"Ich habe es verbockt": Bagnaia erklärt seinen Fahrfehler in Führung liegend

Nicht der Wind, sondern eine Fehleinschätzung seinerseits war Grund für Francesco Bagnaias Fehler, mit dem er den Sprint-Sieg in Portimao aus der Hand gegeben hat

(Motorsport-Total.com) - Francesco "Pecco" Bagnaia war am Samstag in Portimao (Portugal) auf dem allerbesten Weg, erstmals seit August 2023 (Spielberg) wieder einen Sprint-Sieg einzufahren. Doch klar in Führung liegend unterlief dem zweimaligen und amtierenden MotoGP-Weltmeister ein Fahrfehler.

Titel-Bild zur News: Francesco Bagnaia

Sprint-Sieg vergeben, aber WM-Führung noch knapp verteidigt: "Pecco" Bagnaia Zoom

Eingangs der neunten von zwölf Runden verlor Bagnaia in der Anbremszone für Kurve 1, die bergab liegt, seine Werks-Ducati mit der Startnummer 1 um ein Haar aus der Kontrolle. Einen Sturz konnte er zwar vermeiden, musste aber einen großen Bogen durch die asphaltierte Auslaufzone fahren. Am Ende wurde es für Bagnaia "nur" P4.

Von eben dieser vierten Position war Bagnaia am Samstag auch gestartet. Und von der zweiten Runde bis eingangs der neunten Runde führte er das Feld an. Dann kam passierte dem Weltmeister ein seltener Fehler, den er auf seine eigene Kappe nimmt, indem er sagt: "Ich habe es verbockt."

War der Wind das Problem für den Beinahe-Sturz in Kurve 1? Bagnaia verneint und erklärt: "Ich hatte gerade ein richtig gutes Gefühl aufgebaut. Ich hatte den Abstand nach hinten unter Kontrolle. Alles war perfekt. Was ich aber nicht bedacht hatte, das war der Spritverbrauch."

"Die erste Kurve ist hier insofern seltsam, da sie bergab liegt. Das bedeutet, dass das Hinterrad beim Bremsen mehr und mehr Bodenkontakt verliert. Das spürte ich nach vier, fünf Runden. Trotzdem habe ich stets an derselben Stelle gebremst", beschreibt Bagnaia.

Denn weil die Spritmenge im Tank von Runde zu Runde weniger wurde, kam das Hinterrad beim Anbremsen bergab irgendwann zu weit nach oben. Was in den Runden zuvor am selben Bremspunkt noch kontrollierbar war, das funktionierte in der neunten Runde nicht mehr so gut.

"Ab diesem Moment ging es für mich nur noch darum, ins Ziel zu kommen und so viele Punkte mitzunehmen wie eben noch erreichbar waren", sagt Bagnaia. Für P4 gibt es in einem Sprint sechs Punkte. Für P1 hätte der Ducati-Pilot doppelt so viele Punkte eingefahren. Diese zwölf Zähler aber holte sich am Samstag in Portimao Aprilia-Pilot Maverick Vinales.

Als Vierter war Bagnaia im Ziel letztlich "nur" drittbester Ducati-Fahrer hinter Gresini-Pilot Marc Marquez auf P2 und Pramac-Pilot Jorge Martin auf P3. "Klar hätte ich lieber gewonnen. Ein so gutes Gefühl wie heute hatte ich in einem Sprint schon lange nicht mehr. Leider ist mir der Fehler unterlaufen. Wir müssen aber das Positive sehen, nämlich dass ich heute mit einem weichen Hinterreifen, der mir eigentlich nicht so liegt, sehr gut unterwegs war", so Bagnaia.

Trotz seines Fehlers hat der Ducati-Werkspilot die WM-Führung, die mit seinem Sieg beim Saisonauftakt in Katar übernommen hat, am Samstag in Portimao noch knapp verteidigt. In den Grand Prix von Portugal am Sonntag geht Bagnaia mit zwei Punkten Vorsprung auf Jorge Martin.

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