powered by Motorsport.com

Evolution der Ducati Desmosedici: Echte Ducati-Strecken gibt es nicht mehr

Über die Jahre wurde die Ducati Desmosedici immer ausgewogener, doch dabei opferten die Ingenieure in Borgo Panigale auch die wohl größte Stärke

(Motorsport-Total.com) - Mit dem 2022er-Modell hat es Ducati geschafft, die wohl ausgewogenste Desmosedici der Geschichte zu bauen. Podestplätze und Siege auf ehemaligen Angststrecken belegen, wie gut die Balance beim aktuellsten Modell ist. Doch es gibt auch eine Schattenseite: Richtige Ducati-Strecken gibt es nicht mehr. Die große Überlegenheit beim Topspeed gehört ebenfalls der Vergangenheit an.

Titel-Bild zur News: Jack Miller

Jack Miller wechselte Ende 2017 von Honda zu Ducati Zoom

Werkspilot Jack Miller bestätigt: "Es gibt keine echten Ducati-Strecken mehr. Das ist Geschichte." Auf den ehemaligen Ducati-Paradestrecken in Mugello und Barcelona tat sich Miller schwer. Auf dem winkligen Sachsenring hingegen fuhr der Ducati-Pilot auf das Podium.

"Mugello und Barcelona gehören zu den Strecken, die mir Schwierigkeiten bereiten. Der Sachsenring war immer eine meiner Lieblingsstrecken", kommentiert Miller. "In der Vergangenheit bereitete uns der Sachsenring Probleme. Doch wenn man als Fahrer sehr gut mit einer Strecke harmoniert, dann hat man immer dieses gewisse Extra mehr. Das war auf dem Sachsenring bei mir der Fall."

Markenkollege Jorge Martin pilotiert bei Pramac ebenfalls eine 2022er-Ducati. Das Motorrad ist laut Martin in den Kurven deutlich besser als das Vorjahres-Modell. Die Ducati ist dennoch ein aggressives Motorrad, so Martin: "Die Ducati ist nach wie vor ein Motorrad, das körperlich sehr viel abverlangt."

Jorge Martin

Jorge Martin fährt bei Pramac eine aktuelle Werksmaschine Zoom

"Mit dem neuen Motorrad waren wir aber auf Strecken wie dem Sachsenring stärker", stellt der Spanier fest. "Wenn man ein Motorrad für die Strecken verbessert, auf denen man vorher Probleme hatte, dann verliert man gleichzeitig auf den Kursen etwas, auf denen man vorher richtig stark war."

"Wir sind jetzt auf allen Strecken konstanter. Doch es gibt keine richtigen Ducati-Strecken mehr. Wir sind jetzt überall schnell. Dafür fehlt uns auf den Geraden die Überlegenheit vergangener Jahre. Das ist definitiv so. Wir können jetzt aber auch auf schwierigen Strecken ums Podium kämpfen", schildert der Pramac-Ducati-Pilot.

Folgen Sie uns!