powered by Motorsport.com
  • 14.07.2016 20:39

  • von Markus Lüttgens & David Emmett

Cal Crutchlow: Sepang-Test "schlimmer als erwartet"

Eine unfassbar schmutzige Strecke, die trotz Tropenhitze nicht abtrocknet: Cal Crutchlow lässt am neuen Asphalt in Sepang kein gutes Haar

(Motorsport-Total.com) - Cal Crutchlow war in der vergangenen Woche einer vor drei Piloten, die für die MotoGP auf der neu asphaltierten Strecke im malaysischen Sepang getestet haben. Und was er dabei erlebte stimmte ihn mehr als nachdenklich, denn die Renovierung des Sepang International Circuit ist seiner Ansicht nach ein gefährlicher Fehlschlag.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea, Chaz Davies

Cal Crutchlow ist vom neuen Asphalt in Sepang alles andere als begeistert Zoom

"Wir waren enttäuscht darüber, was mit der Strecke passiert ist", sagt Crutchlow im Vorfeld des Grand Prix von Deutschland auf dem Sachsenring. "Der Streckenzustand war nicht toll und schlimmer, als wir erwartet hatte, selbst für die Ducati-Jungs, die ja schon mit der Superbike-WM dort waren."

Neben Crutchlow, der für Honda im Einsatz war, nahmen auch Michele Pirro (Ducati) und Colin Edwards (Yamaha) an dem Test teil, bei dem Reifenlieferant Michelin Daten über den neuen Asphalt sammeln wollte, der nach den Wintertests der MotoGP im Februar dieses Jahres verlegt worden war.

Doch die Bedingungen waren alles andere als Ideal, zu Beginn des Tests sei die Rennstrecke unfassbar schmutzig gewesen. "Am Anfang des Tages sind wir Zeiten wie im Regen gefahren", berichtet Crutchlow. "Am Ende hatten wir ein ordentliches Tempo und waren schnell, aber die Strecke hätte drei Sekunden schneller sein können, wenn sie sauber gewesen wäre."

Richtig gefährlich sei die Situation bei Regen, der im tropischen Malaysia regelmäßig vorkommt. "Es dauert den ganzen Tag, die feuchten Stellen abtrocknen, selbst wenn es 40 Grad ist und die Sonne scheint", sagt Crutchlow der vermutet, das Grundwasser von unten durch den Asphalt drückt. Denn stellenweise hätten sich die nassen Flecken vergrößert, obwohl die Sonne schien.

Hinzu kommt, dass in Sepang ein sehr dunkler Asphalt verlegt wurde, auf dem feuchte Stellen nicht gut zu erkennen sind. Diese Beobachtung, die schon die Piloten der Superbike-WM Mitte Mai bei ihren Rennen gemacht hatten, bestätigt auch Crutchlow. "Das war haarig, Man kommt im vierten Gang an und fährt plötzlich über eine nasse Stelle."

Aus all diesen Gründen steht für Crutchlow fest, dass bis zum Rennen der MotoGP Ende Oktober noch an der Strecke gearbeitet werden muss. "Man muss mit den Organisatoren reden, da muss etwas passieren", fordert er. "Wir sind diejenigen, die fahren und können kein unnötiges Risiko eingehen."