Open oder Factory? Poncharal vertraut Yamaha

Yamaha kann mit dem Forward-Motorrad die Open-Regel genau studieren - Tech-3-Teamchef Herve Poncharal ist an die Entscheidung des Werksteams gebunden

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen Jahren war die Hackordnung bei Yamaha klar: Neben dem Werksteam, das gegen Honda um die Weltmeisterschaft kämpft, fungierte Tech 3 als Kundenteam. Die Verbindung der französischen Mannschaft zum Werk wurde immer enger. Spätestens seit Yamaha Pol Espargaro bei Tech 3 geparkt hat, ist es eine Art Nachwuchsschmiede geworden. Die Vorzeichen für 2014 haben sich allerdings verändert, denn mit Forward ist ein drittes Team in die Yamaha-Familie gekommen. Ursprünglich wollte Yamaha nur den Motor der M1 verleasen, dann wurde auch der Rahmen weitergegeben.

Titel-Bild zur News: Pol Espargaro

Pol Espargaro wird im Tech-3-Team seine erste MotoGP-Saison absolvieren Zoom

Da FTR mit seinem Chassis-Paket noch nicht fertig ist, bekam Forward nun praktisch vollwertige Prototypen, die allerdings mit der Einheitssoftware ausgestattet sind. Aleix Espargaro war beim ersten Sepang-Test mit dieser Open-Yamaha extrem schnell. Muss Yamaha umdenken und in Zukunft auch das Werksteam in der Open-Klasse melden? "Für 2014 haben sie sich beim Werksteam und bei Tech 3 für die Factory-Variante entschieden", so Tech-3-Teamchef Herve Poncharal.

"Für die Zukunft weiß ich es nicht. Man muss darüber pragmatisch denken. Man ist hier um zu gewinnen. Nehmen wir ein dummes Beispiel: Sollte Aleix fünf Rennen gewinnen und die Werksteams und Tech 3 schlagen, dann müssen wir darüber nachdenken. Es liegt an ihnen. Ich respektiere ihre Entscheidung und werde sie annehmen", verweist der Franzose auf das Yamaha-Werk. Tech 3 fügt sich der Yamaha-Richtung, auch wenn Pol Espargaro und Bradley Smith einen schweren Stand gegen das Forward-Duo Aleix Espargaro und Colin Edwards haben könnten.

"Wir sind ein Yamaha-Team. Mein Hersteller ist Yamaha und sie sagen mir, was ich zu tun habe. Ich vertraue ihnen, sie haben die Entscheidung", unterstreicht Poncharal die Hierarchie. "Es entspricht nicht meine Rolle zu fragen, Druck zu machen oder zu entscheiden. Natürlich könnte ich ihnen sagen, dass ich ein Motorrad lease und etwas für meinen Sponsor machen muss. Ich würde das aber nicht tun, weil das Motorrad ihr Baby ist. Sie wissen was sie damit tun."


Fotos: Tech 3, MotoGP-Testfahrten in Sepang


"Sie haben über den Winter viel Entwicklungsarbeit für das Limit von 20 Litern betrieben. Wenn sie meinen, sie können es, dann werde ich ihnen vertrauen. Man sollte zu einem gewissen Zeitpunkt wissen, wie alles funktioniert. Es gibt niemanden, der alles besser weiß. Ich führe ein Team und eine Firma. Ein Hersteller unterstützt mich und ich muss ihre Entscheidungen respektieren, denn sie kennen ihr Motorrad besser als ich."

"Ein Hersteller unterstützt mich und ich muss ihre Entscheidungen respektieren, denn sie kennen ihr Motorrad besser als ich." Herve Poncharal

"Natürlich machen sie sich Sorgen, aber sie haben auch mit dem gleichen Motor das Feedback der 24-Liter in der Open-Klasse. Sollten sie eines Tages finden, dass das der bessere Weg ist, dann...", lässt Poncharal offen. Die Hersteller unterstützten das Open-Reglement und gaben innerhalb der Herstellervereinigung MSMA ihren Segen. Nun wird sich in den kommenden Wochen herausstellen, wie sich das neue Kräfteverhältnis gestalten wird.

"Sie wissen was sie tun und wir müssen sie nicht anzweifeln", stärkt Poncharal den Werken den Rücken. "Wir werden sehen, ob ein Open-Bike vorne mitkämpfen kann und manchmal Factory-Motorräder schlagen kann. Das ist aufregend und wollen wir sehen. Ich bin mir sicher, dass Carmelo damit sehr glücklich sein wird", spricht der Franzose Dorna-Boss Ezpeleta an. Der Spanier will das Feld mit dem Open-Reglement deutlich ausgeglichener gestalten.

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