird.
Zu den wichtigsten Änderungen zählen: der neue 850ccm-Motor (aktuell 1000ccm), eine Reduzierung der Aerodynamik, das Verbot von Ride-Height-Devices (außer dem für den Start), sowie der Einstieg von Pirelli als exklusivem Reifenausrüster - eine Marke, die auch die Superbike-WM beliefert.
Bulegas Erfahrung mit den italienischen Reifen und sein ausgeprägtes Feedbackvermögen bei seriennahen Motorrädern haben bei Dall'Igna großes Interesse geweckt. Er möchte ihn in das Entwicklungsprogramm der Ducati 2027 einbinden.
Das neue Motorrad darf laut einer Vereinbarung der Grand-Prix-Kommission erst beim Test in Valencia am 18. November erstmals auf die Strecke. Allerdings wird Ducati eine erste Version wohl nicht rechtzeitig fertigstellen können. Aktuellen Prognosen zufolge könnte Bulega den Prototyp im Mai 2026 in Misano testen.
Chance auf eine Rückkehr in die MotoGP?
Bulega strebt eine Rückkehr in die MotoGP-Weltmeisterschaft an - idealerweise als WSBK-Champion. In diese Serie war er 2022 zunächst in der Supersport-Klasse eingestiegen, wo er 2023 den Titel gewann. Nun, in seinem zweiten Jahr im offiziellen Ducati-Werksteam, führt er die Wertung der Superbikes an.
Ein möglicher Aufstieg in die MotoGP wäre frühestens für die Saison 2027 realistisch, wenn die Verträge aller aktuellen Ducati-Fahrer in der Königsklasse auslaufen.


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