Lorenzo: Falsche Reifenwahl verhindert Podium

Jorge Lorenzo beendete das Rennen in Brünn auf dem vierten Platz - Eine falsche Reifenwahl verhinderte den Kampf gegen die Honda-Fahrer

(Motorsport-Total.com) - Weltmeister Jorge Lorenzo konnte beim Grand Prix von Tschechien nichts gegen die Honda-Armada ausrichten. Zu Beginn war der Yamaha-Pilot noch gut dabei, doch Casey Stoner entschwand rasch in der Ferne. Auch Andrea Dovizioso und Marco Simoncelli gingen an dem Spanier vorbei. Auf das Podium fehlte zwar nur eine Sekunde, doch mit Platz vier vergrößerte sich der Rückstand in der WM. Sieben Rennen vor der Endabrechnung fehlen Lorenzo 32 Punkte auf Stoner. Der Grund für die Niederlage war eine falsche Reifenwahl.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Weltmeister Jorge Lorenzo traf die falsche Entscheidung beim Vorderreifen

Bereits in der zweiten Runde verlor der 24-Jährige wertvolle Meter. "Ich bremste an der gleichen Stelle wie im Qualifying und hatte die gleiche Schräglage, aber das Vorderrad rutschte weg. Ich weiß es nicht, die Strecke war viel rutschiger und meine Rundenzeiten waren sehr langsam", sagt Lorenzo. "Nach dem Rennen muss man sagen, dass wir uns für den falschen Vorderreifen entschieden haben. Vor dem Rennen dachten wir, dass es die richtige Entscheidung war."

Der Yamaha-Pilot war einer von nur wenigen Fahrern, die sich für einen weichen Vorderreifen entschieden hatten. "Ich hatte mit dem harten Vorderreifen nie ein gutes Gefühl. In meiner ersten fliegenden Runde im Qualifying fuhr ich vorne den harten Reifen. Im ersten Umlauf war ich auch schnell, aber in der Runde darauf habe ich sechs Zehntel eingebüßt."


Fotos: MotoGP in Brünn, Sonntag


"Deshalb dachte ich, dass ich den harten Reifen nicht verwenden kann. Dann habe ich die weiche Mischung probiert. In der ersten Runde war ich zwar nicht schnell, aber dafür anschließend sehr konstant", begründet Lorenzo die Entscheidung. "Es war dann aber im Rennen wärmer und nach dem Moto2-Rennen war es viel rutschiger. Die weiche Mischung war deshalb die falsche Wahl."

"Es war ein zu großes Risiko um das Podium zu kämpfen, wenn ich bedenke, welch schlechtes Gefühl ich das komplette Rennen mit dem Vorderreifen hatte - in allen Kurven. Die meisten Piloten haben die harte Mischung gewählt. Es war bei uns einfach die falsche Entscheidung. Es war meine Entscheidung, aber der Bridgestone-Techniker stand dahinter."

Was wäre mit dem harten Vorderreifen möglich gewesen? "Heute wäre eine gute Möglichkeit gewesen um den Sieg zu kämpfen. Dani war der schnellste Mann, aber nach seinem Sturz dachte ich schon, dass ich gegen Casey kämpfen könnte. Caseys Tempo war auch nicht sehr hoch, aber meines war viel schlechter. Es war unmöglich für mich. Mit dem harten Reifen wäre ich vielleicht schneller gewesen."

Die Situation in der WM ist nicht einfacher geworden. "Ich gebe nie auf. In meiner gesamten Karriere habe ich bis zum Ende nie aufgegeben. Die WM ist jetzt natürlich schwieriger als vor dem Rennen. 32 Punkte und sieben Rennen - es werden noch viele Zähler vergeben und die WM ist noch nicht vorbei. Wir testen am Montag den neuen Motor, der uns hoffentlich ein paar Zehntel bringt."

Am Montag wird Lorenzo auch die neue 1.000er testen. Das neue Motorrad ist die Zukunft, die aktuelle M1 ein Auslaufmodell. "Es wird nicht leicht die 800er zu verbessern, denn sie wird nur noch einige Monate eingesetzt. Yamaha arbeitet hart und will gewinnen. Wir hoffen, dass es besser wird."