Tardozzi: "Warum Ducati die Schuld geben?" für acht Motorräder

Teammanager Davide Tardozzi erklärt, dass Ducati nicht auf acht Bikes im MotoGP-Feld besteht, sondern das eine Konsequenz aus dem Verhalten der Konkurrenz ist

(Motorsport-Total.com) - Als im Winter 2021/22 klar wurde, dass es in der MotoGP-Saison 2022 insgesamt acht Ducati-Bikes, verteilt auf vier Teams, geben würde, gab es kritische Stimmen. So sprach etwa Suzuki-Pilot Joan Mir von einem "Alptraum". Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta hingegen sah kein Problem. Und bei Ducati sah man natürlich auch kein Problem.

Titel-Bild zur News: Davide Tardozzi

Davide Tardozzi sieht die Schuld für das Ducati-Übergewicht im Feld nicht bei Ducati Zoom

Ein Jahr später ist klar: Ducati wird auch in der MotoGP-Saison 2023 wieder acht Motorräder im Feld haben. Neben dem Werksteam sind es die Satellitenteams Gresini, Pramac und VR46, die genau wie im vergangenen Jahr auf die Bikes aus Bologna vertrauen.

Zum Vergleich: Honda, KTM und Aprilia haben in der bevorstehenden MotoGP-Saison 2023 jeweils vier Bikes im Feld (wobei zwei von KTM als GasGas gebrandet sind). Yamaha hingegen hat nach dem Herstellerwechsel des RNF-Teams nur deren zwei Bikes im Feld.

Dem gegenüber stehen die acht Ducati-Bikes. Ducati-Teammanager Davide Tardozzi erklärt, dass man bei Ducati nicht auf diesem Übergewicht besteht, sondern es eine Konsequenz aus dem Verhalten der anderen Hersteller ist.

"Zuerst einmal frage ich mich, warum die anderen Hersteller nicht mehr Motorräder einsetzen?" meint Tardozzi im Podcast-Gespräch mit 'MotoGP.com' und stellt heraus: "Wir haben acht Ducati-Bikes im Feld, weil andere Hersteller einfach nicht mehr Bikes an die Teams liefern wollen."

"Es ist nicht so, dass wir bei Ducati auf acht Motorrädern bestehen. Es ist einfach so, dass die anderen Hersteller keine weiteren Motorräder anbieten", sagt Tardozzi und fragt: "Warum soll man Ducati die Schuld dafür geben, dass sie Motorräder an Teams liefern, die danach gefragt haben?"

"Aber natürlich", räumt der Ducati-Teammanager ein, "liegt hinter den acht Motorrädern auch eine Strategie. Denn auf diese Weise hilft Ducati den Satellitenteams dabei, junge schnelle Fahrer zu verpflichten. Das ist eine Strategie, auf die wir uns vor zwei Jahren verständigt haben. Und das Ergebnis ist, dass wir jetzt ein schnelles Bike und schnelle Fahrer haben."

Start zum MotoGP-Rennen beim GP Frankreich 2022 in Le Mans

Das Ducati-Übergewicht im Feld zeigte sich 2022 auch in den WM-Ständen Zoom

In der Tat: Ein Blick auf die abschließende Gesamtwertung der MotoGP-Saison 2022 zeigt, dass in der Fahrerwertung drei Ducati-Fahrer in den Top 5 abgeschlossen haben, angeführt von Francesco Bagnaia als dem Weltmeister. In den Top 10 der Fahrerwertung finden sich sogar fünf Ducati-Piloten. Und neben dem Fahrertitel hat Ducati in der Saison 2022 auch die WM-Titel in der Herstellerwertung und in der Teamwertung errungen.

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