Fermin Aldeguer: "Mit Resultaten sollte ich 2027 im Ducati-Werksteam sein"

(Motorsport-Total.com) - Mit seinem ersten Podestplatz in Le Mans hat MotoGP-Rookie Fermin Aldeguer endgültig zementiert, dass er in der Königsklasse angekommen ist. Erstmals begeisterte er in Austin, als er auf der Jagd nach Platz vier stürzte. Anschließend eroberte der Spanier in Katar im Sprint Rang vier und im Grand Prix Platz fünf.

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Fermin Aldeguer mit seinem ersten Pokal in der MotoGP-Klasse Zoom

In Frankreich glänzte Aldeguer schon im Sprint als Dritter und krönte seinen Aufstieg mit seinem ersten Podestplatz am Sonntag. Damit ist er nach sechs Rennwochenenden vor Ai Ogura (Trackhouse-Aprilia) der beste Rookie.

"Wenn mir zu Jahresbeginn jemand gesagt hätte, dass ich in meinem sechsten MotoGP-Rennen auf dem Podium stehen würde, hätte ich ihm gesagt, er solle sich schlafen legen", lacht Aldeguer bei Por Orejas, dem Podcast von Motorsport.com Spanien.

Ducati lag bei der Entscheidung für den 20-Jährigen richtig. Nachdem er Ende 2023 die letzten vier Moto2-Rennen gewonnen hat, wurde über den Winter verhandelt. Bereits zu Jahresbeginn 2024 wurde Aldeguer für die Saison 2025 unter Vertrag genommen.

Ursprünglich war er für das Satellitenteam Pramac vorgesehen gewesen. Da Pramac zu Yamaha wechselte, wurde Aldeguer bei Gresini platziert. Er übernahm den Platz und die Crew von Marc Marquez und verfügt somit über ein optimales Umfeld.

Aldeguers langfristige Ziele sind klar: "Der Plan aller Neulinge, die in einem Satellitenteam fahren, ist es, im Werksteam zu landen. Ich habe das Glück, dass mein Vertrag mit Ducati besteht. Angesichts meines Alters und dieses Vertrags habe ich einen kleinen Vorteil gegenüber den anderen."

Ende 2026 laufen die Verträge von Francesco Bagnaia und Marc Marquez im Ducati-Werksteam aus. Aldeguer befindet sich in einer komfortablen Position, denn kein anderer Fahrer im Feld hat so einen langfristigen Vertrag wie er.

"Ich habe einen Vierjahresvertrag, zwei plus zwei", verrät er die Details. "Wenn meine Ergebnisse gut sind, sollte der Sprung ins Werksteam 2027 erfolgen. Danach wird man sehen, was passiert, aber das ist der Plan."

Alex Marquez als Mentor

Im Gresini-Team hat Aldeguer also zwei Jahre Zeit, um sich zu entwickeln. Normalerweise gilt es an erster Stelle, seinen Teamkollegen zu schlagen. Alex Marquez ist aber nicht der erste Gegner, sondern bisher ein wichtiger Mentor.

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Fermin Aldeguer kann sich viele Tricks von Alex Marquez abschauen Zoom

"Alex hat mir auf unglaublich großzügige Weise die Tür geöffnet. Das konnte ich mir zwar schon denken, so wie er als Mensch ist. Aber es geht wirklich bis ins Extrem", sagt die Nummer 54, bevor er ein Beispiel für diesen Fair-Play-Geist schildert, der in der Box herrscht.

"Einmal hat er sich in letzter Minute umentschieden, welchen Reifen er verwenden will, und ist - schon halb angezogen - extra in mein Zimmer gekommen, um mich darüber zu informieren. Nur damit ich nicht denke, er hätte mich irgendwie hintergangen."

Altersrekord von Marc Marquez im Visier

Nach dem ersten Podestplatz ist der erste Sieg das nächste Ziel. Sollte es an diesem Wochenende in Silverstone klappen, dann würde Aldeguer einen Rekord von Marc Marquez wegschnappen. Denn dann wäre er der jüngste Sieger in der Geschichte der Königsklasse.

"Jetzt sehe ich es wirklich als möglich an, dass der erste Sieg schon im ersten Jahr kommt, weil ich mich sehr gut fühle", meint Aldeguer. "Wenn er kommt, dann kommt er. Es werden bessere Strecken kommen und andere, die weniger gut zu mir passen."

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Wird Fermin Aldeguer in Silverstone der jüngste Sieger aller Zeiten Zoom

"Natürlich würde ich mich freuen, wenn es in Silverstone passiert - dort habe ich auch meinen ersten Sieg in der Moto2 gefeiert. Aber ich werde mich deswegen nicht verrückt machen."

Für den Altersrekord wäre Silverstone die letzte Chance. Am kommenden Sonntag ist Aldeguer genau 20 Jahre und 50 Tage alt. Marc Marquez war bei seinem ersten Sieg 20 Jahre und 63 Tage alt.