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Marc Marquez über Martins Aprilia-Flucht: "Er wird seine Gründe haben"
Marc Marquez hält sich mit Kritik an Jorge Martin zurück, betont aber, dass seine vorzeitige Vertragsauflösung mit Honda damals etwas ganz anderes gewesen sei
(Motorsport-Total.com) - Als bekannt wurde, dass Jorge Martin versucht, sich aus dem zweiten Vertragsjahr mit Aprilia zu lösen, reagierte Francesco Bagnaia bei der ersten Medienrunde der Fahrer - in Silverstone - mit scharfer Kritik am Spanier, gegen den er in den letzten zwei Jahren um den Titel gekämpft hatte und 2024 unterlag.

© MotoGP.com
Marc Marquez verurteilt Jorge Martin für seinen Exit-Wunsch nicht Zoom
"Verträge sind dazu da, eingehalten zu werden", sagte der Italiener. Viele sahen in dieser Aussage auch eine Botschaft an Ducati, angesichts der Gerüchte um einen vorzeitigen Abgang des zweifachen Weltmeisters, da er mit der GP25 zu kämpfen hat.
An diesem Dienstag war Marc Marquez in Sant Quirze del Valles, nahe Barcelona, bei der Eröffnung eines Ducati-Händlers zu Gast, einem der bedeutendsten Spaniens.
Dabei stellte er sich auch den zahlreichen Medienvertretern im Geschäft. Er sprach über das bevorstehende Rennwochenende, seine Rivalen, das Vertrauen in sein Motorrad trotz angeblicher Probleme mit der Frontpartie - und über Jorge Martin.
In Silverstone hatte Marquez Fragen zum Weltmeister von 2024 noch vermieden: "Wenn es die Version von Martin gibt, werde ich meine Meinung sagen", meinte er damals.
Nachdem nun die Position des Aprilia-Piloten bekannt war, der sich in der vergangenen Woche via Instagram äußerte, wurde Marquez erneut nach seiner Meinung gefragt - und wich erneut geschickt aus, wie ein geübter Linksaußen auf dem Fußballfeld.
"Ich bin darüber informiert, was in der MotoGP-Welt passiert, und als ich die Nachricht über Jorge Martin gelesen habe ... Nun ja, er wird seine Gründe haben, seine Erklärungen", so Marquez. "Deshalb hoffen wir vor allem, dass er sich bald erholt und wir ihn so schnell wie möglich wieder auf der Strecke sehen."
Marquez über sein vorzeitiges Honda-Aus
Marquez selbst hatte 2023 seinen Vertrag mit Repsol-Honda ein Jahr vor Ablauf aufgelöst, um 2024 einen Neuanfang bei Gresini-Ducati zu wagen. Auf die Frage, wie schwer ein solcher Schritt sei, erklärte er am Rande des Rennwochenendes in Silverstone, seine Situation sei ganz anders gewesen als die von Martin.
Er sei nach vier Jahren mit vielen Verletzungen zu dem Schluss gekommen, dass er etwas verändern müsse. Außerdem, so Marquez, hätten er und Honda gemeinsam sechs Weltmeistertitel gewonnen - die Beziehung sei immer außergewöhnlich gewesen, und man habe sich nicht im Bösen, sondern einvernehmlich getrennt.
"Ganz ehrlich: Das Budget, das sie für mein Gehalt verwendet haben, war zu hoch, um damit einen Fahrer zu bezahlen, der auf Platz zehn oder weiter hinten landet", sagt Marquez offen. Das Team habe das Geld besser in das Projekt selbst investieren sollen. Er betont, dass er sich auch heute noch gut mit Honda verstehe.
Zarco: Wir haben es wenigstens versucht
Auch Johann Zarco kennt den schwierigen Prozess, einen MotoGP-Vertrag vorzeitig zu beenden. Der Franzose erinnert an seine Zeit bei KTM im Jahr 2019, als er selbst darum bat, die Zusammenarbeit vorzeitig zu beenden.
Er sei damals einfach nicht konkurrenzfähig gewesen und habe sogar an seinen Fähigkeiten gezweifelt. "Ich hatte Angst, das Gefühl zu verlieren, das ich auf der Yamaha hatte", erklärt Zarco. Deshalb habe er KTM mitgeteilt, dass er das nächste Jahr nicht mehr fahren wolle, obwohl er keine neue Option in Aussicht hatte.
"Ich habe lieber neu angefangen, als weiterzumachen und noch mehr zu zweifeln", so Zarco. Seine damalige Situation könne man aber nicht mit der von Martin vergleichen.
"Er ist Weltmeister, er hat keine Gründe, an sich selbst zu zweifeln. Die Art, wie er den Titel letztes Jahr geholt hat, war beeindruckend." Dass der Spanier nun eine vorzeitige Vertragsauflösung mit Aprilia anstrebe, obwohl er in dieser Saison bisher nur ein Rennen bestritten hat, in dem er stürzte, sei "etwas seltsam".
Zarco fasst zusammen: "Ja, es ist hart, so etwas zu tun, aber als Marc oder ich einen Vertrag gebrochen haben, haben wir es vorher wenigstens versucht. Marc hat es nach all seinen Verletzungen versucht. Und er sagt selbst, dass er etwas Neues starten musste - für seine Gesundheit und auch wegen Hondas Budget."


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