Jerez der erste richtige Test für Hayden

Die angeschlagene Schulter bereitet Nicky Hayden keine Probleme mehr - Prompt war der US-Amerikaner am ersten Testtag in Jerez schnellster Ducati-Fahrer

(Motorsport-Total.com) - Für Nicky Hayden sind die Testfahrten in Jerez sehr wichtig, weil die vorherigen Probefahrten aufgrund seiner Schulterverletzung praktisch wertlos waren. Nun ist der US-Amerikaner wieder genesen und konnte sich in Spanien um seine neue Ducati Desmosedici GP12 kümmern. Am ersten Tag war der Weltmeister von 2006 auch gleich der schnellste Vertreter seiner Marke. Der Rückstand auf Casey Stoner (Honda) an der Spitze war mit 1,3 Sekunden allerdings groß. "Der Tag begann nicht so schlecht. Der Rückstand war nicht so groß, aber je länger der Tag dauerte, desto größer wurde die Lücke."

Titel-Bild zur News: Nicky Hayden

Nicky Hayden ist körperlich wieder fit und war der schnellste Ducati-Fahrer

"Das war etwas frustrierend", schildert Hayden. "Ich bin eigentlich zum ersten Mal zu 100 Prozent fit auf dem neuen Motorrad. Ich verpasste Valencia und die beiden Sepang-Tests - der erste war eine Verschwendung und beim zweiten fehlte mir die Kraft. Heute konnte ich den kompletten Tag fahren und viele Runden drehen. Wir haben Vergleichstests durchgeführt. An den nächsten beiden Tagen müssen wir versuchen die Lücke zu schließen."

Körperlich hat der 30-Jährige kaum noch Probleme. "Bei der Schulter braucht es lange, bis sie wieder verheilt ist. Einige Bewegungen kann ich noch nicht ausführen, aber diese brauche ich auf dem Motorrad auch nicht. Mir fehlt noch etwas die Kraft und diese Strecke ist generell anstrengend zu fahren. Ich bin fast bei 100 Prozent, es ist kein Problem."


Fotos: Ducati, MotoGP-Tests in Jerez, Freitag


Hayden war schneller als sein Teamkollege Valentino Rossi. Ex-Ducati-Fahrer Stoner kann die Roten nicht richtig einschätzen: "Beim letzten Test war die neue Ducati nicht die schnellste, sondern die erste 1.000er Version. Die sind wirklich schwer einzuschätzen. Bei jedem Test ist ein andere Fahrer vorne, sie sind sehr unkonstant. Sie scheinen sich noch an das Limit heranzutasten."

Rossi klagte über große Probleme am Kurveneingang. Hayden hat diese Schwierigkeiten weniger: "Das ist nicht mein größtes Problem. Ich verliere etwas am Kurvenein- aber auch am ausgang. Wenn ich das Gas aufdrehe, ist es zu Beginn noch gut, aber dann verliere ich schlagartig die Linie. Wenn ich sie verliere, dann ist die Traktion ein noch größeres Problem, weil du noch in Schräglage bist."

"Man versucht irgendwie die Kurve fertig zu fahren anstatt das Motorrad aufzustellen. Wir haben an der Elektronik und der Wheelie-Kontrolle gearbeitet. Ich mag die 1.000er, speziell hier in den langgezogenen Kurven. Ich genieße es, dieses Motorrad zu fahren. Es hat mehr Power und Drehmoment und macht deshalb mehr Spaß", streicht der US-Amerikaner das Positive heraus.

Während sich sein Teamkollege über die Sitzposition Gedanken machte, ist das für Hayden kein Thema. "Wir haben in Malaysia über meine Sitzposition gesprochen und mich etwas zurück verschoben. Für mich hat es aber nicht funktioniert. Ich muss aber noch andere Dinge probieren bevor ich mich um die Position kümmern kann. Ich kann noch viel testen bevor ich nervös werde. Wir wissen, dass es nicht einfach wird."