Ezpeleta wehrt sich gegen Vetternwirtschaft bei der Dorna

Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta hält dagegen, dass zu viele Familienmitglieder in entscheidenden Positionen sind - Die Qualifikation der Personen ist elementar

(Motorsport-Total.com) - Seit dem Jahr 1992 ist die Firma Dorna Sports der Promoter der Motorrad-Weltmeisterschaft. Carmelo Ezpeleta hat die Serie auf neue Beine gestellt und zu einem Wachstum geführt. Die Familie Ezpeleta hat in jüngerer Vergangenheit immer mehr Einfluss bekommen.

Titel-Bild zur News: Tome Alfonso, Carmelo Ezpeleta

Tome Alfonso (li.) mit seinem Onkel Carmelo Ezpeleta (re.) Zoom

Sohn Carlos ist Sportdirektor der MotoGP und Tochter Ana kümmert sich um den Nachwuchs in den diversen Talent-Cups. Und künftig arbeitet Tome Alfonso als neuer FIM-Sicherheitschef. Er ist der Neffe von Carmelo Ezpeleta.

Aber Carmelo Ezpeleta wehrt sich im Interview mit der spanischen Edition von 'motorsport.com' dem Vorwurf der "Vetternwirtschaft": "Tomes Ernennung liegt in der Hand der FIM. Der Weltverband wählt eine geeignete Person aus, um die Strecken zu homologieren."

"Ich verweise auf die Worte von FIM-Präsident Jorge Viegas. Wenn jemand eine Person kennt, die so qualifiziert ist wie Tome, um diesen Job auszuführen, dann sollte er uns vorgestellt werden. Tome hat drei Strecken geleitet: Katar, Aragon und Sokol. Niemand hatte Beschwerden."

Mit seiner reichhaltigen Erfahrung hat Alfonso die Qualifikation, um sich in Zukunft mit den sicherheitstechnischen Aspekten der Rennstrecken zu befassen. Ezpeletas Sohn Carlos begann im Jahr 2007 für die Dorna zu arbeiten.

2013 wurde er befördert und kümmerte sich um die Koordination der Ärzteteams und fuhr auch das Safety-Car. Seit 2017 ist Carlos Ezpeleta Sportdirektor der MotoGP und fungiert auch als Ansprechpartner und Bindeglied zwischen den Teams und der Dorna.

Aber auch in Bezug auf seinen Sohn betont Carmelo Ezpeleta, dass die Qualifikation und nicht der Name im Vordergrund steht: "Jeder, der jemanden mit seinem Wissen kennt, soll ihn uns vorstellen und wir werden ihn engagieren."

"Im Fall von Tome sind das die Worte von Viegas. Und im Fall von Carlos sind es meine. Wir brauchen qualifizierte Personen", betont Ezpeleta. Dass es Kritik an Entscheidungen der Dorna gibt, ist dem Spanier durchaus bewusst.

"Wir wissen was passiert und warum es passiert. Manchmal macht man Fehler. Wir hätten im Vorjahr die Grands Prix von Spanien und Portugal nicht so nahe beieinander haben sollen. Bei Mugello machten wir den Fehler, dass es gleichzeitig mit der Formel 1 in Monaco war."

"Wir wehren uns nicht gegen Selbstkritik. Der Abschied von einer Ikone wie Valentino hatte sicherlich Auswirkungen. Aber Valencia war ausverkauft, obwohl kein Spanier um den WM-Titel gekämpft hat. Auch Deutschland war ausverkauft."

"In Frankreich sehen wir den Effekt von Quartararo und Zarco. Dort kamen mehr Leute denn je. Ich habe die Verpflichtung, zu studieren, was wir gut und was wir schlecht machen", sagt Carmelo Ezpeleta. "Aber ich teile nicht die Ansicht, dass es katastrophal war. Es gibt keine Rezession."

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