• 18.08.2011 17:37

Bridgestone: Positives Fazit der neuen Regeln

Die neuen Reifenregeln haben sich in Brünn positiv ausgewirkt - Bridgestone ist auch mit den Erkenntnissen des Testtages am Montag zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Am vergangenen Wochenende traten in Brünn die neuen Reifenregeln in Kraft. Den Fahrern stand beim Vorderreifen eine zusätzliche weichere Mischung zur Verfügung. Sollte es speziell in den Vormittagstrainings kühl sein, würde diese Variante schneller auf Temperatur kommen und mehr Sicherheit bieten. Freitagmorgen in Tschechien herrschte eine Asphalttemperatur von 25 Grad. Nur Jorge Lorenzo (Yamaha) und das Suzuki Duo John Hopkins und Alvaro Bautista drehten mit diesem Vorderreifen einige Runden.

Titel-Bild zur News: Renntransporter von Bridgestone

Die neuen Reifenregeln bedeuten mehr Arbeit für Aleinausrüster Bridgestone

Beim Hinterreifen stand den Fahrern eine größere Auswahl zur Verfügung. Beim Test am Montag machte das Tech-3-Team Reifentests, während die Werksfahrer von Honda und Yamaha mit den neuen 1.000ern die neue Reifengeneration für das kommende Jahr probierten. Tohru Ubukata, der Leiter der Entwicklungsabteilung, zieht ein positives Fazit nach den vier Tagen.

Frage: "Wie hat sich das neue Reglement ausgewirkt und welche Unterschiede gab es?"
Tohru Ubukata: "Vom Kontingent her haben die Reifen gut funktioniert. Wir müssen nun mehr Reifen zu den Rennen mitbringen, weil wir den Fahrern eine größere Auswahlmöglichkeit bieten. Das System der Zuteilung blieb größtenteils unverändert. Wenn wir die verschiedenen Reifenmischungen vorbereitet haben, liegt es am Technischen Direktor der FIM, den Fahrern die Reifen zuzuteilen. Auf diese Art stellen wir sicher, dass es Gleichbehandlung gibt."


Fotos: MotoGP in Brünn, Girls


"Statt dass ein Fahrer am Donnerstag sechs Vorderreifen erhält, bekommt er nun fünf, kann sich nach dem zweiten Freien Training aber vier weitere aussuchen. Das macht in Summe neun. Die Zuteilung bei den Hinterreifen hat sich auch geändert, denn ein Fahrer erhält nun acht Hinterreifen am Donnerstag. Nach dem zweiten Freien Training kann er sich zwei weitere aussuchen. Damit bekommen die Fahrer mehr Reifen jener Mischung, die sie bevorzugen. Diese Änderungen bedeuten auf unserer Seite mehr Arbeit, aber an diesem Wochenende hat alles problemlos funktioniert."

Frage: "Warum wurde vorne eine zusätzliche, weichere Mischung eingeführt?"
Ubukata: "Die Bedingungen waren in Brünn recht warm, weshalb es keine Probleme beim Aufwärmverhalten gab. Nur Jorge, Alvaro und John haben den zusätzlichen Reifen am Freitagmorgen probiert. Deshalb haben die Regeländerungen an diesem Wochenende keine großen Auswirkungen gezeigt."

"Entscheidend ist, dass die Fahrer jetzt wissen, dass sie für Notsituationen bei kalten Bedingungen einen zusätzlichen weichen Vorderreifen haben - bei Wetterbedingungen wie wir sie in Assen und auf dem Sachsenring gesehen haben. Die Änderungen für die Hinterreifen haben sich positiv ausgewirkt, denn die weiche Mischung war die bevorzugte Variante an diesem Wochenende."

"Aufgrund der Regeländerung standen den Fahrern nun sechs Reifen der weicheren Mischung zur Verfügung. Sie konnten also in den Trainings vernünftigen Gebrauch davon machen und trotzdem einen neuen Pneu für das Rennen aufheben. Das Feedback der Teams und Fahrer war allgemein positiv. Ich glaube, das wird sich noch steigern, wenn wir demnächst ein kaltes Training haben und der zusätzliche weiche Vorderreifen nötig wird."

Frage: "Was hat Bridgestone am Montag getestet?"
Ubukata: "Wir haben die Entwicklung der Reifen für das kommende Jahr fortgesetzt. Sie sind für die 1.000er-Motoren entworfen. Jeder Fahrer hat einen neuen Vorder- und zwei neue Hinterreifen erhalten. Sie hatten eine neue Konstruktion und neue Mischungen. Im nächsten Jahr sollen die Reifen ein besseres Aufwärmverhalten bieten und von der Charakteristik her einfacher zu fahren sein. Das sind unsere Ziele."

"Im Moment machen wir noch fundamentale Forschungsarbeit, um die richtige Entwicklungsrichtung für unsere neue Reifenfamilie zu finden. Am Montag konnten wir viele Daten und Informationen sammeln, weshalb es für uns ein wichtiger Test war."