• 27.08.2015 20:11

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

Ducati: Dovizioso schöpft nach Misano-Test Hoffnung

Andrea Dovizioso schöpft aus der guten Vorjahresleistung Hoffnung für Silverstone - Für Andrea Iannone war es bisher kein guter Boden - Misano-Test verregnet

(Motorsport-Total.com) - Vor zwölf Monaten war der Grand Prix von Großbritannien in Silverstone ein kleiner Meilenstein für Ducati, denn Andrea Dovizioso konnte lange mit der Spitze mitfahren und hatte im Ziel nur zehn Sekunden Rückstand. Nach dem Tief in den vergangenen Wochen wäre ein ähnliches Ergebnis auch am kommenden Wochenende ein Erfolgserlebnis. Ducati verlor im Frühsommer den Anschluss an Yamaha und Honda und hat derzeit aus eigener Kraft keine Chance auf das Podium.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso rechnet sich für Silverstone gute Chancen aus Zoom

Zur Vorbereitung auf Silverstone absolvierte das Werksteam Anfang der Woche einen Testtag in Misano. Allerdings war er nur zum Teil nützlich. "Leider war das Wetter nicht sehr gut", berichtet Dovizioso. "Wir sind dreieinhalb Stunden bei nicht perfekten Bedingungen gefahren. Trotzdem war es wichtig, weil wir etwas bei der Abstimmung probieren konnten, damit sich mein Gefühl für das Vorderrad verbessert. Beim Test war das Gefühl schon besser, hier müssen wir das bestätigen."

Großbritannien ist für Dovizioso ein besonderes Land, denn im Jahr 2009 feierte er auf der Insel seinen bisher einzigen Grand-Prix-Sieg. "Ich freue mich immer, wenn ich nach England komme. Hier habe ich schon immer gute Ergebnisse erzielt", verweist der Italiener auf seine beiden zweiten Plätze in den Jahren 2010 und 2011. "Silverstone ist eine besondere Strecke und zählt zu den schöneren im Kalender. Es ist aber sehr holprig, was es nicht einfach macht." 2009 holte "Dovi" den Sieg in Donington, damals war er noch Honda-Werksfahrer.

Vor einem Jahr zeigte Dovizioso nicht nur im Rennen eine starke Leistung, sondern qualifizierte sich auch als Zweiter in der ersten Reihe. Ist eine ähnliche Vorstellung mit der GP15 möglich? "Für die Charakteristik unseres Motorrades kann diese Strecke gut sein", schätzt der 29-Jährige. "Im Vorjahr war ich schnell, aber ich habe viel Kraft aufwenden müssen. Mit dem aktuellen Motorrad sollte es etwas einfacher sein."


Fotos: MotoGP in Brünn, Girls


"Es stellt sich auch die Frage, wie weit man das Vorderrad für eine gute Rundenzeit pushen kann. Auch der Grip am Hinterreifen ist entscheidet. Für das Rennen ist Silverstone eine sehr komplizierte Strecke. Mir gefällt diese Charakteristik und ich bin zuversichtlich, dass wir ein gutes Wochenende haben können." Dovizioso und seinem Teamkollegen Andrea Iannone steht in Silverstone wieder je ein Motorrad mit der neuen Verkleidung und dem neuen Motor zur Verfügung.

Iannone rechnet mit schwierigem Wochenende

Im Gegensatz zu Dovizioso konnte Iannone in seiner Karriere noch keine Spitzenergebnisse auf dieser Strecke erzielen. "Ich denke, dass Silverstone ein schwieriger Kurs für mich ist, er zählt nicht zu meinen Favoriten", sagt er deshalb offen. "Für mein Bike sollte es aber gut sein, denn im vergangenen Jahr hatte mein Teamkollege ein gutes Wochenende und kämpfte um das Podium. Ich denke, dass die GP15 viel Power hat, der Motor ist sehr stark. Das ist auf dieser Strecke ein Vorteil."

Iannone ist einer der Aufsteiger des Jahres. Er kam bisher auch in allen Rennen ins Ziel. "Für mich war es bisher eine sehr gute Meisterschaft. Ich habe meine Performance stark verbessert und damit bin ich sehr zufrieden. Ich will so weitermachen, das ist sehr wichtig für mich. Ich werde mein Bestes geben, um diesen vierten Platz zu halten", verweist er auf den WM-Stand. "Es wird aber nicht einfach werden, denn Bradley (Smith; Anm. d. Red.) ist in diesem Jahr sehr konstant."

"Aber natürlich werde ich in den letzten sieben Rennen alles geben. Ich hoffe, dass ich mein bestes Ergebnis in der MotoGP verbessern kann." Nach der Sommerpause verlor Iannone WM-Rang drei an Marc Marquez. Kann er dem Honda-Werksfahrer diesen dritten Rang wieder entreißen? "Natürlich will ich das, aber ich sage nicht, dass es auch möglich ist."