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Smith: "Ohne Rennsport großes Loch im Herzen"

Dass der Rennsport auch nach dem Tod von Marco Simoncelli weiter gehen muss, beweist Bradley Smith, der sich ein Leben ohne nicht mehr vorstellen kann

(Motorsport-Total.com) - Für Bradley Smith war das Wochenende in Sepang bereits am Freitag beendet. Der Brite wurde genau wie Marc Marquez Opfer, der undichten Wasserleitung. Deshalb konnte er das Rennen der Moto2 live kommentieren. In seinem Blog für 'Crash.net' erklärt er den Vorfall im Training. Davor möchte er aber auf die Tragödie um Marco Simoncelli eingehen.

Titel-Bild zur News: Bradley Smith

Bradley Smith ist sich der Gefahren des absolut Rennsports bewusst

Mit der Sinnfrage eröffnet er seinen Blog: "Nach den wahrhaft tragischen Vorfällen am Sonntag in Malaysia habe ich mich selbst bei der Frage erwischt: 'Ist es das wirklich wert?' Der Rennsport macht mich zu der Person, die ich bin. Ohne den Rennsport wäre ich nicht so eine komplette Person, die ich hoffentlich bin. Wenn ich keine Rennen fahren kann, bin ich unzufrieden und unbefriedigt."

"Ich habe mein Leben dem Grand-Prix-Sport gewidmet", schildert er. "Wir sind alle darauf vorbereitet, das ultimative Risiko auf uns zu nehmen, um etwas auszuüben, das uns soviel gibt. Ohne den Rennsport hätte ich ein großes Loch in meinem Herzen."

"Ich kannte Marco persönlich nicht besonders gut", schreibt Smith und erinnert sich: "Ich habe ihn donnerstags oft um die Strecke rennen sehen, wenn ich mit dem Fahrrad gefahren bin. Er hat immer gewunken und gelächelt. Er war abseits der Strecke ein vornehmer Riese. Sobald er die Boxengasse verlassen hatte, wurde er aber zu einem passionierten Racer."

Nach den Zeilen zu Simoncelli geht Smith auf den Vorfall im Freien Training ein. "In der ersten Runde schaffte ich es nur bis zu Kurve zehn. Ich sah gelbe Flaggen, dachte aber, dass diese den Unfällen vor mir geschuldet sind. Ich verringerte das Tempo", berichtet er. "Als nächstes sah ich die nasse Strecke und schon verlor ich die Kontrolle über das Motorrad. Den Streckenposten wurde viel Schuld gegeben. Das ist aber nicht die richtige Zeit, um mit dem Finger auf jemanden zu zeigen."

"Ich könnte zu Hause die Wände hochklettern, weil ich nicht trainieren kann. Aber nach so vielen Langstreckenflügen in den vergangenen drei Wochen ist es gut, sich ein paar Tage auszuruhen, besonders weil ich den letzten Grand Prix fahren möchte", schreibt der Brite und blickt auf das Jahr 2010 zurück: "Im Vorjahr konnte ich das 125er-Rennen gewinnen."