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Rossi von 1.000er-Yamaha überrascht
Yamaha scheint beim MotoGP-Test in Brünn mit der neuen 1.000er-Maschine zu Honda aufgeschlossen zu haben - Ducati liegt deutlich zurück
(Motorsport-Total.com) - Am vergangenen Montag traten Honda und Yamaha zum ersten Mal mit ihren 2012er-Motorrädern direkt gegeneinander an. Beim MotoGP-Test in Brünn bewegten sich Honda-Star Casey Stoner einerseits sowie die Yamaha-Werksfahrer Jorge Lorenzo und Ben Spies auf der anderen Seite in Sachen Rundenzeiten auf dem selben Niveau. Das war insofern erstaunlich, da dies die erste offizielle der neuen Yamaha M1 war, während Honda in der Entwicklung der RC213V bereits weiter fortgeschritten ist.

© Ducati
Valentino Rossi weiß, dass Ducati noch reichlich Arbeit vor sich hat
"Die eigentliche Überraschung ist für mich Yamaha", findet auch Ducati-Pilot Valentino Rossi. "Lorenzo und Spies waren hier bei der ersten Ausfahrt auf Anhieb sehr schnell. Es sieht ganz so aus, als hätte Yamaha in Japan bereits reichlich Vorarbeit geleistet und kam sehr gut vorbereitet hier an. Ganz offensichtlich liegen sie nicht sehr weit hinter Honda zurück."
Brünn-Sieger Stoner notierte zwar auch am Montag die Tagesbestzeit (1:56.168 Minuten), drehte dabei aber auch mehr Runden als Spies und Lorenzo auf der neuen Yamaha zusammen. Trotzdem war der Weltmeister, der beim Dreifach-Erfolg von Honda am Sonntag noch chancenlos gewesen war, in seiner schnellsten Runde nur 0,085 Sekunden langsamer als Stoner.
"Dass Yamaha mit dem 1.000er-Bike konkurrenzfähig ist, wissen wir spätestens seit heute. Für mich sieht es so aus, als wären sie auf dieser Strecke näher dran als mit der 800er-Maschine. Jetzt liegt es an uns, die Lücke zu schließen", meint Rossi, der sich allerdings nicht um das Potenzial der 1.000er-Ducati sorgt.
"Ich weiß, dass unser Motor sehr stark ist. Unsere Probleme liegen derzeit noch in den übrigen Bereichen des Motorrads", meint der Italiener. Diese Probleme müssen wir zunächst lösen und dann verstehen, wo wir mit dem Bike stehen. Es wird ganz sicher keine einfache Aufgabe werden, denn Honda und Yamaha sind jetzt schon sehr schnell, aber wir werden alles versuchen."
Das Gros der Entwicklungsarbeit wird voraussichtlich von Rossi geleistet, Teamkollege Nicky Hayden kommt erst nach dem Saisonende wieder zum Zug. "Ich werde die GP12 vor dem Valencia-Test wahrscheinlich nicht mehr fahren können. Wir haben nur noch drei Tage zur Verfügung und ich glaube nicht, dass das meine Tage sein werden", meint der US-Amerikaner.
Hayden schaut nur auf Ducati
Für Hayden steht zunächst die Weiterentwicklung der GP11.1 im Vordergrund. "Ich habe die Testarbeit von Honda und Yamaha nicht verfolgt", gibt er zu. "Anhand der Zeiten sind beide Maschinen ganz offensichtlich recht schnell. Ich weiß nicht, ob sie ernsthaft auf Rundenzeiten geschaut haben und wie viel Zeit sie investiert haben."
Wie Rossi geht auch Hayden davon aus, dass Ducati mit der GP12 derzeit nicht mit den neuen Maschinen von Honda und Yamaha konkurrieren kann. "Ich bin mir sicher, dass sie auch schneller als wir gewesen wären, wenn wir mit unserer 1.000er gefahren wären. Um ehrlich zu sein bin ich froh, dass ich keine 1.55er-Zeiten von ihnen gesehen habe", sagt der Weltmeister von 2006.

