"Wieder Vibrationen": Jorge Martin fordert von Ducati Lösungen

Mit dem weichen Hinterreifen treten bei Jorge Martin im Portimao-Sprint wieder Vibrationen auf - Deshalb war er chancenlos gegen Vinales und Marquez

(Motorsport-Total.com) - "Sprint-König" Jorge Martin kämpfte auch beim Grand Prix von Portugal im kurzen Samstagsrennen um die Spitzenplätze, aber schlussendlich wurde es nichts mit einem weiteren Sieg. Der Spanier vom Pramac-Ducati-Team musste sich seinen Landsmännern Maverick Vinales (Aprilia) und Marc Marquez (Gresini-Ducati) knapp geschlagen geben und wurde Dritter.

Titel-Bild zur News: Jorge Martin

Aufgrund der Vibrationen kämpfte Jorge Martin im Sprint mit stumpfen Waffen Zoom

Dass das so kommen könnte, hatte Martin schon nach dem Qualifying befürchtet: "Ich komme mit dem Soft-Reifen noch nicht so gut zurecht wie mit dem Medium. Für das Rennen morgen habe ich ein besseres Gefühl als für heute."

Dazu kam aus der ersten Startreihe auch keine optimale Anfangsphase. Aus der ersten Runde kam Martin nur als Sechster zurück. "Wenn man nach der ersten Kurve Erster, Zweiter oder nur Sechster ist, dann ist das ein großer Unterschied."

Somit war Martin von Beginn an in viele Zweikämpfe verwickelt. Er konnte Enea Bastianini (Ducati), Jack Miller (KTM) und anschließend auch Marquez überholen, aber dann steckte er hinter Vinales fest, kam nicht vorbei und machte auch kleine Fehler.

"Natürlich habe ich daran gedacht, dass ich um den Sieg kämpfen kann. Ich habe es versucht, aber ich konnte Maverick nicht überholen. Ich habe schon das gesamte Wochenende mit dem weichen Hinterreifen Mühe."

"Wieder hatte ich hinten starke Vibrationen", nennt Martin das Problem beim Namen. "Das liegt vermutlich daran, wenn wir zu stark mit dem Hinterreifen attackieren. Denn dann bekomme ich diese Probleme. Mit jeder Runde wurde es schlimmer."

So wie alle im Spitzenfeld fuhr der Vizeweltmeister im Sprint mit dem harten Vorder- und dem weichen Hinterreifen. Und mit dieser Mischung traten hinten Vibrationen auf, so wie auch schon beim abschließenden Wintertest in Katar.

"Ich verstehe es nicht genau", rätselt Martin und vermutet: "Ich denke, wir müssen mit dem neuen Motorrad am Anfang des Rennens vorsichtiger zum Reifen sein und dürfen erst später attackieren. Das war schon in Katar so und auch hier haben wir diese Probleme."

"Das müssen wir lösen, sonst haben wir dieses Problem das ganze Jahr. Die anderen Marken haben das nicht. Also müssen wir daran arbeiten. Gestern war es okay, heute war es okay und dann ist es im Rennen wieder aufgetreten. Ich verstehe nicht den Grund dafür."

Martin: Überholmanöver wäre zu riskant gewesen

Die Vibrationen vom Hinterrad waren der Grund, warum sich Martin an Vinales die Zähne ausbiss und nicht vorbeikam. "Nach dem Fehler von 'Pecco' dachte ich, dass er vielleicht ein paar Fehler machen würde", schildert Martin. "Aber seine Pace war weiterhin schnell."

"Ein Manöver wäre zu riskant gewesen. Ich versuchte nahe hinter ihm zu sein, aber mit diesen Vibrationen hatte ich große Mühe. Auf der Bremse fühlte ich mich stärker, aber ich konnte keinen Kurvenspeed fahren. Deshalb war ich vor der nächsten Bremsphase nicht nahe genug hinter ihm."

"Ich denke, mein Endergebnis wurde davon beeinflusst, dass ich dieses Manöver nicht machen konnte." In der vorletzten Runde verpasste Martin in Kurve 13 leicht den Scheitelpunkt. Damit verlor er den Anschluss an Vinales und kam für die letzte Runde unter Druck von Marquez.

Schließlich bremste sich Marquez in Kurve 5 erfolgreich vorbei und verdrängte Martin auf Platz drei. "Ich hätte es nicht in dieser Kurve erwartet, sondern vielleicht etwas später", sagt er über das Manöver des Gresini-Fahrers.

"Aber ich hatte auch Mühe mit dem Druck im Vorderreifen. Deshalb konnte ich nicht hart bremsen. Er war einige Runden hinter mir und konnte sehen, wo er es probieren könnte." Dennoch machte Martin in der WM Boden auf Francesco Bagnaia gut und hat nur noch zwei Punkte Rückstand.

Im Grand Prix könnte Martin somit die WM-Führung übernehmen. Er geht auch davon aus, dass es am Sonntag besser laufen wird, denn dann werden voraussichtlich alle Fahrer auf den härteren Medium-Hinterreifen wechseln.

"Mit dem Medium-Hinterreifen fühle ich mich viel besser", betont Martin seine Zuversicht. "Ich hoffe, damit ist das Motorrad dann stabiler. Mit dem gebrauchten Medium war ich am Vormittag auch nach 25 Runden noch schnell. Wenn ich am Sonntag den Reifen etwas manage, dann kann es okay sein."

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