Kent: Cortese ist mein größter Rivale

Das KTM-Werksduo bestimmte bisher die Tests - Danny Kent möchte noch nicht von Siegen träumen, weiß aber, dass die Vorzeichen gut stehen

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Ende der Zweitakter in der Motorrad-WM, kommt nun auch die kleinste Klasse ohne den blauen Rauch aus. In der neuen Moto3-Meisterschaft war bisher KTM die Benchmark. Honda zeigte sich hingegen noch nicht in Topform. Damit stehen die Chancen gut, dass Sandro Cortese und Danny Kent zumindest zu Saisonbeginn das Tempo diktieren könnten.

Titel-Bild zur News: Danny Kent

Danny Kent weiß, dass KTM der Favorit für die erste Moto3-Saison ist

"Es war ein richtig guter Test. Es war noch etwas neu für mich, an der Spitze zu stehen", erklärt Kent gegenüber 'MotoGP.com' und richtet seinen Fokus bereits auf den abschließenden Vorsaisontest: "Nun steht der nächste Test in Jerez bevor. Hoffentlich können wir dort weitermachen, wo wir aufgehört haben und uns weiter verbessern."

Kent schwärmt von der KTM

"Ich fühle mich auf der KTM richtig wohl. Ich habe das Gefühl, das Motorrad voll unter Kontrolle zu haben. Es ist vermutlich das beste Motorrad, das ich je gefahren bin", berichtet der 18-Jährige zufrieden. "Schaut man sich die Zeiten vom Vorjahres-Test an, dann sieht man, dass ich zwei Sekunden schneller war als mit der 125er."

Danny Kent

Die Werks-KTM von Danny Kent lief bei den ersten Testfahrten sehr gut Zoom

Zur Vorbereitung unterzog sich Kent einem Fitnesstest in Salzburg. "Wir haben viel mit Computern gearbeitet. Es gibt sehr viele Leute, die dort arbeiten. Sie können dir alles über deinen Körper erzählen und wie er arbeitet", schildert der KTM-Pilot. "Sie haben viele Kabel an den Körper angeschlossen und eine Menge Blut genommen. Am Ende der fünf Tage haben sie uns ein dickes Buch überreicht, in dem steht, wie wir uns verbessern können."

"Sie meinten, dass ich etwas an meiner Ausdauer arbeiten muss. Meine Kraft ist sehr gut, an meiner Ausdauer und dem unteren Teil des Rückens sollte ich ein bisschen arbeiten", berichtet er. Drei Wochen vor dem Saisonstart in Katar fühlt sich Kent deutlich besser vorbereitet als noch vor einem Jahr: "Es wird mein zweites Jahr werden. Ich habe mich im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Ich befinde mich in einer besseren Verfassung."

Motorbremse kommt Kent entgegen

Die Umstellung von der Zweitakt-Aprilia auf die Viertakt-KTM hat der Brite gut gemeistert. Die Bestzeit beim vergangenen Test beweist das. Den größten Unterschied zwischen den zwei Motorrädern stellt die Motorbremse dar. Kent erklärt: "Der Unterschied zur 125er besteht grundsätzlich in der Motorbremse am Kurveneingang. Bei der 125er musste man in schnelle Kurven hineinbremsen, während die Moto3 mit dem Motor bremst. Man kann die Bremse viel früher lösen, weil einem die Motorbremse hilft am Eingang und deshalb am Ausgang viel eher ans Gas gehen."

"Den Fahrstil habe ich nicht geändert", stellt er aber klar und erläutert: "Ich bin einfach gefahren. Ich habe es seit dem ersten Training mit der Moto3 genossen und gelernt. Jeder ist noch dabei, zu lernen. Ich denke, dass die Mehrzahl der Teams und Fahrer über das gesamte Jahr hinweg neue Dinge lernen. Genauso war es damals in der Moto2"

Für einen andauernden Lernprozess ist das Klima im Team enorm wichtig. Bei Aki Ajo fühlt sich Kent offensichtlich sehr wohl. "Ich komme mit allen sehr gut zurecht und denke, dass das sehr wichtig ist. Ich kann ich selbst sein und fühle mich entspannt. Wenn ich Hilfe benötige, kann ich zu jedem im Team gehen. Es ist ein sehr gutes Team und ich habe schon viel gelernt. Aki ist als Teammanager sehr streng. Er sagt einem direkt, wenn man etwas falsch macht. Wenn man nicht hart genug arbeitet, dann sagt er das demjenigen."

KTM möchte konstant weiterentwickeln

Bisher sollte die Kritik des Teammanagers allerdings überschaubar sein. Sowohl Cortese als auch Kent konnten das Potenzial der neuen KTM andeuten. "Momentan scheint es, als ob KTM das beste Paket hat", analysiert Kent. "Sie arbeiten genau wie Honda und die anderen sehr hart. Ich fühle mich privilegiert, im Werksteam von KTM bei Aki Ajo zu fahren, der bereits zwei Weltmeisterschaften gewonnen hat. Wir haben ein sehr gutes Paket. Das könnte ein richtig gutes Jahr für mich werden."

Sandro Cortese

Sandro Cortese ist einer der großen Favoriten in der Saison 2012 Zoom

"Wir haben KTM berichtet, dass das Motorrad im Moment gut ist. Aber Honda arbeitet hart", weiß der Brite und fordert deshalb weiterhin Verbesserungen aus Österreich: "Sie können nicht abwarten und nichts tun. Sie müssen weiter hart arbeiten. KTM wird während der gesamten Saison arbeiten. Dafür haben sie Joan Olive als Testfahrer verpflichtet. Während der Saison werden sich die Rundenzeiten angleichen und schneller werden, so wie es in der Moto2 war."

Prognosen möchte Kent aber noch nicht abgeben. Erst recht nicht will er von Siegen reden. "Ich möchte nicht mit Gedanken über einen Sieg nach Katar reisen. Wenn ich aufs Podium fahren könnte, wäre das ein richtig großer Schub für meine Zuversicht. Dann wüsste ich, dass ich an der Spitze mitfahren kann und für den Rest der Saison dort bin."

"Mein Hauptrivale ist momentan Teamkollege Sandro Cortese. Zudem gehe ich davon aus, dass Maverick Vinales und Alberte Moncayo vorne sein werden", so Kent. Ein Problem sieht er in dem starken Fahrerduo bei KTM nicht: "Ich denke, es ist sehr gut, zwei schnelle Fahrer im Team zu haben. Wenn wir eng beieinander sind, könnten wir uns gegenseitig helfen, und uns zum Beispiel im Qualifying Windschatten spenden oder Daten austauschen. Wir können auf im Computer sehen, wer in welcher Kurve schneller ist. Damit können wir uns gegenseitig helfen."