MotoGP-Training Barcelona: Bestzeit Aleix Espargaro, KTM in Lauerstellung

Mit einem neuen Rundenrekord fährt Aleix Espargaro (Aprilia) Freitagsbestzeit - Brad Binder (KTM) nach zwei Stürzen noch Zweiter - Marc Marquez (Ducati) verpasst Q2

(Motorsport-Total.com) - Einen Tag nachdem Aleix Espargaro seinen Rücktritt zum MotoGP-Saisonende 2024 angekündigt hat, fuhr der Aprilia-Fahrer Freitagsbestzeit. Der Vorjahressieger stellte mit 1:38.562 Minuten einen neuen Rundenrekord auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya auf.

Titel-Bild zur News: Aleix Espargaro

Spezielles Helm- und Nummerndesign für Aleix Espargaro beim Heimrennen Zoom

KTM mischte geschlossen im Spitzenfeld mit. Brad Binder rehabilitierte sich nach zwei Stürzen mit der zweitbesten Zeit. Rookie Pedro Acosta folgte als Dritter und Jack Miller hinter Weltmeister Francesco Bagnaia (Ducati) als Fünfter. Marc Marquez (Gresini-Ducati) war nicht in den Top 10 (zum Ergebnis).

Am Nachmittag war es nicht mehr stark bewölkt, aber es wurden nur 23 Grad Celsius Lufttemperatur gemessen. Der Großteil der Fahrer begann nicht mit den gebrauchten Reifen vom Vormittag, um weitere Runden für den Verschleiß abzuspulen, sondern wählten neue Reifen.

Zu Beginn zeigte das KTM-Trio Miller, Binder und Acosta (Tech3-GasGas) einen sehr guten Rhythmus. Aber in seiner fünften Runde stürzte Binder beim Umlegen von Kurve 1 in Kurve 2. Ihm war nichts passiert und er eilte rasch ohne Motorrad zurück an die Box.

In der Anfangsphase zeigte auch Fabio Quartararo mit der neuen Yamaha-Aerodynamik konkurrenzfähige Rundenzeiten. Aber auch der Barcelona-Sieger von 2020 und 2022 machte einen Fehler und stürzte in seiner siebten Runde in der engen Kurve 5 - Vorderrad eingeklappt.

Währenddessen schnappte sich Binder sein zweites Bike. Als er seine nächste fliegende Runde in Angriff nehmen wollte, stürzte der Südafrikaner erneut. Wieder in Kurve 2, nur diesmal um vielleicht zehn Meter später. Zwei Stürze innerhalb von 20 Minuten.

Beim zweiten Sturz war Binder der einzige Fahrer mit dem harten Reifen auf der Strecke. Die KTM-Mechaniker konnten zu diesem Zeitpunkt nur ungläubig auf die Monitore starren, denn beide Motorräder standen noch hinter den Leitplanken und waren noch nicht zurück.

35 Minuten vor Trainingsende war die erste Binder-KTM wieder an der Box und die Mechaniker begannen mit der Arbeit. Das zweite Bike konnte er dann doch selbst zurück an die Box fahren, nachdem er mit den Sportwarten gesprochen hatte.

Das Sturzfestival setzte sich fort. Als nächsten Fahrer erwischte es Fabio Di Giannantonio, der in Kurve 5 von seiner VR46-Ducati flog. Der Italiener war okay, aber sein Motorrad hatte sich im Kiesbett überschlagen.

25 Minuten vor Ablauf der Zeit eröffnete Marc Marquez (Gresini-Ducati) mit neuen weichen Reifen die Qualifying-Versuche. Er verbesserte sich zwar leicht, aber von ihm kamen zunächst keine richtigen Topzeiten.


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Besser machte es Maverick Vinales, der sich im ersten Angriff mit seiner Aprilia an die Spitze setzte. Diese Marke wurde von seinem Teamkollegen Espargaro unterboten. Jorge Martin (Pramac-Ducati) unterbot anschließend beide Aprilia-Fahrer, vor allem im letzten Sektor.

Elf Minuten vor dem Ende gab es gelbe Flaggen in der schnellen Rechtskurve 9. Di Giannantonio hatte seinen zweiten Sturz in dieser Session. Erneut ist der Italiener unverletzt geblieben, aber sein Training war damit vorbei.

Sturz von Alex Marquez macht Runde von Marc zunichte

Kurz darauf verbesserte sich Acosta auf den zweiten Platz. Aber die Entscheidung um die Q2-Plätze fiel in den finalen Runden. Als die letzten Runden begannen, sorgten Alex Marquez (Gresini-Ducati) und Augusto Fernandez (Tech3-GasGas) mit Stürzen für gelbe Flaggen.

Das verhagelte Marc Marquez seine letzte fliegende Runde. Er landete im Ergebnis direkt hinter seinem Bruder auf dem zwölften Platz. Der Rückstand betrug knappe sechs Zehntelsekunden. Denn vorne wurde ein neuer Rundenrekord aufgestellt.

Espargaro markierte mit 1:38.562 Minuten die schnellste MotoGP-Runde aller Zeiten auf dieser Strecke. Aber es war knapp, denn Binder lag nur 0,072 Sekunden zurück und Acosta 0,073. Weltmeister Bagnaia war als Vierter vorne dabei.

Aber nach seinem Qualifying-Versuch parkte Bagnaia seine Ducati neben der Strecke. Womöglich kein Kraftstoff. Das gute KTM-Ergebnis rundete Miller als Fünfter ab. Dann folgten die drei Ducatis von Martin, Enea Bastianini und Franco Morbidelli (Pramac).

Eine positive Überraschung war der neunte Platz von Alex Rins, der zum zweiten Mal (nach Portimao) mit der Yamaha direkt ins Q2 eingezogen ist. Sein Teamkollege Quartararo beendete den Freitag an der 14. Stelle.

Magenverstimmung bei Stefan Bradl

Den letzten Q2-Platz sicherte sich Vinales als Zehnter. Honda belegte wieder geschlossen die letzten Plätze. Nur Johann Zarco (LCR) blieb bei knapp unter einer Sekunde Rückstand. Joan Mir und Luca Marini fehlten mehr als eineinhalb Sekunden.

Honda-Testfahrer Stefan Bradl fuhr am Nachmittag nicht aus der Box. Der Deutsche hat eine Magenverstimmung. Er soll aber morgen wieder auf der Strecke sein. Bradl absolviert hier seinen zweiten Wildcard-Start von maximal sechs möglichen in dieser Saison.

Das Qualifying beginnt am Samstag um 10:50 Uhr. Der Sprint über zwölf Runden ist morgen wie gewohnt für 15:00 Uhr angesetzt.

Direkt für Q2 qualifiziert sind:
Aleix Espargaro (Aprilia)
Brad Binder (KTM)
Pedro Acosta (Tech3-KTM)
Francesco Bagnaia (Ducati)
Jack Miller (KTM)
Jorge Martin (Pramac-Ducati)
Enea Bastianini (Ducati)
Franco Morbidelli (Pramac-Ducati)
Alex Rins (Yamaha)
Maverick Vinales (Aprilia)

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