Warum RTG nicht mit einem Deutschen fährt

Das Racing-Team-Germany tritt 2013 mit einem Briten und einem Australier an - Teamchef Dirk Heidolf erläutert die Grunde, warum es mit keinem Deutschen klappte

(Motorsport-Total.com) - Das Racing-Team-Germany tritt in diesem Jahr mit dem Australier Jack Miller und dem Briten John McPhee an. Hauptsponsor ist Caretta-Technology. Im Vorjahr war der Franzose Louis Rossi die Speerspitze der Mannschaft. Außerdem betreute man im zweiten Teil der Saison das Motorrad von Toni Finsterbusch. Im Jahr 2011 fuhr Sandro Cortese für RTG und gewann zwei Rennen. Die Nachwuchstalente aus Deutschland fahren in diesem Jahr nicht für RTG. "Ich denke, dass es nicht einfacher wäre, wenn wir einen deutschen Fahrer hätten", findet Teamchef Dirk Heidolf im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Dirk Heidolf

Im Racing-Team-Germany fährt in diesem Jahr kein deutscher Fahrer

"Das haben wir gesehen, als Sandro für uns gefahren ist. Selbst wenn man ultraerfolgreich ist, hat man es nicht leichter. Es ist ein Trugschluss, als deutsches Team mit einem deutschen Fahrer mehr Sponsoren zu haben." Grundsätzlich besteht beim Team das Interesse mit einem Fahrer aus Deutschland zu fahren. Die Rahmenbedingungen müssen aber passen. "Bei Kiefer haben wir es im vergangenen Jahr gesehen. Es ist nicht notwendig, ein deutsches Team mit einem deutschen Fahrer zu haben, bei dem der Erfolg ausbleibt", spricht Heidolf die gescheiterte Moto2-Karriere von Max Neukirchner an.

"Wenn der Erfolg ausbleibt, wird man irgendwann zerrissen. Wir haben uns gesagt, wenn wir keinen guten Fahrer mit einem gewissen Level haben können - und da gibt es derzeit niemanden auf dem Markt außer dem Jonas (Folger; Anm. d. Red.) -, dann ist es besser, einen schnellen Ausländer zu verpflichten. Man hat weniger Druck und der Fahrer bringt Sponsoren mit. Es ist schwierig, wenn man einen Deutschen hat, bei dem es keinen Background gibt. Durch den geringen Druck von außen kann man einfacher arbeiten. Die jungen Piloten können sich besser entwickeln", erläutert Heidolf.

Im Hintergrund wurden allerdings Gespräche mit den deutschen Nachwuchstalenten geführt. Es kam aus mehreren Gründen zu keiner Zusammenarbeit. "Wir haben eigentlich mit allen Fahrern gesprochen. Wir haben mit Alt gesprochen, mit Öttl gesprochen, mit Finsterbusch gesprochen und auch mit Amato. Amato war unser Wunsch, doch die Dorna hat ihn nicht akzeptiert", geht Heidolf ins Detail. "Folger war relativ schnell weg."

"Alt wollte unbedingt KTM fahren und war deshalb kein Thema für uns. Wir haben gesagt, dass wir mit FTR und Honda weitermachen möchten. Bei Öttl war es ähnlich. Auch er wollte KTM und Kalex fahren, weil er bereits im vergangenen Jahr damit gefahren ist. Finsterbusch hat sich für Kiefer entschieden."