Heidolf: "Wollen zu den besten Honda-Teams gehören"

Das Racing-Team-Germany setzt 2014 die neue Moto3-Honda ein - Teamchef Dirk Heidolf gibt Aufschluss über das neue Projekt

(Motorsport-Total.com) - KTM gewann alle Moto3-Rennen der Saison 2013. Motorradgigant Honda passt dieser Umstand überhaupt nicht. Der letzte Honda-Sieg in der kleinsten Klasse datiert auf den 15. Juli 2012. Im nächsten Jahr werden die Karten neu gemischt. Honda legt wieder mehr Augenmerk auf die Moto3 und sagt den Österreichern den Kampf an. HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto ließ sich beim Saisonfinale nicht in die Karten blicken und antwortete auf Nachfrage, dass er sich nicht zum Moto3-Projekt äußern kann.

Titel-Bild zur News: Efren Vazquez

Efren Vazquez ist der neue erfahrene Mann im Racing-Team-Germany Zoom

In der provisorischen Nennliste für das kommende Jahr stehen sechs Honda-Fahrer. Das Racing-Team-Germany bleibt dem Konzern treu. Dagegen wechselt das Team von Emilio Alzamora und den Fahrern Alex Rins und Alex Marquez von KTM zu Honda. Dazu kommt noch das Ongetta-Team mit Alexis Masbou und Zulfahmi Khairuddin. RTG-Teamchef Dirk Heidolf bringt Licht ins Dunkel: "Es gibt eine Aussage von Honda, die wir auch weitergeben: Es werden im nächsten Jahr sechs Motorräder an den Start gehen und alle sechs Motorräder werden mit identischem Material ausgerüstet sein."

"Alle Teams bekommen nächstes Jahr Ende Januar, Anfang Februar die Motorräder ausgeliefert. Ob es jetzt werksunterstützt ist oder nicht, jeder bekommt das gleiche Material", sagt Heidolf im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Ich denke, das ist Aussage genug. Da kann jeder, der sich mit der Materie auskennt, zwischen den Zeilen lesen, was da los ist." Neben John McPhee wird Efren Vazquez das Team verstärken.

Damit hat sich Heidolf für einen erfahrenen Mann entschieden. "Bei uns im Team war ganz klar, dass Honda bei der Fahrerwahl ein Mitspracherecht hat, damit wir die neuen Motorräder bekommen. Man muss natürlich sagen, dass er viel Erfahrung hat und in diesem Jahr teilweise schneller als Jack (Miller; Anm. d. Red.) war. Jedes Team hat einen guten Entwicklungsfahrer mit dabei. Das heißt bei allen drei Teams gibt es einen Entwicklungsfahrer, der das Projekt vorantreiben muss. Man darf nicht vergessen, dass es sich um ein komplett neues Projekt handelt."


Moto2-Testfahrten in Almeria

Ende November fanden bereits die ersten Wintertests statt. Vazquez, der 2013 für Mahindra fuhr, war ebenfalls dabei und lebte sich im Racing-Team-Germany ein. Seine reichhaltige Erfahrung merkte die Mannschaft sofort. "Definitiv, das muss man sagen. Es war ein guter Einstand, er ist eine tolle Persönlichkeit. Beim ersten Test waren wir mit seinem Feedback, das er schon geben konnte, sehr zufrieden." Getestet wurde zum Großteil mit 2013er-Material. Es gab nur kleinere Änderungen an der FTR-Honda.

RTG will zu den besten Honda-Teams zählen

Dank der neuen technischen Voraussetzungen will das Racing-Team-Germany an alte Erfolge anknüpfen. "2011 haben wir mit Cortese zwei Rennen gewonnen und standen mehrfach auf dem Podest. 2012 haben wir mit Louis (Rossi; Anm. d. Red.) ein Rennen gewonnen und waren nahe an den Podestplätzen dran. 2013 haben wir leider keinen Podestplatz erreicht, aber wir haben gezeigt, dass wir mit etwas mehr Glück und mehr Cleverness von Jack vielleicht hier und da ein Podest hätten holen können."

Efren Vazquez

Efren Vazquez soll die Entwicklung des neuen Honda-Projektes vorantreiben Zoom

"Aber sei es drum, er hat einen tollen Job gemacht und sich auch als Mensch weiterentwickelt. Er hat sich fahrerisch weiterentwickelt und wir sind mit ihm als Team ein ganzes Stück weitergekommen", zieht Heidolf eine positive Bilanz. "Für 2014 wäre es natürlich schön, wenn wir wieder einen Podestplatz holen könnten. Das ist aber noch zu weit weg. Wir müssen zunächst sehen, wie wir in die Saison hineingehen und wie das neue Paket von Honda einschlägt."

"Erst dann können wir die Ziele herausgeben. Wir wollen natürlich wie in diesem Jahr versuchen zu den besten Honda-Teams zu gehören. Es sind drei Honda-Teams und es muss uns ab und an gelingen das schnellste Honda-Team zu sein." Deshalb ordnet Heidolf die Situation realistisch ein: "Wir müssen uns mit den anderen Honda-Teams messen, denn das ist unsere Messlatte."

"Das ist das Material, das wir zur Verfügung haben. Wenn wir da einen guten Job machen, dann ist es das Maximale, das wir herausholen können. Das hat man in diesem Jahr gesehen. Wir brauchen uns nicht mit KTM messen, denn wenn KTM einen stärkeren Motor hat, dann ist das für uns unerreichbar. Deshalb wollten wir das beste Honda-Team sein, und das haben wir erreicht."