Elektronik im Fokus: Aber KTM hat in Sepang auch neue Motoren und Aero

Am ersten Sepang-Testtag probiert Jack Miller neue Motoren und neue Verkleidungen - Plattfuß bei Brad Binder - KTM legt den Fokus auch auf neue Elektronik-Strategien

(Motorsport-Total.com) - Beim offiziellen MotoGP-Wintertest in Sepang (Malaysia) griffen am Dienstag die KTM-Stammfahrer Jack Miller und Brad Binder ins Geschehen ein. An den drei Shakedown-Tagen hatte bereits das Testteam mit Dani Pedrosa und Pol Espargaro die Arbeit aufgenommen. Rookie Pedro Acosta glänzte nach den Shakedown-Tagen am ersten offiziellen Testtag gleich mit der zweitschnellsten Zeit.

Titel-Bild zur News: Jack Miller

Jack Miller hier mit einem neuen Aerodynamik-Paket Zoom

Der Fokus der Arbeit lag aber vor allem auf Miller und Binder. Rundenzeiten standen am ersten Testtag für beide nicht im Fokus. Binder probierte am Dienstag kaum neue technische Entwicklungen, sondern hauptsächlich neue Elektronikeinstellungen.

An einer neuen Elektronikstrategie arbeitet KTM im Hintergrund schon länger. "Das alles kommt nicht von Valencia, sondern vom Valencia-Test das Jahr zuvor", erläutert Miller. Ende 2022 kam er von Ducati zu KTM und brachte neue Ideen ein.

"Damals hatten wir Wünsche und es dauert sehr lange, diese Programme zu programmieren", so der Australier. "Man kann das nicht über Nacht ändern. Einen Teil davon haben wir im Vorjahr in Valencia ausprobiert. Wir sind auf dem richtigen Weg."

Mit diesem Thema beschäftigte sich auch Binder: "Die Elektroniksachen sind viel. Es sind kleine Änderungen, aber es ist schwierig, weil es den Charakter des Motorrads stark ändert. Das betrifft vor allem die Motorbremse. Wenn man sie ändert, weiß man nie so genau, was passieren wird."

Abgesehen davon fuhr Binder mit der RC16 vom Valencia-Test Ende November. Er probierte nicht den neuen Motor oder die neue Aerodynamik. "Morgen wird der interessante Teil beginnen. Dann werden wir einen Vorgeschmack davon erhalten, was unsere Ingenieure gefunden haben."

Brad Binder

Brad Binder hat am ersten Tag nur neue Elektronik-Einstellungen probiert Zoom

Deutlich mehr Arbeit hatte Miller. Der Australier testete neben der Elektronik neue Motoren und neue Verkleidungen. "Das Motorrad hat großes Potenzial", bestätigt er seinen ersten Eindruck. "Der neue Motor ist in jedem Bereich besser. Wir können verschiedene Spezifikationen probieren."

"Wir versuchen prinzipiell alles zusammenzustellen. Das ist jetzt der wichtigste Zeitpunkt des Jahres, um die Richtung zu verstehen. Man muss große Entscheidungen treffen. Wir müssen so klar und präzise wie möglich durch die Arbeit gehen."

"Im Vorjahr hat uns ein wenig am Kurvenausgang gefehlt. Daran arbeiten wir weiter, denn das ist wahrscheinlich die größte Stärke von Ducati." Auffällig ist auch, dass KTM beim neuen Motor wieder auf den kurzen Seitenauspuff rechts unten setzt.

"Das ändert die Motorcharakteristik", sagt Miller. "Seit es Motoren gibt, wird mit der Länge des Auspuffs experimentiert. Wir haben in den Daten gefunden, dass der kurze Auspuff besser sein soll. In diese Richtung arbeiten wir weiter. Dieser Auspuff sieht auch besser aus."

Jack Miller

Jack Miller lobt die Arbeit der KTM-Ingenieure, denn es gibt viel Neues Zoom

Miller drehte am Dienstag 69 Runden und hatte eine Sekunde Rückstand. Binder kam auf 60 Umläufe und lag sieben Zehntelsekunden hinter der Bestzeit von Jorge Martin (Pramac-Ducati). Das Testprogramm wurde nur durch kleine Zwischenfälle behindert.

Bei Binder trat einmal schon nach drei Runden ein Plattfuß auf. Miller hatte einmal in der langsamen Kurve 2 einen harmlosen Ausrutscher. Sein kurz vor Weihnachten verletztes Kahnbein machte trotz der knapp 70 Runden keine Probleme.

Prinzipiell ist Miller mit dem Testauftakt sehr zufrieden: "Wir hatten sehr viel zu tun. Ich bin sehr zufrieden, wie sich das Motorrad entwickelt - Motor, Elektronik, Aero. Die Ingenieure hatten im Winter sehr viel zu tun und haben fantastisch gearbeitet. Wir können sehr viel probieren."

Im Tech3-Team begann Augusto Fernandez den Tag mit seinem gewohnten Motorrad, hatte aber einen Sturz. Am Nachmittag fuhr der Spanier mit dem neuen Paket für 2024 mit dem Carbon-Chassis. Spitzenzeiten zeigte Fernandez keine.

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