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  • 15.11.2016 12:09

  • von Maria Reyer & David Emmett

Brivio erklärt: Suzuki setzt auf kein komplett neues Bike 2017

Suzuki-Teammanager Davide Brivio erklärt bei den Testfahrten in Valencia, in welchen Bereichen sich das Team mit Andrea Iannone weiterentwickeln muss

(Motorsport-Total.com) - Zum Testauftakt in Valencia hat sich auch Suzuki-Teammanager Davide Brivio Gedanken über die Weiterentwicklung seines Teams und der Suzuki GSX-RR gemacht. Der Italiener erklärte in einer Pressekonferenz, dass das Team in der kommenden Saison mit keinem komplett neuen Bike an den Start gehen werde. Andrea Iannone und Alex Rins testen in Spanien am Dienstag eine modifizierte 2016er Maschine.

Titel-Bild zur News: Davide Brivio

Suzuki-Teammanager Davide Brivio ekrlärt, wo sich das Team 2017 verbessern muss Zoom

"Unsere Basis ist schon ziemlich gut und wir werden weitere Verbesserungen Schritt für Schritt vornehmen", erklärt Brivio seine Philosophie. Mit dem aktuellen Bike konnte man sich in der Konstrukteurs-Wertung immerhin die vierte Position sichern, außerdem holte Maverick Vinales damit insgesamt vier Podestplatzierungen, darunter der Sieg in Silverstone.

Brivio ortet einige Bereiche, in denen sich Suzuki über den Winter verbessern muss: "Wir arbeiten daran, den Motor zu verbessern. Im Vorjahr mussten wir auf der Motorenseite eine große Lücke schließen, in diesem Jahr sind wir in einer anderen Situation, da unsere Leistung mit unseren Konkurrenten vergleichbar ist. Trotzdem werden wir versuchen, uns noch weiter zu verbessern, weil die Fahrer niemals genügend Power haben können und weil wir wissen, dass sich unsere Gegner im Winter ebenfalls verbessern werden."

Brivio: Elektronik, Motor und Reifenmanagement im Fokus

Außerdem bemerkt der Teammanager: "Wir müssen mehr auch im Bereich der Elektronik arbeiten, da hatten wir vor allem bei nassen Bedingungen Probleme." Und auch die abfallende Leistungskurve gegen Rennende müsse man sich genauer ansehen: "Speziell das Reifenmanagement, da wir in diesem Bereich gegen Ende der Rennen Probleme mit abbauenden Reifen hatten. Wenn unsere Reifen erst ein paar Runden später abbauen, wäre das ein Vorteil."

Angesprochen auf die schwächelnden Leistungen bei Regen, merkt Brivio an: "Wir hoffen, dass wir besseren Grip auf den Regenreifen generieren können. Das ist ein Bereich, worüber unsere Ingenieure im Winter nachdenken müssen. Außerdem versuchen wir am Motor und der Leistungsentfaltung zu arbeiten." Grundsätzlich habe man Pech gehabt, dass vier Rennen bei schwierigen Bedingungen gefahren wurden: "Hätten diese Rennen nicht im Regen stattgefunden, hätten wir womöglich auch bessere Resultate erzielt."


Fotostrecke: MotoGP 2016: Alle Rennsieger des Jahres

Durch die teilweise sehr positiven Leistungen in der abgelaufenen Saison weiß Brivio auch, dass sich der Erwartungsdruck dadurch nun erhöht hat: "Das nächste Jahr könnte nicht so einfach werden. Vor dieser Saison gab es nicht viele Erwartungen, aber jetzt erwartet man sich 2017 mehr von Suzuki. Das ist aber im Grunde ein schönes Problem. Deshalb sind wir hier. Je höher du dir deine Ziele steckst, desto schwieriger ist auch dein Job." Durch die Topergebnisse von Vinales verliert Suzuki 2017 außerdem einige Vorteile: Man darf nun nur noch sieben Motoren pro Saison einsetzen, außerdem gibt es strengere Testbestimmungen.

Maverick Vinales

Maverick Vinales feiert in Silverstone den ersten Sieg von Suzuki seit dem Comeback Zoom

Neue Teile in Malaysia und Australien

Zwar verliert man den jungen Spanier an Yamaha, mit Andrea Iannone kommt jedoch ein weiterer Grand-Prix-Sieger ins Team. "Wir werden sehen, was Andrea sich von uns erwartet und was er braucht. Er ist bereits sehr erfahren, immerhin ist er schon fünf Jahre in der MotoGP. Er weiß also, was er braucht, um stark zu sein." Nachsatz: "Wenn wir einen guten Job machen, dann können wir mit Iannone von Beginn an gut aufgestellt sein."

Das Bike, auf dem Iannone und Rins ab Dienstag testen, ist noch nicht die finale Version. Diese wird erst im Februar zu sehen sein. "Wir werden für Sepang und Phillip Island noch an einigen Karosserieteilen arbeiten. Dabei werden wir sehr behutsam sein und diese erst evaluieren, ob es tatsächlich eine Verbesserung gibt." Die MotoGP wird von 30. Januar bis 1. Februar in Malaysia fahren, von 15. bis 17. Februar in Australien.