Regenschwäche: Suzuki fährt in Sepang hinterher

Konkurrenzfähig im Trockenen, schwach im Regen: Für Suzuki bleibt eine nasse Strecke die Schwachstelle - Vinales in Sepang ohne Chance auf Podestplatz

(Motorsport-Total.com) - Das MotoGP-Wochenende in Sepang zeigte die Stärken und vor allem auch die Schwächen von Suzuki auf. Bei trockenen Verhältnissen fuhren Maverick Vinales und Aleix Espargaro konkurrenzfähige Rundenzeiten. Als im dritten Freien Training die Zeitenjagd begann, war Vinales vor Marc Marquez (Honda) und dem Yamaha-Duo Schnellster. Selbst bei der Topspeedwertung war Vinales in diesem Training vorne dabei, nur Andrea Iannone war mit der Ducati-Rakete auf der Geraden schneller. Das bestätigte die Performance der vergangenen Rennen im Trockenen.

Titel-Bild zur News: Maverick Vinales

Im Nassen hat Maverick Vinales keine Chance auf einen Podestplatz Zoom

Sobald die Strecke aber nass war, fiel Suzuki zurück und war nicht mehr konkurrenzfähig. Espargaro war in den ersten beiden Runden noch vorne dabei, rutschte dann aber aus und kam von der Strecke ab. Er fuhr weiter und kam schließlich als 13. ins Ziel. Teamkollege Vinales konnte auf nasser Piste keine Aufholjagd wie zuletzt in Australien starten. Mit 23 Sekunden Rückstand musste sich der Shootingstar auch dem Avintia-Duo geschlagen geben und wurde Sechster.

Sein Fazit fällt schonungslos aus: "Obwohl Platz sechs nicht so schlecht ist, bin ich enttäuscht. Das Wochenende war positiv und im Trockenen war ich sehr schnell. Ich machte mir Hoffnungen auf einen Podestplatz und den Sieg, aber im Nassen sind wir leider nicht konkurrenzfähig. Es ist schwierig, eine gute Konfiguration für die Elektronik zu finden. Deswegen ist das Fahren sehr schwierig, vor allem bei der Beschleunigung. Ich habe auch kein Vertrauen zur Traktionskontrolle."

Hohe Priorität: Suzuki will Regenschwäche ausmerzen

Mit der schwierig zu fahrenden GSX-RR wollte Vinales nichts riskieren: "Deshalb musste ich vorsichtig fahren, denn ich wollte keinen Highsider riskieren. Beim Motorrad haben wir viele Verbesserungen erzielt. Im Trockenen sind wir konkurrenzfähig, aber im Nassen reichen die Fortschritte noch nicht aus. Mein Ergebnis hat auch die vergangenen drei Rennen bestätigt. Es waren komplett andere Strecken und wir waren auf jedem Layout konkurrenzfähig. Jetzt muss es unser Ziel sein, bei jedem Wetter konkurrenzfähig zu sein."

Technikdirektor Ken Kawauchi nimmt sich auch kein Blatt vor den Mund, wenn er die Regenschwäche anspricht: "Wir haben im Nassen immer noch Schwierigkeiten. Wir haben zwar Wege gefunden, die Situation zu verbessern, aber es ist noch nicht genug. Das muss unsere Priorität sein. Wir wollen ein Motorrad haben, das bei jedem Wetter eine Topperformance bietet." Auffällig ist in dieser Saison auch, dass die Suzuki auch auf trockener Strecke bei kühleren Temperaturen konkurrenzfähiger ist als bei hohen.

Ken Kawauchi

Technikdirektor Ken Kawauchi will die GSX-RR im Regen konkurrenzfähiger machen Zoom

Espargaro pokerte in Sepang mit den Regenreifen. Er entschied sich vorne für die weiche Variante, was letztendlich falsch war: "Mit dem Endergebnis bin ich enttäuscht, denn das Wochenende war sonst positiv. Im Rennen war ich nicht konkurrenzfähig. Ich entschied mich für den weichen Vorderreifen und hoffte, dass die Strecke länger nass bleiben würde. Es war die falsche Entscheidung. Von Beginn an realisierte ich, dass meine Performance nicht gut war. Nach vier, fünf Runden verlor ich das Gefühl für den Grip."

"Mir passierten auch einige Fehler. Wenn dir das zu Rennbeginn passiert, verlierst du automatisch viele Positionen. Aufholen war schwierig. Schade, denn wir haben in den vergangenen Rennen deutliche Fortschritte gemacht. Im Trockenen fühlte ich mich sehr konkurrenzfähig. Unsere Performance im Nassen müssen wir noch verbessern", sagt Espargaro abschließend. Das nächste Rennen in Valencia wird das letzte für die beiden Spanier auf der Suzuki sein. Beim nachfolgenden Test werden schon Andrea Iannone und Alex Rins fahren.