Aleix Espargaro: Warum die Dorna die MotoGP-Piloten besser vermarkten muss

Nachholbedarf auf Social Media: Laut Aleix Espargaro sollte MotoGP-Rechteinhaber Dorna noch stärker bemühen, die beteiligten Charaktere zu vermarkten

(Motorsport-Total.com) - Durch den Rücktritt von MotoGP-Ikone Valentino Rossi entstand vor gut zwei Jahren ein großes Loch, das Rechteinhaber Dorna zum Teil schließen konnte. Es wurde versucht, die aktuelle Fahrergeneration stärker in den Fokus zu rücken und die unterschiedlichen Charaktere sichtbar zu machen. So wurden unter anderem die bis dahin sehr strengen Videorichtlinien gelockert, um den Fahrern mehr Möglichkeiten bei der Selbstvermarktung zu geben.

Titel-Bild zur News: Francesco Bagnaia

Rechteinhaber Dorna bemüht sich, Videobeiträge zu den Fahrern zu erstellen Zoom

"Sie sind jetzt zum ersten Mal offen, was die Bereitstellung von Bildern und Videos angeht", bestätigt MotoGP-Pilot Aleix Espargaro. "Ich bedanke mich bei ihnen, denn ich habe einen YouTube-Kanal eröffnet, bei dem sie mich gut unterstützt haben. Das ist wichtig, finde ich."

"Wir Fahrer sind andererseits auch wichtig für die MotoGP. Wenn wir erfolgreich sind, dann profitiert auch die Dorna davon", erklärt der spanische Aprilia-Pilot und fügt hinzu: "In der Vergangenheit haben sie das nicht so richtig wahrhaben wollen."

"Je berühmter wir sind, desto besser ist das für sie", unterstreicht Aleix Espargaro, der noch viel Luft nach oben sieht bei der Vermarktung der Piloten: "Es gibt hier sehr unterschiedliche Charaktere. Fabio (Quartararo) ist wie ein Star. Er erinnert mich an Lando Norris. Fabio sollte genau so berühmt sein wie Lando. Aber das ist nicht der Fall."

Aleix Espargaro

Aleix Espargaro bemüht sich, seine Follower gut zu unterhalten Zoom

"Die MotoGP muss dabei helfen. Sie sollten verschiedene Events veranstalten und das Marketing der Fahrer ankurbeln. Ich denke, das haben sie mittlerweile verstanden. Es geht ausschließlich um den Rennsport - leider! Wir müssen die Vermarktung verbessern. Doch daran wird bereits gearbeitet", erkennt er Fortschritte.

Warum die MotoGP-Piloten selbst aktiv werden müssen

Andererseits ist Aleix Espargaro auch der Meinung, dass die Fahrer stärker in die Offensive gehen müssen. Obwohl Espargaro mit 34 Jahren der älteste Pilot im Feld ist, hat er beim Umgang mit den sozialen Netzwerken der jüngeren Generation einiges voraus.

Aleix Espargaro

Mittlerweile sieht man im Paddock überall Kameras Zoom

"Eigentlich sollte es umgedreht sein. Ich bin der Älteste", scherzt er. "Die jungen Fahrer sollten mehr von sich preisgeben. Das ist manchmal nicht einfach. Das weiß ich. Manchmal will man einfach nur die Tür schließen und Zuhause mit seiner Familie sein."

"Doch man mindestens die Hälfte der Zuschauer will nicht nur die Rennen sehen. Sie wollen mehr Content sehen. Und dafür wird man bezahlt", ist sich der MotoGP-Routinier bewusst. Mit 1,3 Millionen Instagram-Followern hat sich Espargaro eine solide Fanbase aufgebaut.


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"Für den Lebenslauf, den ich hatte, bin ich zehn Mal berühmter als es normalerweise der Fall sein sollte. Ich bin berühmter als einige Weltmeister. Das habe ich geschafft, weil ich offener bin im Umgang mit den Fans", ist Espargaro überzeugt.

Welche Fahrer die meisten Follower haben

Schaut man sich die Follower bei Instagram an, dann liegt Aleix Espargaro tatsächlich vor Ex-Weltmeister Joan Mir, der etwa die Hälfte der Follower hat. Fabio Quartararo kommt aktuell auf 2,4 Millionen. Weltmeister Francesco Bagnaia hat mit 1,5 Millionen nur etwas mehr als Alex Espargaro.

Marc Marquez

Ex-Weltmeister Marc Marquez hat 7,0 Millionen Instagram-Follower Zoom

Ex-Champion Marc Marquez führt die "Wertung" mit 7,0 Millionen Followern an, hat aber deutlich weniger als sein ehemaliger Rivale Valentino Rossi (15,9 Millionen), der sogar die MotoGP selbst (15,1 Millionen) übertrifft.

Pedro Acosta

Wird Pedro Acosta der nächste große Publikumsliebling? Zoom

Mit Blick auf die Zukunft ruhen viele Hoffnungen auf Pedro Acosta. Wird der Spanier der nächste MotoGP-Superstar? "Auf der Strecke wird er für einige aufregende Momente sorgen. Doch abseits der Strecke ist er noch etwas zu schüchtern", stellt Aleix Espargaro fest. "Doch er ist noch sehr jung. Er muss noch erwachsen werden", fügt der Spanier mit Blick auf seinen 19-jährigen Landsmann hinzu.