Ducati-Neuling Hayden: Er kam, fuhr und fluchte
Ducati-Neuzugang Nicky Hayden markiert zwar beim Valencia-Test die Bestzeit im Regen, aber hat noch viel Arbeit vor sich - Wayne Gardner zweifelt
(Motorsport-Total.com) - "Mann, bin ich langsam", fluchte Nicky Hayden nach eigener Aussage auf seinen ersten Ducati-Runden im Regen von Valencia. Nach dem Wechsel zu den Italienern wurden die ersten Meter mit neuer Maschine und neuen Reifen bei nassen Bedingungen zum Ritt auf der Rasierklinge. "Wir haben dann kleine Veränderungen vorgenommen und schon fühlte es sich besser an", sagte der Amerikaner am Dienstagabend, nachdem er in 1:48.287 Minuten die Tagesbestzeit hauchdünn vor seinem Honda-Nachfolger Andrea Dovizioso gefahren hatte.

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Amerikanische Flagge auf zwei Rädern: Nicky Hayden auf der neuen Ducati GP9
"Ich habe noch gar nicht so viel mit dem Setup gespielt", berichtete der Ducati-Neuling. "Im Moment steht die Gewöhnung an Bike und Reifen sowie Arbeitsweise und Kommunikaton der Mannschaft im Vordergrund. Ich muss aufpassen, dass ich nicht zu schnell spreche, oder zu sehr in meinen Slang verfalle", lachte der neue Teamkollege von Valencia-Sieger Casey Stoner. "Spaß beiseite: Ich habe noch viel Arbeit vor mir. Ich bin bereit dafür und das Team auch!"#w1#
Stoner habe bereits das Potenzial der neuen GP9 bei der Tagesbestzeit vom Montag aufblitzen lassen, sagte Hayden: "Jetzt liegt es an mir, das auch zu schaffen. Ich hätte gern einen zweiten Tag bei trockenen Bedingungen gehabt, weil wir noch viel probieren müssen. Aber wenigstens konnte ich so erste Eindrücke von der Maschine im Nassen sammeln. Wenn man sieht, wie uns der Regen in dieser Saison verfolgt hat, dann kann so etwas sehr hilfreich sein."
Der Amerikaner selbst ist von einer schnellen Eingewöhnung ebenso überzeugt wie das Team auch. Es gibt allerdings auch Zweifler. Ex-Champion Wayne Gardner glaubt zum Beispiel, dass Hayden Schwierigkeiten bekommen könnte. "Wenn ich mir anschaue, wie die Ducati so ist, dann sehe ich da Probleme auf Hayden zukommen", sagte Gardner gegenüber 'Eurosport'. Und weiter: "Casey kennt die Traktionskontrolle zu genau und er reizt sie aus. Er geht einfach voll aufs Gas. Wenn ich das mit meiner 500er früher gemacht hätte, wäre ich kopfüber auf der Tribüne gelandet. Es wird hart für Nicky, die Limits zu finden."

