Technische Probleme bremsen Marc Marquez am ersten Testtag aus

Gresini-Neuzugang Marc Marquez wird von seiner Ducati GP23 am ersten Testtag der MotoGP in Sepang gleich mehrmals im Stich gelassen, am Ende belegt er Platz neun

(Motorsport-Total.com) - Seinen ersten MotoGP-Testtag mit Gresini-Ducati im neuen Jahr hatte sich Marc Marquez wahrscheinlich anders vorgestellt. Denn seine Zeit auf der Strecke wurde durch wiederholte Komplikationen mit dem Motorrad deutlich limitiert.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez konnte sich auf seine Ducati am ersten Testtag noch nicht verlassen Zoom

Schon auf seiner Outlap musste der Spanier die GP23 nach nur vier Kurven abstellen. Zurück auf der Strecke dauerte es nicht lang und seine Maschine streikte erneut.

Zur Mittagszeit wurde dann auch noch ein Sturz des 30-Jährigen in Kurve 15 vermeldet. Allerdings stellte Marquez nach Ende des ersten Testtages klar: "Es handelte sich um ein Missverständnis. Tatsächlich war es kein kleiner Sturz, sondern ein weiteres Problem mit dem Motorrad, weshalb ich anhalten musste."

"Abgesehen davon war heute ein stressiger Tag in der Garage. Es gab ein paar Probleme, die nicht im Plan lagen, aber das Team hat gut reagiert. Die letzte Stunde des Tests konnten wir dann unter normalen Bedingungen bestreiten. Ich konnte Selbstvertrauen aufbauen und ein paar Runden am Stück fahren", sagt er.

Marquez: Gefühl für die Front fehlt noch

In der Phase konnte sich der Gresini-Neuzugang auch im Klassement weiter nach vorn schieben. Letztlich belegte er mit einer Zeit von 1:58.621 Minuten Platz neu. Auf die Tagesbestzeit von Jorge Martin von Pramac-Ducati fehlten 0,670 Sekunden.

"Ich habe mich darauf gefreut, das Motorrad auf dieser Strecke auszuprobieren, denn normalerweise habe ich hier immer zu kämpfen", sagt Marquez weiter.

"Was mir sofort aufgefallen ist: Zwischen dem Fahrstil auf der Honda und der Ducati liegt hier ein großer Unterschied. Aber heute fehlte leider etwas die Zeit, eben weil wir einige Probleme hatten. Noch fahre ich nicht auf eine gute Art und Weise, insbesondere was das Gefühl für die Front des Motorrads angeht."

"Ich bin noch ein wenig steif. Aber mal sehen, ob wir uns morgen verbessern kann. Ich muss einfach ein noch besseres Verständnis entwickeln, zum Beispiel wenn es darum geht, die Warnungen, die mir das Motorrad gibt, zu verstehen."

"Aber auch das Team arbeitet daran, mir zu helfen und das Motorrad an meinen Fahrstil anzupassen", betont der Spanier. "Heute haben wir noch nicht am Set-up gearbeitet, sondern nur an meiner Position auf dem Motorrad." Für morgen hofft er freilich auf mehr Streckenzeit, um an der Abstimmung zu feilen.

Crewchief Carchedi sieht eine Wellenlänge

Dann wird sich auch die Gelegenheit bieten, das Verhältnis zu Crewchief Frankie Carchedi weiter zu festigen. "Wir hatten ja noch nicht so viel Zeit zusammen", gesteht dieser.

"Wir hatten ein wenig Zeit über den Winter, bei der Präsentation und beim Valencia-Test. So weit, so gut. Aber jede Beziehung braucht Zeit, um sich zu entwickeln", weiß Carchedi. Doch der erste Eindruck stimmt den neuen Marquez-Crewchief positiv.

"Man ist ja nicht einfach so achtfacher Weltmeister. Da steckt jede Menge Motivation und Antrieb dahinter - auch von außen. Ohne mit unseren Zielen ins Detail gehen zu wollen, haben wir einen fast identischen Plan. Mal sehen, ob der aufgeht. Das Ziel ist immer, im nächsten Rennen besser zu sein als im vorherigen."

Alex Marquez hadert noch mit der GP23

Marquez' jüngerer Bruder und Teamkollege Alex fährt bereits seit einem Jahr für das Gresini-Team und schloss den ersten Testtag zwei Positionen vor Marc auf Rang sieben ab. Beide fahren die Ducati GP23 des Vorjahres, die auch für Alex Marquez neu ist.

"Mein Tag war ziemlich normal, ohne technische Zwischenfälle", resümiert er. "Es stimmt, dass ich in Kurve 1 einen kleinen Sturz hatte, nachdem ich den Randstein gekommen bin. Das war etwas seltsam, aber abgesehen davon hat alles gut funktioniert."


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Doch der 27-Jährige gesteht in Bezug auf die GP23: "Im Moment fühle ich mich mit diesem Motorrad noch schlechter als mit der GP22. Ich muss mich noch besser anpassen."

"Im letzten Run des Tages lief es schon besser und mir ist auf gebrauchten Reifen mit einer hoher 1:58 eine gute Zeit gelungen. Wir müssen aber noch sehen, ob das wirklich der Weg ist, den wir weitergehen wollen, oder noch etwas verändern müssen."

"Mit dem 2022er-Bike hatte ich hier während des Grands Prix ein besseres Gefühl, insbesondere in den Kurven. Aber für den ersten Tag war das Gefühl nicht so schlecht - und wir haben Spielraum, uns zu verbessern", fasst der jüngere Marquez zusammen.

Angesprochen auf den Unterschied beim Motor sagt er: "Es sieht so aus, als hätte er etwas mehr Leistung, aber die Leistungsentfaltung ist weniger linear als beim Vorgänger. Dennoch spürte ich hier weniger Unterschied als in Valencia." Dort hatten er und Marc Marquez die GP23 Ende 2023 zum ersten Mal getestet.