Reifenwechsel in der MotoGP: Michelin steigt Ende 2026 aus, Pirelli übernimmt

Paukenschlag in der MotoGP: Michelin verabschiedet sich Ende 2026 als exklusiver Reifenlieferant - Pirelli übernimmt ab 2027 und rüstet die Königsklasse aus

(Motorsport-Total.com) - Überraschung im Fahrerlager der Motorrad-Weltmeisterschaft! Nach der Saison 2026 kommt es zu einem Reifenwechsel in der MotoGP. Michelin steigt aus und Pirelli steigt ein. Damit wird Pirelli alle drei WM-Klassen und auch die MotoE mit Reifen ausrüsten.

Titel-Bild zur News: Pirelli Logo

Ab 2027 rüstet Pirelli die MotoGP mit Reifen aus Zoom

Bereits am vergangenen Wochenende gab es im Rahmen des Saisonauftakts in Thailand einige Gerüchte. Michelin-Manager Piero Taramasso hatte gegenüber Crash.net erklärt, dass man den MotoGP-Vertrag grundsätzlich verlängern will.

Aber er räumte auch ein, dass die Gespräche zu diesem Zeitpunkt "offen" waren, weil Pirelli Interesse signalisiert hatte. Schließlich entschied sich die Dorna dazu, ab 2027 den Reifenpartner in der Königsklasse zu wechseln. Der Vertrag mit Pirelli wurde bis inklusive 2031 geschlossen.

Pirelli rüstet seit 2024 die Klassen Moto3 und Moto2 mit Einheitsreifen aus. Dieser Vertrag wurde ebenfalls verlängert und umfasst ab 2027 auch die MotoE. Zudem ist die italienische Marke seit 2004 Einheitsausrüster der Superbike-WM. Der Vertrag gilt bis Ende 2026.

Michelin hat eine lange Geschichte in der Motorrad-Weltmeisterschaft vorzuweisen. Im Jahr 1973 wurde der erste Rennsieg in der 500er-Klasse errungen und 1976 der erste WM-Titel. 1984 führte Michelin Radialreifen ein und 2008 Reifen mit zwei Mischungen.

Michelin

Michelin wird sich nach der Saison 2026 aus der MotoGP verabschieden Zoom

Die französische Marke feierte in der Königsklasse bereits mehr als 500 Grand-Prix-Siege. Ende 2009 zog sich Michelin im Reifenkrieg mit Bridgestone zurück. Die japanische Marke stieg ihrerseits Ende 2015 aus. Michelin entschied die Ausschreibung ab 2016 für sich.

Der Ausstieg nach der Saison 2026 fällt auch mit dem Ende des aktuellen Technischen Reglements zusammen. Ab 2027 fährt die MotoGP mit Motoren mit nur noch 850 Kubikzentimetern Hubraum. Ride-Height-Systeme werden verboten, und die Aerodynamik etwas beschnitten.

Pirelli muss erstmals Prototypenreifen entwickeln

Dennoch wird Pirelli erstmals spezielle Prototypenreifen entwickeln müssen. Denn in der Superbike-WM werden Reifen verwendet, die auch auf dem freien Markt für Trackdays erhältlich sind. Auch die Reifen für Moto2 und Moto3 sind diesen nahezu identisch.

Seit 2011 ist Pirelli exklusiver Reifenausrüster der Formel 1. Der Vertrag mit dem Automobil-Weltverband FIA läuft noch bis Ende 2027. Wie es danach weitergeht, ist derzeit unklar. Fest steht, dass 2027 sowohl die Formel 1 als auch die MotoGP mit Pirelli-Reifen fahren werden.