Brad Binder erneut mit zwei Stürzen, aber auch mit starker Rundenzeit

Brad Binder erklärt einen für ihn erneut sturzlastigen MotoGP-Trainingstag, bedankt sich beim Team und freut sich über das starke Abschneiden mehrerer KTM-Fahrer

(Motorsport-Total.com) - Brad Binder macht derzeit eine für ihn untypische Phase durch. Nachdem der KTM-Werkspilot vor zwei Wochen am Freitag des MotoGP-Wochenendes in Le Mans mehrmals gestürzt ist, hat er das nun auch am Freitag des Barcelona-Wochenendes wieder "geschafft".

Titel-Bild zur News: Brad Binder

Wie in Le Mans, so in Barcelona: Zwei Stürze von Brad Binder am Freitag Zoom

Im Vormittagstraining auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya blieb Binder noch sitzen. Am Nachmittag aber stürzte er binnen elf Minuten zweimal in Kurve 2. Der erste Sturz unterlief ihm, als die KTM RC16 beim Umlegen zwischen Kurve 1 und Kurve 2 schlagartig versetzte. Der zweite Sturz passierte, als ihm in Kurve 2 das Vorderrad wegrutschte.

Zum Zeitpunkt des ersten Sturzes war Binder mit der Reifenkombination Medium (vorne) und Soft (hinten) unterwegs. Als er seinen zweiten Sturz hatte, war am Vorderrad seiner KTM die Hard-Mischung, am Hinterrad die Medium-Mischung montiert. Seine persönliche Bestzeit fuhr Binder gegen Ende der Session mit der Reifenkombination Medium-Soft.

Den ersten Sturz beschreibt Binder so: "In Kurve 1 war ich ein bisschen spät dran. Und vor dem Richtungswechsel ist mir das Hinterrad ein bisschen weggerutscht. Die Konsequenz war dann fast ein Sprung, als ich das Bike umlegen wollte. Es ging für mich von vollem Lenkeinschlag in die eine Richtung direkt zum vollen Lenkeinschlag in die andere Richtung über. Da war nichts mehr zu machen."

"Beim zweiten Sturz", so Binder weiter, "hatte ich den harten Vorderreifen drauf. Und der war einfach noch nicht bereit. Ich kam gerade erst aus der Box und war ganz entspannt unterwegs. Trotzdem ist er mir sofort weggerutscht. Anschließend lastete der Druck natürlich auf meinem Team, um das Motorrad wiederaufzubauen. Das tut mir leid."

Bemerkenswert: Trotz seiner zwei Stürze schloss Binder das Nachmittagstraining dank seiner Schlussattacke als Zweitschnellster ab. Auf die Bestzeit von Aprilia-Werkspilot Aleix Espargaro fehlten lediglich 0,072 Sekunden.

Brad Binder, Jack Miller

Binder und Teamkollege Jack Miller fuhren am Freitagnachmittag beide in die Top 5 Zoom

Damit ist Binder sicher für das Q2-Segment des Qualifyings am Samstag qualifiziert. Sowohl Espargaro als auch Binder haben mit ihrer jeweiligen Rundenzeit den MotoGP-Streckenrekord geknackt, den Ducati-Werkspilot Francesco Bagnaia im September 2023 in Barcelona aufgestellt hatte.

"Vielen Dank an meine Leute. Sie sind wirklich Legenden", lobt Binder die KTM-Crew und grinst: "Immerhin war ich heute auf jeder Runde, die ich zu Ende gebracht habe, schnell." Und was ihn ebenfalls freut, das ist das Abschneiden seiner Markenkollegen: "Es ist richtig cool zu sehen, dass wir eng beisammen liegen und vorne dabei sind."

Jack Miller - Binders Teamgefährte im KTM-Werksteam - klassierte sich im Nachmittagstraining auf P5. MotoGP-Rookie Pedro Acosta (Tech3-GasGas) schloss sogar als Dritter ab. Damit haben beide genau wie Binder den direkten Q2-Einzug geschafft. Einzig Augusto Fernandez auf der zweiten Tech3-KTM in GasGas-Farben fiel mit P18 im Klassement mal wieder deutlich ab.

Brad Binder

Die Zahl von Binders Stürzen an den Rennwochenenden 2024 ist jetzt schon zweistellig Zoom

Was Binder betrifft, so macht er kein Hehl daraus, dass ihn trotz des guten Abschneidens die zwei Stürze mächtig wurmen: "Ich würde die Sturzserie natürlich gerne beenden. Der erste Sturz von heute geht ganz klar auf meine Kappe. Beim zweiten war halt nichts zu machen. Ich hatte den harten Reifen drauf, der noch lange nicht bereit war, aber ich hatte einfach nicht mehr genug andere Reifen."

Auf die Saison 2024 gerechnet, die sich gerade mal am sechsten Rennwochenende befindet, schlagen für Binder jetzt schon elf Stürze zu Buche. Damit führt er nicht nur die aktuelle Sturzstatistik an. Der KTM-Pilot ist sogar jetzt schon häufiger gestürzt als ihm das in den Jahren 2020, 2021 und 2022 jeweils in der gesamten Saison passiert ist. Von seinen 15 Stürzen der Saison 2023 ist er schon jetzt nicht mehr allzu weit entfernt.

Am Freitag des Barcelona-Wochenendes 2024 war Binder aber nicht der einzige MotoGP-Pilot, der nicht nur einmal, sondern gleich zweimal zu Boden ging. Auch Fabio Di Giannantonio (VR46-Ducati; 17.) passierte das, und zwar mit seinerseits zwei Stürzen im wichtigen Nachmittagstraining. Im Gegensatz zu Binder hat "Diggia" den direkten Q2-Einzug verpasst.

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