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Luigi Dall'Igna: Gebundene Hände bei der Entwicklung der 2021er-Ducati

Das Reglement verhindert ein umfassendes Update: Ducati-Corse-Chef Luigi Dall'Igna spricht über die Entwicklung der Desmosedici für die MotoGP-Saison 2021

(Motorsport-Total.com) - Noch bevor die MotoGP-Saison 2020 starten konnte, vereinbarten die Hersteller, dass die Entwicklung für die Saison 2021 eingefroren wird. Damals war völlig unklar, ob es überhaupt eine MotoGP-Saison 2020 geben wird und wenn ja, wie viele Rennen möglich sind.

Titel-Bild zur News: Luigi Dall'Igna

Luigi Dall'Igna und die Ducati Desmosedicis des Werksteams Zoom

Ducati-Stratege Luigi Dall'Igna musste also um den Motor der 2020er-Maschine herum an Verbesserungen arbeiten. Für den Italiener war diese Situation Neuland. Er musste bei der Entwicklung der Desmosedici neue Wege gehen.

Es ist offensichtlich, dass das 2021er-Motorrad komplett auf der 2020er-Maschine basiert, denn am Motor dürfen keine Änderungen vorgenommen werden. "Die Entwicklung einiger Bereiche der Maschine ist eingefroren, wie zum Beispiel der Motor. Doch die Aerodynamik ist nicht eingefroren", kommentiert Dall'Igna im Rahmen der Ducati-Präsentation für die Saison 2020.

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Noch gleicht die Verkleidung der Desmosedici der aus dem Vorjahr. Doch im Hintergrund wird bereits getüftelt. "Man kann im Laufe des Jahres ein Update bringen. Jeder Hersteller kann sich entscheiden, wann er die Neuerung bringt", erklärt Dall'Igna, der sich beim Thema Aerodynamik-Entwicklung auch auf den neuen Hauptsponsor verlässt.

Auf der Verkleidung der Werks-Ducatis wird 2021 großflächig für Computer-Hersteller Lenovo geworben. "Innerhalb weniger Jahre haben wir immer intensiver mit Simulationen gearbeitet. Vor allem auf dem Gebiet der Aerodynamik benötigen wir sehr viel Rechenleistung. Lenovo ist dafür der optimale Partner", kommentiert Dall'Igna.


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Chassis-Entwicklung schwierig ohne Spielraum beim Motor

Der V4-Motor der Desmosedici ist identisch zu dem aus dem Vorjahr. So verlangt es das Reglement. "Beim Motor können wir nichts machen, doch beim Chassis und auch bei der Aerodynamik können wir ein bisschen tüfteln. Die Situation ist schwierig, weil wir nicht wie gewohnt testen können", bemerkt Dall'Igna.

"Die Arbeitsweise ist ganz anders als in einer normalen Saison, weil man kein normales Meeting mit den Ingenieuren haben kann. Die Entwicklung ist dadurch mit Sicherheit schwieriger. Doch wir können ab dem Katar-Test ein paar Neuerungen probieren. Ich hoffe, dass diese uns helfen, ein besseres Motorrad zu haben", so der Ducati-Corse-Chef.


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Klar ist aber bereits, dass es an der Desmosedici nur Detailänderungen geben wird. "Es ist schwierig, das Chassis komplett zu verändern, wenn man den Motor nicht verändern kann. Wir brauchen meiner Meinung nach aber keine umfassende Veränderung. Eine kleine Evolution kann uns einen großen Schritt nach vorn ermöglichen, damit wir in den Rennen um Siege kämpfen können", ist Dall'Igna überzeugt.

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