• 31.03.2013 15:03

Folger: "Denke an kein bestimmtes Resultat"

Der Deutsche Jonas Folger geht optimal vorbereitet in die neue Saison - Im Interview will der 19-Jährige aber nicht vom WM-Titel sprechen

(Motorsport-Total.com) - Jonas Folger ist für die Saison 2013 die große WM-Hoffnung aus deutscher Sicht. Der 19-Jährige ist topmotiviert, körperlich fit und auch mental passt alles. Im Team von Jorge "Aspar" Martinez hat Folger Topmaterial von Kalex-KTM zur Verfügung. Aspar zählt ohnehin seit Jahren zu den Topmannschaften in der kleinsten Klasse. Auch die Wintertestfahrten in Spanien sind optimal verlaufen. Folger ist mit seinem Motorrad zufrieden, die optimale Basisabstimmung ist gefunden und die Rundenzeiten waren auch konkurrenzfähig. Alles ist für den Saisonstart bereit. Im Interview will Folger aber nicht vom WM-Titel sprechen.

Titel-Bild zur News: Jonas Folger

Der Deutsche Jonas Folger geht optimal vorbereitet in die neue Saison Zoom

Frage: "Die Wintertests sind vorüber. Wie ist dein Gefühl nach den vielen Arbeitstagen?"
Jonas Folger: "Sehr positiv. Das Motorrad hat großes Potenzial, wodurch wir in jeder Session einen Schritt vorwärts gemacht haben. Alles ist nach Plan gelaufen und ich fühle mich großartig. Mit dem Motorrad und meiner Fahrweise bin ich sehr zufrieden. Ich bin auch komplett in das Team integriert. All diese Dinge sind positive Zeichen, dass wir für die neue Saison bereit sind."

Frage: "Bist du bereit für den Wettkampf?"
Folger: "Natürlich. Wir haben für das Motorrad eine perfekte Abstimmung. Bei jedem Test mussten wir nur kleine Änderungen vornehmen, um schnell zu sein und an der Spitze mitzufahren. Wir sind jetzt gespannt auf Katar, wenn die richtige Action startet."

Frage: "Was würde Jonas Folger am Montag nach Katar glücklich machen?"
Folger: "Um ehrlich zu sein, denke ich an kein bestimmtes Resultat. Ich bin glücklich, weil ich in guter Form bin und die Dinge so laufen, wie wir wollen. Wir werden beim ersten Rennen unser Bestes geben. Wenn wir das umsetzen, dann wissen wir, dass wir an der Spitze dabei sind, so wie es bei den Wintertestfahrten der Fall war. Ich bin ruhig und bereit für den Job."


Fotos: IRTA-Tests in Jerez


Frage: "Wen zählst du in der Moto3 zu den Titelfavoriten?"
Folger: "Alle wissen, dass Vinales sehr stark sein wird. Das hat er schon bei den Wintertests gezeigt. Wir müssen auch Rins und Salom beobachten, aber Vorhersagen sind schwierig, denn jedes Jahr sorgt jemand für eine Überraschung. Es gibt einige junge Fahrer, die sich gut schlagen können. Es wird wie immer eine harte Saison, in der man nichts geschenkt bekommt."

Folger liegt das neue Kalex-Chassis

Frage: "Wie ist die neue Kalex zu fahren?"
Folger: "Sie ist der letzten Evolution aus dem Vorjahr sehr ähnlich. Das Chassis ist etwas größer. Das passt mir auch, weil ich für diese Klasse ein recht großer Fahrer bin. Der neue Rahmen lässt viele Abstimmungsmöglichkeiten zu. Das macht die Arbeit auch einfacher. Die Verkleidung ist auch etwas größer, wodurch die neue Kalex aerodynamisch besser ist. Der KTM-Motor ist sehr kraftvoll und in Kombination mit dem Kalex-Chassis ist es wirklich ein sehr beeindruckendes Motorrad. Das 2012er-Bike war eine tolle Basis und das neue Motorrad ist eine Verbesserung davon."

Jonas Folger

Das neue Kalex-Chassis passt zum großgewachsenen Jonas Folger Zoom

Frage: "Und was sind die größten Verbesserungen?"
Folger: "Das neue Motorrad ist im Vergleich zum alten viel stabiler, denn das alte war sehr nervös. Beim Bremsvorgang spielt die 2013er Kalex eine Stärke aus. Man kann die Linie gut halten. Man kann seine Referenzpunkte auch einfacher treffen. Generell ist die Kombination zwischen Chassis und Motor besser."

Frage: "Wo liegen die Stärken und Schwächen?"
Folger: "Die Kalex ist für meinen Fahrstil perfekt, weil ich recht aggressiv bin, aber sie bleibt stabil. Außerdem ist sie größer als die meisten anderen Motorräder im Feld. Für einige Fahrer mag das ein Nachteil sein, aber für mich ist das ein Bonus. Wir haben bei den Wintertests eine wirklich gute Basisabstimmung gefunden. Wir brauchen keine großen Veränderungen vornehmen."

Frage: "Was sind deine Ziele für die Saison 2013?"
Folger: "Ich will in jedem Rennen mein Bestes geben und so viele Punkte wie möglich holen. Nach einigen Rennen werden wir dann sehen wo wir stehen. Ich fahre für ein Siegerteam, der besten Mannschaft in den vergangenen Jahren in dieser WM. Sie haben die Erfahrung und können mir helfen, dass ich um den Titel kämpfe. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht daran denke, aber es ist ein langfristiges Ziel. Zunächst müssen wir gut starten und jedes Wochenende nehmen wie es kommt. Es macht keinen Sinn, uns vor dem Saisonstart unter Druck zu setzen."

Jonas Folger

Gewöhnen sich die Gegner an diesen Anblick? Folger zählt zu den Titelkandidaten Zoom

Frage: "Im Vorjahr sah es so aus als hättest du um den Titel kämpfen können, wenn du von Beginn an in diesem Team gefahren wärst. Jetzt zählst du automatisch zu den Titelfavoriten."
Folger: "Ehrlich gesagt denke ich nicht so. Ich möchte nicht über Titel und solche Dinge sprechen, weil ich im Moment einzig darauf fokussiert bin, dass ich meine Arbeit so gut wie möglich abliefere. Alle werden dort landen, wo sie es verdienen. 2012 liegt in der Vergangenheit und es ist jetzt müßig darüber zu spekulieren wo ich gelandet wäre, wenn ich von Beginn an beim Aspar-Team gewesen wäre. Wichtig ist die Gegenwart und die bisher geleistete Arbeit. Darauf müssen wir konzentriert bleiben."

Frage: "Was denkst du nach dem ersten Jahr über die Moto3 generell?"
Folger: "Die Moto3 hat sich in einem Jahr sehr rasch entwickelt. Im Vorjahr sahen wir oft, dass Teams Probleme mit der Suche nach der Abstimmung hatten. Einige Fahrer waren an einem Wochenende vorne dabei und am nächsten weit weg. In diesem Jahr ist die Situation ganz anders. Alle haben sich weiterentwickelt und es gibt viele Informationen mit denen man arbeiten kann. Die Rundenzeiten liegen schon enger beisammen und es wird sicher eine harte Saison."