powered by Motorsport.com
  • 09.05.2017 11:23

  • von Juliane Ziegengeist & David Emmett

Jonas Folger begeistert: "Neuer Vorderreifen wird mir helfen"

Fortschritte für Jonas Folger beim MotoGP-Test in Jerez: Der Tech-3-Rookie freut sich über mehr Stabilität und Vertrauen zur Front seiner Yamaha

(Motorsport-Total.com) - Nachdem MotoGP-Rookie Jonas Folger mit seinem achten Platz beim Großen Preis von Spanien nicht hundertprozentig zufrieden war, weil er insbesondere in der Anfangsphase des Rennens nicht in der Lage war zu attackieren, galt es beim eintägigen Test in Jerez am Montag, die Gründe dafür zu finden. Zwar schloss Folger den Tag nur als 14. ab und drehte deutlich weniger Runden als viele Konkurrenten, mit dem Ergebnis zeigte sich der Deutsche aber dennoch glücklich.

Titel-Bild zur News: Jonas Folger

Jonas Folger: "Wir konnten die gravierendsten Probleme beseitigen" Zoom

"Wir sind heute nicht allzu viele Runden gefahren. Doch die wenigen im Vergleich zur Konkurrenz waren äußerst produktiv und wir sind gut voran gekommen", erklärt der Tech-3-Yamaha-Pilot. Er und seine Crew warteten, bis die Bedingungen auf dem Circuito de Jerez in etwa denen im Rennen im Rennen am Sonntag entsprachen, um auf die Strecke zu gehen. Das Hauptaugenmerk lag auf verschiedenen Set-up-Optionen und dem neuen Michelin-Vorderreifen.

"Es war von vornherein geplant, dass wir erst später beginnen und früher zusammen packen, weil wir zunächst warteten, bis sich der Asphalt aufheizt", bestätigt Folger. "Unsere Aufgaben waren auf jenes Zeitfenster ausgerichtet, in dem ähnlich Verhältnisse wie gestern gegeben waren. Sobald wir mittags auf die Strecke gingen, haben wir an den Problemen gearbeitet, die uns im Rennen zu schaffen gemacht haben."

Motorrad von Folger im Jerez-Test stark verändert

Dabei konzentrierte sich der 23-Jährige vor allem auf die Front, die am Sonntag "mehr oder weniger ständig einklappte". Viele Fahrer gingen insbesondere in Kurve 11 über das Vorderrad zu Boden. Dort stürzten etwa Cal Crutchlow (LCR-Honda), Pol Espargaro (KTM) und Andrea Iannone (Suzuki). "Der Wind brachte im Rennen Unruhe ins Fahrwerk", blickt Folger zurück. "Deswegen änderten wir die Abstimmung und machten das Motorrad etwas stabiler."

Für den Rookie ein deutlicher Schritt nach vorn: "Im Prinzip haben wir den Charakter meiner Rennmaschine stark verändert, weshalb ich meinen Fahrstil anpassen musste. Doch das war eigentlich die leichteste Aufgabe des Tages." Auch vom neuen Vorderreifen, den Michelin zum Testen nach Jerez brachte, zeigt sich der Deutsche begeistert: "Ich habe Michelin gesagt, dass ich mir wünsche, dass dieser Reifen in der Zukunft zum Einsatz kommt."

"Ich konnte einen großen Unterschied spüren", erklärt Folger weiter. "Dieser Reifen hat viel mehr Stabilität beim Bremsen, vor allem beim Einbiegen mit gezogener Bremse. Dann ist der Reifen viel stabiler. Das Motorrad lenkt damit besser ein." Der Tech-3-Pilot glaubt, damit im Rennen vor allem auf den ersten Runden deutlich stärker zu sein, weil er später bremsen könne und das Motorrad nicht mehr zu lange verzögern müsse.

Ob das allerdings auch mit vollem Tank funktioniert, weiß Folger noch nicht: "Das gelang uns leider nicht, denn wir probierten viele andere Dinge. Ich muss in Le Mans im dritten oder vierten Freien Training daran arbeiten. Wir mussten hier wichtige Dinge testen. Deswegen konnten wir keine Rennsimulation mit vollem Tank absolvieren." Dennoch fühlt sich der 23-Jährige dank der Fortschritte für den Großen Preis von Frankreich am 21. Mai gut gerüstet.


Fotos: Jonas Folger, MotoGP in Jerez