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Elektronische Federelemente ein Thema für die Zukunft?
In der Serie setzen immer mehr Motorräder auf Federelemente, die sich elektronisch verstellen lassen: Ist diese Technologie auch in der MotoGP denkbar?
(Motorsport-Total.com) - Unterschiedliche Fahrmodi und einstellbare Federelemente machen heutzutage aus um die 200 PS starken Superbikes handzahme Motorräder, die auf Knopfdruck reichlich Komfort bieten. Die Ducati 1199 Panigale S ist ein gutes Beispiel dafür, was durch ausgeklügelte Elektronik mittlerweile möglich ist. Der Fahrer kann die Federelemente elektronisch anpassen, sich den Griff zum Werkzeug sparen und kann Federbein und Gabel digital einstellen.

© Yamaha
Die Federelemente an der Yamaha R1 von 2009 waren elektrisch verstellbar
In der MotoGP werden Gabeln und Federbeine regelmäßig aus- und wieder eingebaut, um Einstellungen zu ändern. Elektronische Einstellmöglichkeiten würden die Arbeit der Mechaniker erleichern. Doch was wird momentan bei den Federelementen überhaupt verstellt? Öhlins-Ingenieur Ola Lennström gibt gegenüber 'Crash.net' Auskunft über das Federbein: "Wir können Federvorspannung, Druck- und Zugstufe ändern. Zudem gibt es eine Auswahl an Federraten und die Möglichkeit, Ventile und Shims zu ändern, die Länge des Dämpfers einzustellen und Einstellungen im Inneren vorzunehmen."
"An der Gabel können Druck- und Zugstufe eingestellt werden. Zudem besteht die Möglichkeit, die Federraten und inneren Einstellungen anzupassen", schildert Lennström. "Die Änderungen werden manuell per Hand vorgenommen." Dazu benötigen die Öhlins-Mechaniker spezielle Werkzeuge. Bei jedem Grand Prix ist der schwedische Federelemente-Experte mit zwei Trucks voller Technik vor Ort.
Öhlins hat bereits Erfahrungen mit elektronischen Federelementen gesammelt: "Elektrische eingestellte Federelemente sind nicht mehr erlaubt. Wenn ein Motorrad eine gewisse Einstellung hat, dann ist diese unverändert, bis der Fahrer wieder in die Box kommt. Elektrische Einstellung und aktive Aufhängungen waren 2009 erlaubt, als wir mit Ben Spies die Superbike-Weltmeisterschaft gewinnen konnten. Doch nun ist es nicht mehr erlaubt", erinnert sich Lennström.
"Moderne Straßenmotorräder verwenden immer häufiger elektronische Federelemente", weiß er und zeigt sich aufgeschlossen: "Ein Ingenieur für Federelemente ist jemand, der mit der Physik des Motorrads und auch mit dem Laptop arbeitet. Die Computer werden hauptsächlich dazu verwendet, Simulationen und Kalkulationen zu starten und Prognosen zu treffen. Wenn es in den Regeln erlaubt wäre, würden die meisten Teams elektronische Federelemente verwenden. Bisher wurde es nur in der Superbike-WM verwendet."

