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Bezzecchi und Bagnaia besiegen in Misano die Schmerzen aus Barcelona
Während Marco Bezzecchi im San-Marino-Grand-Prix ein besonderes "Schmerzmittel" fand, ist Francesco Bagnaia stolz, das Rennen nicht aufgegeben zu haben
(Motorsport-Total.com) - Marco Bezzecchi und Francesco Bagnaia haben das MotoGP-Wochenende in Misano unter Schmerzen bewältigt und an beiden Tagen in den Top 3 abgeschlossen.

© Motorsport Images
Marco Bezzecchi kam in beiden Misano-Läufen vor Francesco Bagnaia ins Ziel Zoom
Gegen ihren Markenkollegen Jorge Martin waren zwar beide ohne ernsthafte Chance, aber zweimal P2 für Bezzecchi auf der VR46-Ducati und zweimal P3 für Bagnaia auf der Werks-Ducati, das ist mehr als beide mit ihren Schrammen aus Barcelona erwarten durften.
Bezzecchi hatte sich am vergangenen Sonntag bei dem von Ducati-Werkspilot Enea Bastianini ausgelösten Startunfall im Grand Prix von Katalonien an der linken Hand verletzt und zudem Prellungen an der Hüfte zugezogen.
Bagnaia erwischte es am Barcelona-Sonntag bei seinem Highsider vor dem Feld. Der MotoGP-Titelverteidiger hat einen großen Bluterguss am rechten Bein davongetragen, der ihm am gesamten Misano-Wochenende zu schaffen machte. Trotzdem hat er sich genau wie Bezzecchi durchgebissen und den Punkteverlust auf Dominator Jorge Martin einigermaßen in Grenzen gehalten.
Bezzecchis Mittel gegen die Schmerzen: Bagnaia überholen!
VR46-Pilot Bezzecchi atmet nach dem überstandenen Wochenende durch: "Ich habe Schmerzen am gesamten Körper. Das Kritischste war sicherlich meine Hand. Es ist zwar an sich nichts Schlimmes, hat mir beim Fahren aber doch Probleme bereitet. Wir haben es hier nun mal mit einer körperlich anspruchsvollen Strecke zu tun, wobei vor allem der erste Sektor viel Kraft kostet."

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In der ersten Rennhäflte fuhr Bagnaia vor Bezzecchi an zweiter Stelle Zoom
"Deshalb", so Bezzecchi weiter, "hatte ich schon damit gerechnet, dass ich leiden würde. Das ging heute aber erst später los als ich es eigentlich erwartet hatte. Weil ich viele Runden hinter 'Pecco' und Jorge herfuhr, ging der Luftdruck im Reifen in die Höhe. Von da an ließ sich das Motorrad schwerer fahren und ich musste meinen Körper stärker einsetzen. Das war der Moment, ab dem mir die Schmerzen wirklich zu schaffen gemacht haben."
Bezzecchis Gegenmittel? "Ich musste 'Pecco' überholen, um wieder in sauberer Luft fahren zu können." Gesagt, getan. In Kurve 8 der 19. von 27 Runden ging Bezzecchi im Duell um die zweite Position an seinem Leidensgenossen Bagnaia vorbei. "Das hat zum Glück funktioniert und von da an war es einfacher, das Motorrad zu fahren", sagt er.
Bezzecchi: "Hätte ohne Fehler vielleicht gewinnen können"
In der Anfangsphase des Rennens war Bezzecchi in Kurve 8 schon einmal an Bagnaia vorbeikommen. In diesem Fall aber war es dem Ducati-Werkspiloten gelungen, in den Kurven 9/10 direkt wieder zu kontern. Rückblickend glaubt Bezzecchi, dass er in diesem Moment vielleicht sogar eine Chance auf den Sieg vergeben hat.
"Weil 'Pecco' in den Kurven 9/10 immer richtig stark ist, war ich mir sicher, dass er gleich wieder probieren würde, mich zu überholen. Ich habe deshalb so spät gebremst wie ich nur konnte, bin dabei aber von der Linie abgekommen", erinnert sich Bezzecchi und verrät, dass er genau darüber sofort mit Teambesitzer Valentino Rossi gesprochen hat.

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Hätte "Bez" sogar gewinnen können? Valentino Rossi glaubt, ja Zoom
"Als ich im Parc Ferme angekommen bin, habe ich zu 'Vale' gesagt, dass ich ohne diesen Fehler vielleicht hätte gewinnen können. Seine Antwort darauf war: 'Ja, bestimmt. Du warst ja am Schluss trotzdem noch dicht an Jorge dran'". Und deshalb ist Bezzecchi mit seinem zweiten Platz im Sonntagsrennen nicht überglücklich.
"Um ehrlich zu sein, wollte ich den Fans einen Sieg schenken, sodass sie die Nationalhymne hören können. Aber Jorge ist wirklich fantastisch gefahren. Er hat dieses Resultat verdient. Ich habe mein Bestes gegeben. Also muss ich zufrieden sein", so der VR46-Pilot.
Bagnaia: "Aufgeben wäre einfacher gewesen"
Francesco Bagnaia, der hinter Jorge Martin und Marco Bezzecchi genau wie am Samstag auch am Sonntag wieder Dritter geworden ist, hat sich im Grand Prix trotz seiner Schmerzen im Bein die schnellste Rennrunde gesichert.
"Ehrlich gesagt war es mein Wille, der mich angetrieben hat. Es war immerhin mein Heim-Grand-Prix", sagt Bagnaia, der das Wochenende mit P20 im ersten Freien Training am Freitag begonnen hatte. Aufgrund einer Modifikation an seiner Ducati (die Position des Fußhebels für die Hinterradbremse wurde leicht verändert) kam er ab Freitagnachmittag besser zurecht. Schmerzfrei konnte Bagnaia aber nicht fahren.

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"Pecco" ist froh, es unter Schmerzen auf das Podium geschafft zu haben Zoom
"Ich bin im Rennen im Grunde nur mit den Armen gefahren. Das ging 15 oder 16 Runden lang ganz gut, aber dann musste ich Jorge ziehen lassen", berichtet Bagnaia, stellt aber klar heraus: "Wir dürfen wirklich stolz sein darauf, was wir an diesem Wochenende erreicht haben. Anstatt das Rennen zu Ende zu fahren, wäre es viel einfacher gewesen, das Rennen aufzugeben. Trotzdem ist uns ein richtig gutes Rennen gelungen. Deshalb bin ich zufrieden"
In der MotoGP-Gesamtwertung 2023 geht Francesco Bagnaia nun mit 36 Punkten Vorsprung auf Jorge Martin in die Asien-Tournee, die mit dem Grand Prix von Indien in Noida beginnt (MotoGP-Kalender 2023). Marco Bezzecchi ist mit jetzt 65 Punkten Rückstand Tabellendritter.


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