KTM: Technik-Paket für 2024 eingegrenzt, aber noch nicht abschließend

Brad Binder und Jack Miller in Sepang mit jeder Menge Arbeit, um die Neuerungen an der RC16 auszusortieren - Eindruck laut Binder besser es den Anschein hat

(Motorsport-Total.com) - KTM hat den dreitägigen Malaysia-Test in Sepang in Vorbereitung auf die MotoGP-Saison 2024 in puncto Rundenzeiten im Mittelfeld abgeschlossen. Brad Binder klassierte sich als schnellster KTM-Pilot auf P7 der kombinierten Zeitenliste, Teamkollege Jack Miller auf P14.

Titel-Bild zur News: Brad Binder

KTM hatte beim Sepang-Test ein umfangreiches Programm Zoom

Zwischen Binder und Miller reihte sich auf P9 auf Anhieb MotoGP-Rookie Pedro Acosta aus dem zweiten KTM-Team - Tech3-GasGas - ein. Für Acostas Teamkollege Augusto Fernandez hingegen reichte es nur zu P21 im Klassement.

Damit war Fernandez der langsamste aller angetretenen Stammpiloten und ließ einzig die Testfahrer Lorenzo Savadori (Aprilia) und Michele Pirro (Ducati) hinter sich. Vor allem KTM-Werkspilot Binder aber betont, dass die Tabelle der Rundenzeiten nicht die ganze Wahrheit zeigt.

Während man sich bei MotoGP-Platzhirsch Ducati beim Sepang-Test vor allem auf die Bereiche Aerodynamik (Verkleidung) und Motor konzentrierte, legte man bei KTM den Fokus auf den Bereich Elektronik. Aber auch der Hersteller aus Österreich hatte für die dreitägigen Testfahrten eine neue Motorenspezifikation sowie mehrere Aero-Pakete dabei.

Binder: Eindruck ist besser als es die Zeitenliste zeigt

Brad Binder spricht nach Testabschluss am Donnerstag von "einem insgesamt guten Test, bei dem wir eine ganze Menge Dinge ausprobiert haben. Im Verlauf des heutigen Tages haben wir dann eingegrenzt, was uns gut gefällt und was uns weniger gut gefällt".

Und Binder, KTM-Werkspilot im fünften Jahr, merkt an: "Alles in allem fühlen sich die Dinge wesentlich besser an als es vielleicht anhand der Zeitenlisten den Eindruck macht. Ich bin überzeugt, dass wir einiges an Potenzial besitzen, sobald wir alles aussortiert haben."

KTM RC16

Neue, breitere Verkleidung der KTM RC16 Zoom

Stand jetzt habe man sich bei KTM laut Binder noch nicht auf das Paket festgelegt, mit dem man Mitte März in Katar in die neue Rennsaison gehen will. "Wir müssen die Dinge noch weiter aussortieren. Einiges hat hier gut funktioniert, anderes weniger. Um ehrlich zu sein hätten wir hier locker noch zwei weitere Testtage gebrauchen können, um alles einzugrenzen."


Fotos: MotoGP 2024: Vorsaisontest in Malaysia


Zumindest in Sepang gibt es nun nach dem Dreitagestest in dieser Woche und dem dreitägigen Shakedown der vergangenen Woche (als die Testfahrer Dani Pedrosa und Pol Espargaro sowie Rookie Pedro Acosta im Einsatz waren) keine weiteren Testtage mehr. Die letzten beiden Testtage des MotoGP-Winters finden übernächste Woche (19./20. Februar) auf dem Lusail International Circuit in Katar statt.

Miller mit mehreren Beinahe-Highsidern

Binders Teamkollege Jack Miller bilanziert den Sepang-Test, indem er gleich noch den Valencia-Test aus dem November 2023 mit einbezieht: "Mit den Fortschritten, die uns in diesem Winter gelungen sind, bin ich wirklich sehr zufrieden. Heute ist mir hier meine schnellste Runde überhaupt gelungen, eine 1:57.8."

Was seine Rundenzeit betrifft, schiebt Miller aber auch gleich den Haken daran mit hinterher: "Damit fehlt mir auf die Spitze trotzdem noch eine ganze Sekunde. Ehrlich gesagt hatte ich gehofft, dass wir ein bisschen näher dran sein würden. Ich glaube aber, dass wir noch etwas finden werden, bis es in die Rennen geht."

KTM RC16

Auch an der Front wurde experimentiert, etwa mit diesem neuen Flügel vor der Gabel Zoom

Nachgefragt, was in dieser Woche seine größte Herausforderung war, antwortet Miller: "Wenn ich attackiert habe, um eine schnelle Runde zu fahren, hatte ich immer wieder Momente, die beinahe einen Highsider zur Folge gehabt hätten. Dafür gibt es mehrere Faktoren wie den Winkel der Schräglage oder den Grip der Strecke. Letztlich lässt sich alles mehr oder weniger auf die Elektronik herunterbrechen."

Bezogen auf die Marken taucht KTM in der kombinierten Zeitenliste des Sepang-Tests als Dritter hinter Ducati und Aprilia auf. Brad Binder, dem letztlich 0,625 Sekunden auf die Spitze fehlten, meint abschließend: "Ich glaube, wir liegen nicht weit zurück. Insgesamt können wir zufrieden sein, weil wir jetzt eine viele bessere Vorstellung davon haben, was funktioniert."

Kurz vor dem Sepang-Test, der letztlich von Ducati dominiert wurde, äußerte sich Nicolas Goyon, Teammanager bei Tech3-GasGas, mit Zuversicht, dass KTM die Lücke zu Ducati in diesem Jahr schließen könne.

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